Wie sieht die optimale Luftfeuchtigkeit in der Garage aus?

Mobile Luftbefeuchter und -entfeuchter haben sich in Wohnräumen als effektive Werkzeuge erwiesen: Hier gewährleisten sie im Automatikbetrieb für eine gute Luftfeuchte und tragen somit zum gesunden Wohnklima bei. Aber nicht nur in Wohnzimmer, Küche und Co. ist gute Luft wichtig. Die optimale Luftfeuchtigkeit ist auch in der Garage von großer Relevanz.

Des Deutschen liebstes Kind

Je nachdem, ob man die Luftfeuchte in Wohnräumen oder in der Garage betrachtet, verschieben sich die Prioritäten. Im ersten Fall muss die Feuchtigkeit den Bedürfnissen der Menschen angeglichen werden. Da steht demnach die Schimmelvorsorge und im Winter die Bekämpfung der berüchtigten Heizungsluft im Vordergrund.

Die Garage dient dagegen zunächst dem Zweck, das Familienfahrzeug vor Diebstahl, der Witterung und Vandalismus zu bewahren.

Darüber hinaus hat sich hier so mancher Hobbyheimwerker eine gut ausgerüstete Werkzeugsammlung geschaffen, die unter Umständen rosten können, wenn man sich nicht um die optimale Luftfeuchtigkeit kümmert.

Bei exklusiven Autos (insbesondere Oldtimern) besteht zudem die Gefahr, dass sich Schimmel im Innenraum ausbreitet. Somit erklärt sich letztlich die beständige Nachfrage nach Rostschutzmitteln und Pflegeölen für Werkzeugmaschinen.

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Die Vorsorge-Methode unterbindet die größten Risiken, ist aber auch nicht immer optimal. Schließlich verschwindet der Wasserdampf in der Luft auf diese Art ja nicht und greift auf Dauer die Bausubstanz an. Das kann vor allem im Winter schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Die optimale Luftfeuchtigkeit im Wandel der Jahreszeiten

Dies ist zum einen auf die erhöhte Niederschlagsmenge zurückzuführen. Dazu kommt der Umstand, dass kühle Luft nur wenig Feuchtigkeit speichern kann. Also sammelt sich die Nässe, die durch undichte Garagentore und Schneematsch am Unterboden hereingetragen wird, auf dem Garagenboden und bildet dort beständige Pfützen.

Damit steigt die Luftfeuchtigkeit selbst in geräumigen Doppelgaragen auf über 100 Prozent. Die direkte Folge davon ist Schimmelbildung in den Ecken, wodurch kleinste Spalten in den Wänden geschaffen werden. Diese füllen sich im folgenden Winter wiederum mit Kondenswasser, was des nachts gefriert und Mauerbestandteile verdrängt. Die Risse vergrößern sich also alljährlich wie Schlaglöcher, die durch denselben Prozess hergerufen werden.

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Die optimale Luftfeuchtigkeit in der Garage sollte demnach keinesfalls außer Acht gelassen werden. Sie liegt im Durchschnitt bei 40 Prozent und stellt sich im Sommer fast automatisch ein. So dringt in die Räumlichkeit nur wenig Luft von außen ein und die klassische Flachdachkonstruktion heizt die Innenräume auf bis zu 60 Grad auf. Die Ansiedlung von Schimmelpilzen (benötigen 50-60 Prozent Luftfeuchtigkeit) und Rostbildung (ab 70 Prozent) ist bei diesen Bedingungen quasi ausgeschlossen.

In der restlichen Zeit des Jahres muss man stattdessen eigenhändig für die optimale Luftfeuchte sorgen.

Das kann auf verschiedenste Arten geschehen und ist nicht selten vom Baualter der Garage abhängig: Moderne Fertiggaragen werden in der Regel mit gedämmten Außenwänden und integrierten Lüftungsschlitzen ausgeliefert. Bei älteren Exemplaren (vor 2000) fehlen die kleinen Extras, sodass hier regelmäßig gelüftet werden muss. Dazu genügt es, die Garagentore einmal täglich für 10 Minuten zu öffnen. Nach starken Regenfällen darf aber auch gerne ganztägig frische Luft hereingelassen werden.

Tipps für die optimale Luftfeuchtigkeit in der Garage

Wem das Verfahren „Pi mal Daumen“ nicht zusagt, wird dabei zunächst auf Feuchtigkeitsmesser vertrauen. Für diesen Zweck sind digitale Hygrometer zu empfehlen, die man für kleines Geld in jedem Baumarkt erhält.

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Abgesehen davon hat jeder Eigenheimbesitzer sein eigenes Geheimrezept für die optimale Luftfeuchtigkeit entwickelt. Im Verbund sind sie quasi ein Garant für trockene Verhältnisse.

