Fenster beschlagen zwischen den Scheiben
Last updated on Oktober 28th, 2025 at 12:01 p.m.
Wirksame Maßnahmen gegen Feuchtigkeit bei doppelt verglasten Fenstern
Gut platzierte Fenster sind aus keiner Wohnung wegzudenken – sie schenken uns nicht nur einen angenehmen Ausblick, sondern sorgen auch tagsüber für natürliches Licht und ein gesundes Raumklima. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Belüftung des Wohnraums. Doch besonders doppelt verglaste Fenster neigen manchmal dazu, zwischen den Scheiben zu beschlagen – so stark, dass kaum noch Durchblick bleibt. Warum passiert das und was hilft wirklich gegen beschlagene Fenster?
Trübe Aussichten: Warum beschlagen Fenster überhaupt?
Wenn Fenster zwischen den Scheiben beschlagen, liegt das meist an einem einfachen physikalischen Prinzip. Zwischen der Raumluft und der Außentemperatur besteht ein deutlicher Unterschied. Kühlt die Glasoberfläche dabei unter den Taupunkt ab, kondensiert die Feuchtigkeit aus der Luft an der Scheibe – die Folge sind beschlagene Fenster. Besonders bei älteren Doppelglasfenstern, deren Dichtung nicht mehr einwandfrei ist, tritt dieser Effekt häufiger auf.
Nun kommt die Luftfeuchtigkeit ins Spiel: Vor allem im Frühling lassen die während der Nachtstunden stark abfallenden Außentemperaturen kleinere Pfützen verdampfen, die sich in den noch warmen Luftschichten in Bodennähe anreichern und dort als sichtbarer Bodennebel hervortreten. Dieser lässt sich im Verlauf des Vormittags in Form von Tau wieder auf der lokalen Flora nieder oder kondensiert zuvor an den vergleichsweise warmen Fenstern – fenster beschlagen von außen.

Sollten die Scheiben jedoch fenster von innen beschlagen, liegt die Ursache auf der anderen Seite. So ist dies ein klares Anzeichen dafür, dass der Anteil der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung nicht ausreichend ausbalanciert wurde. In den Wohnräumen sollte sie sich grundsätzlich zwischen 40 und 60 Prozent einpendeln, wenngleich beim Kochen und Duschen selbstverständlich viel Wasserdampf entsteht, sodass der Wert kurzfristig auch schon einmal auf 75 Prozent hochschnellen darf.
Aus gesundheitlicher Sicht ist es jedoch ungünstig, wenn die Scheiben regelmäßig von innen beschlagen. So sammelt sich die Feuchtigkeit nicht nur an den Fensterscheiben, sondern darüber hinaus auch an den daran angrenzenden Außenwänden und deren Tapeten. Dort bildet sich recht schnell Schimmel, dessen Sporen bleibende Allergien auslösen können.
Ein digitales Hygrometer (analysiert den Anteil der Feuchtigkeit in der Raumluft) und ein zumindest mobil einsetzbarer Luftentfeuchter mit den üblichen Grundfunktionen sollte daher in keinem deutschen Haushalt fehlen, um fenster beschlagen von innen und von außen nachhaltig zu verhindern.
Segen und Fluch zugleich: Doppelverglasung mit Tücken
Seit den späten 1970er-Jahren wurden doppelt verglaste Fenster zum Standard, um Wärmeverluste zu reduzieren. In dem engen Spalt zwischen den zwei Scheiben befindet sich ein Edelgas, wie zum Beispiel Argon, und nicht Luft, was oft fälschlicherweise angenommen wird. Dank dieser Gasfüllung besitzen moderne Fenster eine gute Isolierung und können Kondenswasserbildung zwischen den Scheiben verhindern. Wenn jedoch die Dichtung beschädigt ist, kann Feuchtigkeit eindringen – und das Fenster beginnt innen zu beschlagen.
Ein positiver Nebeneffekt jener Errungenschaft ist ihre isolierende Wirkung: Doppelverglaste Fenster sind schalldämpfend und klimafreundlich, da die Isolierschicht zwischen den Scheiben Außenwelt und Wohnung effektiv voneinander trennt und Heizkosten spart. Auf der anderen Seite weisen sie mit ihrem mitunter porösen Fensterkitt einen entscheidenden Schwachpunkt auf. Sobald sich in diesem auch nur feinste Haarrisse zeigen, entweicht das isolierende Edelgas. Folge: Luft und Feuchtigkeit sammeln sich zwischen den Scheiben einer scheibe doppelverglasung an. Die direkten Folgen: Die Fenster beschlagen zwischen den Scheiben und manchmal sogar zusätzlich fenster beschlagen von außen, wenn kalte Luft und Innendampf zusammentreffen.

