Verhältnis von Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Last updated on Oktober 28th, 2025 at 12:42 p.m.

Die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur sind die zwei Hauptfaktoren, die ein angenehmes Raumklima bestimmen. Die beiden Größen sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn die Raumtemperatur ansteigt, ändert sich auch die relative Luftfeuchtigkeit automatisch. Ein Raum, der warm ist und zudem die Luftfeuchtigkeit hoch ist, kann schnell als drückend oder schwül empfunden werden.  Raumklima kann in solchen Fällen durch Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Das ideale Zusammenspiel von Temperatur und Luftfeuchte

In Wohnräumen, Büros und Aufenthaltsbereichen gibt es Richtwerte, die ein gesundes und angenehmes Raumklima unterstützen. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent ist ideal. Alles, was über den Normalwert hinausgeht, kann schnell dazu führen, dass Wände, Tapeten oder Holz kondensieren und Schimmel bilden. Alles unter 40 % trocknet die Schleimhäute aus und steigert die Gefahr von Atemwegsinfektionen. Selbst Materialien im Raum – wie Möbel, Papier oder Bodenbeläge – können empfindlich auf zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit reagieren.

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Etwas höher können die Werte beispielsweise im Badezimmer sein, in dem Tätigkeiten wie Duschen und Baden die Luftfeuchtigkeit steigern. Für die Raumtemperatur empfiehlt das Umweltbundesamt in Wohnräumen zur Heizperiode maximal 20 Grad, sofern das von den Bewohnern individuell als behaglich empfunden wird. In der Küche reichen laut Aussage des Bundesamtes auch 18 und im Schlafzimmer 17 Grad.

Wie Temperatur die Luftfeuchtigkeit verändert

Es ist einfach, die Beziehung zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu erklären: Erhöht sich die Raumtemperatur, sinkt die relative Feuchtigkeit, solange die absolute Menge an Wasser in der Luft unverändert bleibt.

Das ist der Grund, warum warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 % bedeutet, dass die Raumluft nur die Hälfte der Feuchtigkeit hat, die sie theoretisch speichern könnte.

Wenn die Temperatur wieder sinkt, steigt der relative Wert, weil die Luft weniger speichern kann. Einer der Hauptgründe, warum Raumklima und Wohlbefinden so eng verknüpft sind, ist dieses natürliche Zusammenspiel.

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Wärmere Luft kann allerdings mehr Wasser speichern als kältere. 20 Grad Celsius warme Luft kann zum Beispiel maximal 17,5 g/m³ Wasser aufnehmen. Ist der absolute Wert höher als dieser Maximalwert, übersteigt die absolute Luftfeuchte 100 Prozent. Die Folge: Das Wasser in der Raumluft kondensiert und schlägt sich irgendwo im Raum nieder. Bei 25 Grad Celsius warmer Raumluft ist die maximale Sättigung aber erst bei 23,0 g/m³ und bei 30 Grad Wärme sogar erst bei 30 g/m³ erreicht.

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Bleibt die absolute Menge Feuchtigkeit gleich (z.B. bei 17,5 g/m³), ist die Raumluft bei 20 Grad Celsius also zu 100 Prozent gesättigt. Steigt nun die Temperatur auf 30 Grad bei gleichbleibender Feuchtigkeitsmenge, stehen die 17,5 g/m³ aber nur noch für etwa 58 Prozent der maximalen Speicherkapazität (von jetzt höchstens 30 g/m³). Die relative Luftfeuchte ist also im Verhältnis zur maximalen Speicherkapazität gesunken.

Raumtemperatur und Luftfeuchte beeinflussen sich oft

Das oben beschriebene Verhältnis von Luftfeuchtigkeit und Temperatur kann beide Werte verschieben und zwar sowohl aus dem problematischen Bereich hinaus als auch in ihn hinein. Dazu zwei Beispiele: Im Winter ist die Außenluft oft besonders trocken. Durch Lüften gelangt sie in die beheizten Innenräume, wo sie sich erwärmt. Erwärmt könnte sie mehr Feuchtigkeit als zuvor speichern. Dadurch wird die (geringe) absolute Feuchtigkeitsmenge im Verhältnis zur (gestiegenen) Speicherkapazität noch geringer. Aus diesem Grund kann sie schnell unter den Bereich optimaler Werte rutschen. So entsteht die trockene Heizungsluft, die einige Menschen im Winter besonders deutlich spüren und als unangenehm empfinden.