Nachträgliche Lüftungsgitter

Diese Methode ist bei älteren Bauten beliebt. Sie ist recht kostengünstig und sorgt für steten Luftaustausch. Für jedes Tor gibt es passende Gitter, die von innen miteinander verschraubt werden. Somit kann man sie nicht von außen entfernen.

Automatische Toröffner

Auch diese Maßnahme verschlingt nur wenige hundert Euro. Sie bietet zum einen den Vorteil, dass man nicht mehr bei jedem Wetter aus dem Wagen steigen muss. Davon abgesehen lässt sich die Höhe der Öffnung individuell einstellen. So hebt das Tor auf Wunsch nur wenige Zentimeter vom Boden ab und gewährleistet damit den sicheren Luftaustausch.

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Feuchtigkeit im Wagen reduzieren

Selbst wenn die Garagenlüftung optimal eingestellt wurde, dringt immer etwas Nässe in den Innenraum ein. Altbewährte Hausmittel wie im Fußraum ausgelegtes Zeitungspapier und ein Schüsselchen mit Salz oder Katzenstreu genügen völlig, um der Bildung von Schimmel entgegenzuwirken.

Sauberkeit siegt

Hereingewehtes Herbstlaub speichert Feuchtigkeit und bildet den idealen Nährboden für Schimmelpilze. Demnach müssen Garagen zu dieser Jahreszeit besonders oft ausgefegt werden.

Schräge Ebenen

Das Prinzip ist aus gefliesten Räumen bekannt. Der Bodenabfluss befindet sich dort an der tiefsten Stelle, sodass Schmutzwasser automatisch in diese Richtung fließt. Die Feuchtigkeit auf dem Garagenboden lässt sich ebenso manipulieren, indem ein Gefälle zum Tor hin errichtet wird.

Wie wirken Bautrockner und Luftentfeuchter?

Die aufgeführten Maßnahmen bergen nur einen kleinen Nachteil: In besonders geräumigen Doppelgaragen (ab 40 Kubikmetern) sinkt ihre Effektivität rapide ab. Hier ist die elektrische Lösung zu empfehlen, die sich natürlich nicht auf Luftbefeuchter bezieht. Die optimale Luftfeuchtigkeit in der Garage muss möglichst niedrig sein. Die moderne Klimatechnik hält hierfür zwei Bautypen parat.

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Der Bautrockner ist die Profi-Variante, mit dem sich ganze Rohbauten austrocknen lassen. Besonders leistungsstarke Geräte wie der Dehumid BT filtern innerhalb von 24 Stunden bis zu 80 Liter aus der Raumluft.

Für privat genutzte Garagen sind sie damit restlos überproportioniert, wo ein einfacher Luftentfeuchter wie der Dehumid 9 völlig ausreicht. Die Geräte sind mobil einsetzbar und mit Messgeräten wie digitalen Hygrometern ausgestattet. Damit agieren sie vollautomatisch und schalten sich nur bei Bedarf zu.

Der durchschnittliche Leistungsverbrauch der Luftentfeuchter pendelt sich daher bei unter 100 Watt ein. Das gilt freilich nicht für die Modelle mit zusätzlicher Heizfunktion, die für wohnlich eingerichtete Garagen oder Partykeller entwickelt wurden.

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Wie die optimale Luftfeuchte gewährleistet wird, ist modellabhängig. So nutzen manche Entfeuchter absorbierende Chemikalien, Flüssigkeiten oder Mineralien. Sie funktionieren ähnlich wie Mutters Salzschüsselchen, sind aber ventilatorgestützt und damit wesentlich effektiver. Die meisten Geräte operieren inzwischen auf Basis des Kondensationsprinzips. Der angesaugte Luftstrom wird hierbei mittels chemischer Kältemittel schlagartig abgekühlt, sodass sich der in der Luft gebundene Wasserdampf verflüssigt und im Auffangbehälter sammelt.

Ihr PKW wird es Ihnen danken

In der Bevölkerung schwelt seit Jahrzehnten der Verdacht, dass die Industrie vorsätzlich Schwachstellen in Haushaltsgeräten vorsieht, um deren Haltbarkeit herabzusenken. Das mag in vereinzelten Branchen zutreffen, doch steigt ausgerechnet die Lebensdauer unserer Fahrzeuge noch immer an: 2013 hatten die in der EU zugelassenen PKWs durchschnittlich 10,4 Jahre auf dem Buckel. Drei Jahre darauf lag der Wert bereits bei 11,0.

Die regelmäßige Wartung und Pflege der Autos spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Je lückenloser diese erfolgen, umso länger bleibt die Fahrtüchtigkeit erhalten.