Luftverbesserer Pflanzen

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Pflanzen sind oftmals sehr gute Luftverbesserer. Sie können die Luftfeuchtigkeit steigern, die Raumluft von Fremdpartikeln befreien und damit zu einem optimalen Raumklima beitragen. Allerdings gilt das nicht für jede Pflanze in gleichem Maße. Der folgende Artikel klärt deshalb, wie die „pflanzlichen Luftverbesserer“ funktionieren, welche von ihnen besonders gut wirken und wo sie an ihre Grenzen stoßen.

Gute Luft in Räumen ist wichtig

Laut Angaben auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit verbringen Menschen in Mitteleuropa 80 bis 90 Prozent der Tageszeit in Innenräumen. Deshalb ist es wichtig, dass die Raumluft möglichst angenehm und gesundheitsfördernd ist.

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Dafür sollte sie die richtige Temperatur besitzen, weder zu trocken noch zu feucht sein, die richtige Zusammensetzung natürlicher Bestandteile haben und möglichst wenig problematische Fremdpartikel enthalten. Als Temperatur mit der richtigen Mischung aus Wohlgefühlwert und Energieeffizienz empfiehlt das Bundesumweltamt im Wohnbereich weniger als 20 Grad Celsius, in der Küche 18 Grad und im Schlafzimmer 17 Grad Celsius.

Gute Luft in Raeumen ist wichtig
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Es betont dabei aber auch, dass es auf die „individuelle Behaglichkeitstemperatur“ ankommt, die von diversen Faktoren abhängt. Als weder zu trocken noch zu feucht gilt die Luft in Wohnräumen und Büros bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. In Küchen und Badezimmern können diese Werte etwas nach oben abweichen.

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Bleibt noch die normale Luftzusammensetzung: Im Normalfall besteht Luft aus etwa 78 Prozent Stickstoff, knapp 21 Prozent Sauerstoff sowie aus Spuren von Edelgasen und aus Kohlendioxid mit einem Anteil von ungefähr 0,04 Prozent. Bei allen hier genannten Optimalwerten können Abweichungen bei Menschen zu Unwohlsein sowie anderen Negativfolgen führen und einen Luftverbesserer notwendig machen.

Viele Faktoren können die Luftqualität negativ beeinflussen

Befinden sich viele Menschen in einem schlecht gelüfteten Raum, steigt unter Umständen der CO²-Wert im Raumklima so sehr an, dass Kopfschmerzen, eine reduzierte geistige Leistungsfähigkeit und ein Müdigkeitsgefühl die Folge sind. Neben den natürlichen Bestandteilen enthält Luft zudem fast immer Fremdpartikel. Das können zum Beispiel Pilzsporen und Pollen sein, feinste Stäube, Krankheitserreger oder Ausdünstungen aus Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Sie machen im ungünstigsten Fall krank oder lösen eine Allergie aus.

Lueften im Wohnzimmer
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Die Feuchtigkeitswerte hängen unter anderem von der Lufttemperatur ab, vom Wassergehalt der Außenluft sowie von Feuchtigkeitsquellen wie Menschen, Tiere, Pflanzen, kochendes Wasser im Kochtopf oder einer gefüllten Badewanne. Ist es in einem Raum zu feucht, kann sich Schimmel bilden. Ist die Atmosphäre zu trocken, sind Viren ansteckender als im feuchteren Klima und halten sich länger in der Luft. Darüber hinaus können die Schleimhäute des Immunsystems austrocknen und dadurch das Abwehrsystem schwächen.

