Weißer Schimmel an der Wand – Ursachen und Maßnahmen

Last updated on November 1st, 2025 at 08:12 a.m.

Was sind die Gründe? Was ist zu tun?

Weißer Schimmel an Wand oder Decke ist mehr als ein Schönheitsfehler. Um ihn effektiv zu beseitigen, reicht es nicht, die sichtbaren Spuren zu entfernen. Um Schimmel dauerhaft zu verhindern, ist es entscheidend, die Ursachen für den Schimmelbefall zu erkennen und sie langfristig zu beheben. 
Im Folgenden erfahren Sie, wie weißer Schimmel entsteht und welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, um Ihre Wohnräume wieder schimmelfrei zu machen.

Viele Arten von Schimmelpilzen

Schimmel ist nicht gleich Schimmel – etwa 100.000 Schimmelpilzarten sind bekannt, und Fachleute glauben, dass es noch viele unentdeckte Arten gibt. Es sind längst nicht alle Arten gefährlich. In der Lebensmittelproduktion kommen einige Pilze zum Einsatz, wie zum Beispiel bei der Käseherstellung oder in der Herstellung des Medikaments Penicillin.

weisser-schimmel

Wiederum sind andere Organismen unerwünscht – sie verderben Lebensmittel oder befallen Wände und Decken in Wohnräumen, wo sie langfristig die Bausubstanz schädigen und die Gesundheit gefährden können. Unter diesen unerwünschten Arten befindet sich auch der weiße Schimmel, der sich oft unbemerkt verbreitet.

Daten und Fakten: Eigenschaften von weißem Schimmel
Weißer Schimmel ist tückisch, weil er an weißen Wänden kaum sichtbar ist.
Er bleibt oft über längere Zeit unentdeckt, während er sich kontinuierlich ausbreitet.

Salpeter an der Wand nach Hochwasser

Weißer Schimmel tritt normalerweise als pulverartige, helle Ablagerungen an Wänden oder Decken auf, die manchmal mit Salzausblühungen verwechselt werden können. Echtem Schimmel hingegen kann Salz keine Gesundheitsgefahr darstellen; er kann Allergien, Atemwegsprobleme oder Kopfschmerzen hervorrufen – vor allem bei empfindlichen Menschen, Kindern und Haustieren.

Wie entsteht der weiße Schimmel im Wohnraum?

Schimmelsporen in der Raumluft sind nichts Außergewöhnliches. Damit sie sich festsetzen, sodass Schimmelpilze wachsen, bedarf es jedoch bestimmter Umgebungsfaktoren. Für sein Wachstum benötigt Schimmelpilz organische Substanzen als Nährstoffe sowie Feuchtigkeit. Als organische Substanz kommt beispielsweise Raufasertapete aus Papier und Holzfasern infrage. Sie bietet den Sporen durch ihre raue Oberfläche zudem einen ausreichend Halt. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Pilzwachstum. Sie kann sich unter anderem an kühlen Stellen eines Raumes entwickeln. Gemeint sind sogenannte Wärmebrücken, an denen überdurchschnittlich viel Wärme aus einem Raum entweicht. Oft gibt es solche Wärmebrücken etwa an einer schlecht gedämmten Hauswand. Hier steigt die Luftfeuchte.

Feuchtigkeit an der Wand

Aber warum? Die in Prozent gemessene relative Feuchtigkeit der Luft bezieht sich stets auf ihre maximale Wasserspeicherkapazität und die ist bei kühlerer Luft niedriger als bei wärmerer. Dieselbe absolute Feuchtigkeitsmenge steht bei wärmerer Luft zum Beispiel für eine Luftfeuchtigkeit von fünfzig Prozent. Kühlt sich diese Luft ab, sinkt ihre Aufnahmekapazität für Wasser. Dadurch steigt die relative Luftfeuchtigkeit bei derselben Menge Wasser in der Raumluft an und kann schnell die 100 Prozent übersteigen. In diesem Fall schlägt sich Feuchtigkeit an Oberflächen nieder. Die Folge: Decken, Innenwände oder andere Gebäudeteile werden feucht. Pilze wie weißer Schimmel haben damit eine gute Grundlage für ihr Wachstum.

Weißer Schimmel – was ist zu tun?

Wird weißer Schimmel an der Wand entdeckt, sind zwei Schritte entscheidend:

  1. Sichtbaren Schimmel gründlich entfernen – am besten mit geeigneten Anti-Schimmel-Mitteln oder Hausmitteln wie Alkohol oder Wasserstoffperoxid. 
  2. Ursachen nachhaltig beseitigen – dazu zählen zu hohe Luftfeuchtigkeit, unzureichende Lüftung, oder Wärmebrücken an kalten Außenwänden.

Nur wenn die Feuchtigkeitsquelle behoben ist, lässt sich eine erneute Schimmelbildung verhindern. Wer unsicher ist, sollte einen Fachmann zur Schimmelanalyse hinzuziehen, um mögliche Bauschäden oder Feuchtigkeitsprobleme professionell zu prüfen.

Wichtig ist die Analyse der Umgebungsfaktoren

Ist kein weißer Schimmel an der Wand mehr erkennbar, ist der erste Schritt getan. Nun gilt es, die Umgebungsfaktoren so zu verändern, dass der Schimmel kaum noch Wachstumschancen hat. Das heißt oft vor allem: Man sollte verhindern, dass sich Feuchtigkeit an Wänden und Decken niederschlägt. Entsteht diese Feuchtigkeit aufgrund von Wärmebrücken, muss man diese beseitigen. Das kann im ungünstigsten Fall zu hohen Sanierungskosten führen.

feuchte-kellerwand

Ähnlich teuer kann es werden, wenn es sich bei der Feuchtigkeit auf den Oberflächen gar nicht um niedergeschlagene Luftfeuchte handelt. Sind Wände etwa aufgrund von Regenwasser feucht, das von außen durch das Mauerwerk dringt, ist eine effiziente Abdichtung nötig. Auf der anderen Seite reichen bisweilen einfachere Maßnahmen aus, damit weißer Schimmel an der Wand keine Chance mehr hat.

Man kann etwa für eine niedrigere Luftfeuchte sorgen, indem man bei geeigneten Wetterbedingungen für einen häufigeren Austausch feuchter Innenraumluft durch trockenere Außenluft sorgt.

So etwas kann insbesondere nach dem Baden oder Duschen im Badezimmer wichtig sein. Zudem kann man bisweilen Feuchtigkeitsquellen ausschalten, indem man etwa Wäschetrockenräume durch eine Tür vom übrigen Haus abtrennt und durch geöffnete Fenster ebenfalls für einen ausreichenden Luftaustausch sorgt. Nicht zuletzt lassen sich Decke und Innenwände durch einen Luftentfeuchter vor Schimmelbildung schützen. Hierfür eignen sich Geräte wie der Dehumid 9 von Brune.

luftentfeuchter-dehumid-9

Das Gerät besitzt ein integriertes Hygrostat und kann deshalb automatisiert arbeiten. Er springt dann automatisch an, wenn voreingestellte Feuchtigkeitswerte überschritten werden. Und er arbeitet solange, bis diese Werte wieder unterschritten sind. Weißer Schimmel oder andere Schimmelarten haben so kaum eine Chance, sich an Oberflächen festzusetzen. Das ist auch deshalb gut, weil grundsätzlich gilt: Schimmel vorzubeugen, ist immer besser, als Schimmel beseitigen zu müssen.