Schimmel auf Teppich entfernen

Last updated on Oktober 30th, 2025 at 11:48 a.m.

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Ein modriger Geruch ist in der Wohnung wahrnehmbar und bleibt selbst nach intensivem Lüften? In diesem Fall könnte Schimmel im Teppich der Übeltäter sein. Was kann man jetzt unternehmen — und wie sorgt man dafür, dass der Schimmel nicht zurückkommt?

Schimmel liebt feuchte Umgebungen

Zuerst empfiehlt sich das Ausschlussverfahren: Stoße nicht sofort auf Panik, sondern prüfe systematisch, ob der modrige Geruch wirklich von Schimmel kommt. Ein muffiger Geruch kann nämlich auch andere Ursachen haben.

  • Hausmüll: Im Hochsommer verrottet Biomüll innerhalb weniger Stunden. Der Eimer in der Küche ist während dieser Jahreszeit daher nach jedem Kochvorgang auszuleeren.

Bananenschale wird in Abfallbehälter geworfen

  • Altbauten: Baumaterialien zersetzen sich nach 50 Jahren zusehends und verbreiten dabei zuweilen einen grauenhaften Geruch. Er lässt sich nur sehr schwer übertünchen und animiert die Bewohner häufig zum Umzug.
  • Renovierungsarbeiten: Wandfarben und frischer Kleber dünsten noch Wochen nach der Installation chemische Dämpfe aus. Verstärktes Lüften oder der Einsatz elektrischer Luftreiniger wirkt dem Problem entgegen.

Luftreiniger Defensor PH15

  • Rohrbruch: Hier muss nicht immer gleich die ganze Etage unter Wasser stehen. Vor allem im Winter bilden sich oft kleine Haarrisse, die nur Tröpfchen freisetzen. Sie bleiben meist lange unentdeckt, wenn sie sich direkt unterm Teppich befinden. Muffiger Geruch ist dann erst der Anfang und wird schon bald Schimmel nach sich ziehen.
  • Wäsche: Wer seine Kleidung nach dem Waschen in den Wohnräumen trocknet, sollte damit bis zur Mittagszeit warten. Denn in den frühen Morgenstunden ist die Luftfeuchtigkeit tendenziell sehr hoch und verzögert den Prozess. In der Folge riecht die Wäsche dann unangenehm.

weiße Kleidung auf Wäscheständer

  • Bücher: Alte Wälzer riechen oft etwas modrig, weil das Papier Feuchtigkeit speichert, wodurch sich wiederum Mikroorganismen ansiedeln. Hier hat sich der Einsatz von Eissprays bewährt.

Wer Schimmel im Teppich vermutet, sollte auch die Wände genauer in Augenschein nehmen. Schließlich verbreitet sich der Pilz mithilfe von Sporen über die Luft und wächst damit selten an nur einer Stelle in der Wohnung. Das trifft vor allem dann zu, wenn er genügend Luftfeuchtigkeit (ab 50 %) und Wärme (über 18 °C) vorfindet. Unter diesen Bedingungen nistet er häufig in Lebensmitteln, Tapeten und Textilien, seltener auf anorganischer Materie wie Glas oder Beton.

Mann schaut auf großflächige Schimmelflecken in einer Wohnung - Schimmel auf Teppich und Tapete

 Ein Hauch von Gefahr

Die medizinische Bedeutung des Schimmelvorkommens ist nicht zu ignorieren: Betroffene klagen häufig über Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen oder ein allgemeines Unwohlsein. Schwarzer Schimmel (Stachybotrys) ist besonders gefährlich, weil er Sporen und Toxine freisetzen kann. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Allergiker, Säuglinge und Haustiere.

Frau am Schreibtisch mit Asthma-Spray

 Tätersuche – mit Schutz und System

Sei vorsichtig: Beschaffe dir eine Atemschutzmaske, Handschuhe und – falls du es bekommst – eine Schutzbrille, um Haut- und Augenkontakt zu vermeiden.  Mach vorher für frischen Wind sorgen, bevor du den Teppich prüfst.  Beachte feuchte Stellen und eine ringförmige Ausbreitung – Schimmel entsteht dort, wo Feuchtigkeit längere Zeit verweilt. Typische Fundorte sind Wandanschlüsse, Leitungsführungen oder Trittleisten; befindet sich der Befall mitten im Raum, ist auch an Feuchteschäden in der Bausubstanz zu denken. In solchen Situationen ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu engagieren.

Schimmel im Teppich entfernen

Der Schimmel im Teppich muss über Tage ausgetrocknet werden, damit er definitiv abstirbt. Hierfür kann man zur Chemiekeule aus dem Supermarkt greifen oder altbewährte Hausmittel anwenden:

  • Natron/Salz: Den Teppich großzügig bestreuen und über Nacht einwirken lassen. Anschließend einfach aufsaugen.
  • Alkohol: Wenn der Teppich noch nicht allzu viel Feuchtigkeit aufgesogen hat, ist hochprozentiger Reinigungsalkohol eine sehr potente Lösung. Er entzieht dem Pilz die Lebensgrundlage und beseitigt kleine bis mittelgroße Flecken.