Was Gummibaum und Co. fürs Raumklima leisten

Wie im vorangegangenen Abschnitt bereits geschildert, kann eine Pflanze die Raumluft befeuchten, indem sie einen großen Teil des Gießwassers über die Blätter wieder abgibt. Sie wird dann zu einem Luftverbesserer, wenn tendenziell Lufttrockenheit im Raum herrscht. Auf der anderen Seite kann sie in ohnehin feuchten Räumen das Klima verschlechtern. Je nach konkreter Situation in einem Raum sind also mehr oder weniger Zimmerpflanzen für einen optimalen Feuchtigkeitswert sinnvoll, wobei etwa ein Ficus oder eine Zimmerlinde nicht alleine für mehr Luftfeuchtigkeit sorgen. Diese Gewächse sind aus noch weiteren Gründen Luftverbesserer.

Gummibaum Ficus
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Im Rahmen der Fotosynthese verwandeln sie Kohlendioxid in Sauerstoff und können so zu hohe CO2-Werte reduzieren oder verhindern. Manche sind darüber hinaus in der Lage, Schadstoffe wie zum Beispiel Formaldehyd aus der Luft zu filtern. Formaldehyd ist in manchen Holzwerkstoffen und in Zigarettenrauch enthalten und gilt unter anderem deshalb als Schadstoff, weil es das Risiko steigert, an Krebs zu erkranken. Grünpflanzen können dieses Risiko wieder reduzieren. Die Schadstoffbelastung in einem Raum lässt sich durch Pflanzen um bis zu 50 Prozent reduzieren, schreibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in einem „Prima Klima: Zimmerpflanzen steigern Wohlbefinden“ betitelten Beitrag unter Berufung auf Testreihen australischer Wissenschaftler.

Nicht alle Pflanzen sind als Luftverbesserer gleich gut

Wie gut sich ein Gewächs als Luftverbesserer eignet, hängt von der jeweiligen Pflanze ab. Als natürliche Luftbefeuchter eignen sich vor allem großblättrige Arten. Der NDR nennt als Beispiele unter anderem die Zimmerlinde, Nestfarn und Zypergras. Mit ihnen kann die Raumluft durchaus um bis zu fünf Prozent feuchter werden. Um das Raumklima von Schadstoffen zu befreien, nimmt man zum Beispiel Philodendron oder Efeu.

Mit der luftreinigenden Wirkung diverser Pflanzen hat sich bereits die 1989 veröffentlichte Clean Air Study beschäftigt.

In ihr ging es um die Frage, wie sehr sich mit ihnen das Klima in Raumstationen optimieren lässt. Im Rahmen der Studie gab es unter anderem eine Bewertung der getesteten Gewächse bezüglich ihrer Wirkung als Luftverbesserer. Relativ gut haben hier als nicht giftige Luftverbesserer die Bergpalme und die Barberton-Gerbera abgeschnitten. Zu den effektiven, aber giftigen Luftverbesserern gehört das Einblatt.

Einblatt
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Am besten setzt man auf verschiedene Maßnahmen

Für eine optimierte Luft alleine auf pflanzliche Unterstützung zu setzen, reicht oft nicht aus. In der Regel bringt erst ein Mix aus Maßnahmen den gewünschten Erfolg. Vieles gehört dafür auf den Prüfstand. Man sollte sein eigenes Lüftungsverhalten hinterfragen. Man kann – je nach Luftfeuchtigkeit – Feuchtigkeitsquellen in einem Raum hinzufügen oder reduzieren. Maßnahmen wie ein häufigeres Staubwischen kann die Belastung mit Fremdpartikeln reduzieren.

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Und die Luftfeuchtigkeit lässt sich nicht zuletzt durch elektrische Luftbefeuchter und Luftreiniger steigern oder aber durch elektrische Luftentfeuchter reduzieren. Solche Maßnahmen sind immer dann sinnvoll, wenn kleinere Verhaltenskorrekturen oder Pflanzen im Raum nicht einfach so ausreichen.

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In jedem Fall gilt: Je eher die Raumluft Optimalwerten entspricht, desto gesünder ist sie und desto mehr trägt sie dazu bei, dass man sich in einem Innenraum wohlfühlt. Und dass man sich in einem Raum wohlfühlt, sollte in einer Wohnung ebenso zu den Hauptzielen gehören wie in einem Büro.