Um diesem Umstand abzuhelfen, müsste der Kitt im Prinzip lediglich mit etwas Acryl- oder Silikonmasse ausgebessert werden. Wenn denn nicht die Luft und verbliebene Rest-Feuchtigkeit zwischen den Fensterscheiben weiterhin für trübe Aussichten sorgen würde. Dafür ist nach dem Abdichten ein winziges Loch in die Scheibe zu bohren, durch das mithilfe spezieller Pumpen zunächst ein Vakuum entsteht, welches anschließend wieder mit Edelgasen aufgefüllt wird. Dass erfahrene Monteure diese Arbeitsschritte deutlich sicherer und schneller ausführen können als ungeübte Heimwerker, steht außer Frage. Zudem sind die Ausbesserungsarbeiten mit etwa 100 Euro pro Einsatz nicht sehr kostspielig.
Aufgrund des real existierenden Fachkräftemangels warten Eigenheimbesitzer inzwischen jedoch mitunter monatelang darauf, dass ein Monteur ihnen eine kostbare Audienz gewährt. In der Zwischenzeit sind bewährte Hausmittel und interimistische Maßnahmen nötig, um zu vermeiden, dass die Fenster erneut beschlagen und weitere Feuchtigkeit zwischen den Scheiben kondensiert.
Neue Fenster als langfristige Lösung
Doppelfenster, die heute noch eingebaut sind, wurden oft noch vor der Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) gefertigt. Deshalb ist es wert, über einen Austausch nachzudenken. Fenster mit zwei Verglasungen, die den aktuellen energetischen Anforderungen entsprechen, sind schon für etwa 50 Euro zu haben. Über die KfW-Förderung kann man bei hochwertigen Modellen zusätzlich Unterstützung beantragen. Eine Investition in Qualität bringt eine klare Sicht und eine bessere Energieeffizienz mit sich – und sorgt dafür, dass beschlagene Fenster zwischen den Scheiben der Vergangenheit angehören.
Um ein dauerhaft gesundes Raumklima zu gewährleisten, ist der Einsatz eines Brune Luftbefeuchters eine gute Idee; er hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit optimal zu regulieren und Kondensation zu vermeiden.

Aller guten Dinge sind drei
Was uns schließlich zur neuesten Entwicklung der Glas-Industrie führt: Die Fensterscheiben mit Dreifachverglasung. Ursprünglich für Schallschutz entwickelt, bieten sie darüber hinaus erhöhten Einbruchschutz: Drei Scheiben sind einfach sicherer als zwei. Der Nachteil: Montageaufwand und Anschaffungskosten sind höher. Doch aufgrund der verbesserten Isolation amortisieren sich Dreifachfenster innerhalb weniger Jahre durch geringere Heizkosten.
Allerdings hat auch diese Ausführung so ihre Tücken: So ist der Montage-Aufwand für Produkte mit Dreifachverglasung schon etwas erhöht. Zudem ist bei ihrer Anschaffung mit einigen Mehrkosten zu rechnen. Aufgrund der verbesserten Isolation und der damit einhergehenden maximierten Energieeinsparung, amortisieren sie sich jedoch innerhalb weniger Jahre nach dem Einbau.
Die Wirkung auf das Raumklima darf man nicht unterschätzen: Eine Dreifachverglasung schirmt nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit bestens ab. Unabhängig davon, ob die Fensterscheiben nun dreifach- oder doppelverglast sind, empfiehlt es sich daher, das Raumklima mit einem Luftentfeuchter oder einer Klimaanlage zu regulieren. So vermeiden Sie, dass sich überhaupt noch einmal Feuchtigkeit zwischen den Scheiben ansammelt und die Fenster von innen beschlagen.

Eine moderne, fest installierte Klimaanlage filtert zudem Staubkörner und überflüssige Feuchtigkeit aus der Luft. Damit bleibt Ihre Sicht klar – sowohl auf Fenster mit Doppelverglasung als auch auf solche mit Dreifachverglasung.
Im Augenblick scheinen Produkte mit Dreifachverglasung daher die ausgewogenste Kombination von Eigenschaften aufzuweisen. Dennoch gilt es zu berücksichtigen, dass die Bundesregierung die Ziele der Energiewende an sich ständig aktualisierende Gegebenheiten anpassen muss, sodass selbst Dreifachfenster vielleicht schon in naher Zukunft von noch effizienteren Modellen abgelöst werden müssen.