Frau reinigt Teppich mit Schwamm und Reinigungsmittel - Schimmel auf Teppich entfernen

  • Wasserstoffperoxid: Das Blondierungsmittel besteht im Wesentlichen aus Bleiche. Es ist sehr aggressiv und muss daher im Verhältnis 20:1 mit Wasser verdünnt werden. Bei dieser Methode ist zudem darauf zu achten, dass der Teppich vor dem Einsatz vollkommen trockengelegt wurde. Die zu behandelnden Stellen sind daher zunächst mit dem Fön zu bearbeiten.
  • Essig: Das ätzende Naturprodukt zählt zu den Evergreens, wenn es gilt, Schimmel im Teppich zu beseitigen. Es ist außerordentlich günstig, ungiftig und bei korrekter Anwendung völlig ungefährlich. Dennoch darf persönliche Schutzkleidung beim Hantieren mit Essig keinesfalls vergessen werden. Das Mittel ist zudem in kalkhaltiger Umgebung unwirksam. Dies trifft auf Wohnungsabschnitte zu, wo grundsätzlich erhöhte Luftfeuchtigkeit registriert werden kann, also im Bad, der Küche und den Kellerräumen.

Nachdem man den Schimmel im Teppich entfernt hat, bleiben häufig großflächige Flecken zurück. Ihnen begegnet man am besten mit einer verdünnten Chlorlösung, wie sie auch beim Wäschewaschen zur Anwendung kommt. Alternativ dazu eignen sich Zitronensaft, Backpulver und erneut Essig für diese Aufgabe. Das Mittel der Wahl ist in allen Fällen sorgfältig einzureiben und anschließend mit Salz zu bestreuen.

Backpulver, Zitrone und ein Schwamm - Schimmel auf Teppich entfernen mit Haushaltsmitteln

Lüftungsanleitung für Neu- und Altbauten

Menschen atmen stündlich bis zu 100 ml Wasserdampf aus. Gleiches wird beim Duschen, Kochen und Wäschewaschen freigesetzt. Ein Drei-Personen-Haushalt muss durchschnittlich 10 Liter Feuchtigkeit pro Tag aus der Raumluft abführen, was 7-maligem Stoßlüften entspricht. Die Dauer sollte in Neubauten etwa 15 Minuten pro Durchgang betragen, da sich Baufeuchtigkeit erst nach etwa 2 Jahren vollständig verflüchtigt. In den Sommermonaten sind Kompromisse einzugehen: Das Speichervolumen von Luftmassen verhält sich proportional zur Temperatur. So verwandeln sich staubtrockene Winde schnell in feuchte Luft, wenn sie auf gekühlte Innenräume treffen. Zu dieser Jahreszeit sollte daher nur einmal, und zwar kurz vorm Sonnenaufgang gelüftet werden.

Gekipptes Fenster im Bad

Wohngebäude, die vor der Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Jahre 2001 fertiggestellt wurden, verfügen noch über relativ luftdurchlässige Wände. Dadurch halbiert sich die Lüftungsfrequenz. Im Gegenzug steht man dann im Frühling und Herbst nicht selten vor dem Problem, dass die Raumluft zu trocken wird, was sich durch den Einsatz moderner Klimatechnik aber kostengünstig in den Griff bekommen lässt.

Luftbefeuchter B 125

Schimmelbildung effektiv vorbeugen

Luftentfeuchter sind beim Kampf gegen den Schimmel optimal: Sie imitieren regelmäßiges Lüften, indem sie überschüssige Feuchtigkeit mit dem Kondensationsprinzip auffangen. Dabei kommen chemische Kältemittel zum Einsatz, die den angesaugten Luftstrom in Sekundenschnelle bis auf den Taupunkt herunterkühlen. Nach der Erstprogrammierung arbeiten elektrische Luftentfeuchter vollautomatisch, sodass lediglich der Wassertank noch von Hand entleert werden muss.

Luftentfeuchter Dehumid 9

Das klingt in der Theorie wesentlich kostspieliger, als es in der Praxis ist: Der Dehumid 9 filtert in 24 Stunden bereits 10,5 Liter Flüssigkeit aus der Raumluft. Er aktiviert sich erst, wenn voreingestellte Grenzwerte überschritten werden und agiert damit im stromsparenden Intervall-Betrieb. Das Gerät ist mobil einsetzbar und kann dank des niedrigen Geräuschpegels auch im Schlafzimmer aufgestellt werden. Vor allem beruflich stark eingebundene Einzelhaushalte wissen die Vorteile dieser Luftentfeuchter zu schätzen und nutzen sie regelmäßig, um Schimmel in der Wohnung gar nicht erst entstehen zu lassen.