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Umgekehrt kann warme Luft in einem Innenraum sich in kühleren Raumecken sehr abkühlen. Ihre Speicherkapazität sinkt dadurch unter Umständen so sehr, dass sie das in ihr vorhandene Wasser nicht mehr speichern kann. Es kondensiert. So etwas kann zum Beispiel an sogenannten Wärmebrücken geschehen. Das sind Bereiche einer nicht optimal gedämmten Immobilie, an denen besonders viel Wärme abfließt. Die beiden Beispiele sind natürlich vereinfacht. Meistens haben deutlich mehr als die beschriebenen Faktoren und ihr Verhältnis zueinander Einfluss auf die Feuchtigkeit und die Temperaturen im Raumklima.

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So erwärmt sich etwa trockene Außenluft im beheizten Innenraum möglicherweise tatsächlich so stark, dass sie tendenziell noch trockener wird. Gleichzeitig wird aber vielleicht gerade gekocht, gebadet und gewaschen. Im Raum befinden sich zudem eventuell viele Zimmerpflanzen, die – ebenso wie ein großes Aquarium und die Menschen im Zimmer – Wasser an die Raumluft abgeben. Das alles wirkt der Lufttrockenheit entgegen. Und am Ende hängt es von der Wirkstärke der einzelnen Faktoren ab, wie ihr Zusammenspiel auf das Raumklima wirkt.

Hitzeindex: Wenn Feuchte Hitze heißer macht

Das Verhältnis von Luftfeuchtigkeit und Temperatur kann auch dafür sorgen, dass warme Luft von Menschen als noch wärmer empfunden wird. Die Einheit, in der so etwas gemessen wird, ist der Hitzeindex (HI). Er wird mithilfe der relativen Luftfeuchtigkeit und der messbaren Lufttemperatur ermittelt.

Laut der Tabelle für den US Heat-Index wird eine Temperatur von 35 Grad Celsius beispielsweise bei einer Luftfeuchte von 60 Prozent bereits wie etwa 45 Grad empfunden.

Das Risiko eines Hitzekollaps steigt also. Aber natürlich gilt auch hier: Es sind meistens mehrere Faktoren im Spiel, sodass das Beispiel vereinfacht ist. Aber es reicht als Beleg dafür aus, dass nicht nur die Temperaturen auf die Luftfeuchte wirken, sondern dass auch eine umgekehrte Wirkung bestehen kann.

Warum im Winter trockene Luft entsteht

Im Winter lässt sich das Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit besonders gut beobachten. Kalte Außenluft enthält nur wenig Feuchtigkeit. Gelangt sie durchs Lüften ins Haus und wird dort erwärmt, kann sie zwar mehr Wasser aufnehmen – tatsächlich bleibt aber die absolute Menge an Feuchtigkeit gleich. Dadurch sinkt der relative Wert, und die Luft fühlt sich trocken an.
Heizungsluft, wie sie in der kalten Jahreszeit üblich ist, kann Haut und Schleimhäuten schaden und das Wohlbefinden mindern. Das Raumklima kann durch regelmäßiges Lüften, Pflanzen und einen effektiven Luftbefeuchter im optimalen Bereich gehalten werden.

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Um die Temperaturen zu verändern, dreht man im Winter die Heizung auf und im Sommer kann man eventuell eine Klimaanlage anschalten. Die Feuchtigkeitswerte beeinflusst man zum Beispiel durch Verhaltensänderungen wie ein verändertes Lüftungsverhalten, durch mehr oder weniger Zimmerpflanzen in den Innenräumen oder durch ein geändertes Heiz-, bzw. Kühlverhalten. Professionelle Klimatechnik kann ebenfalls helfen.

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Ist die Luftfeuchte oft hoch, kann ein Luftentfeuchter helfen. Ist die Raumluft dagegen oft zu trocken, hilft ein Luftbefeuchter. Geeignet für Wohnräume sind Brune-Geräte wie der Luftbefeuchter B120 oder B280 für größere Wohnbereiche.

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Zur Luftentfeuchtung in Wohnräumen eignen sich die Luftentfeuchter Dehumid 9 oder Dehumid 9H. Letzterer Entfeuchter integriert ein Heizelement und kann damit beide Parameter guter Raumluft beeinflussen.