Angst vor Feinstaub

« Wo echte Gefahr herrscht »

„Stuttgart erstickt“ titelt das Plakat eines Mannes, der im November 2015 gegen die enorme Feinstaubbelastung in der baden-württembergischen Hauptstadt demonstrierte. Tatsächlich erzielt die schwäbische City innerhalb Deutschlands die höchsten Werte in Bezug auf die Anzahl der gefährlichen, gesundheitsschädlichen Partikel. Doch was ist Feinstaub eigentlich und woher kommt er? Gibt es (stadtunabhängig) bestimmte Örtlichkeiten, Plätze, Gebiete, die in besonderem Maße betroffen sind? Und wie kann man sich selbst schützen?

Kleine Schwebteilchen mit gesundheitsgefährdendem Potenzial

Feinstaub bezeichnet eine Mischung aus winzigen, mit freiem Auge nicht sichtbaren Substanzen. Der Durchmesser der Partikel beträgt weniger als zehn Mikrometer – damit sind die Schwebteilchen kleiner als ein Zehntel des Durchmessers eines Menschenhaares. Ihre geringe Größe steht in starkem Kontrast zum gesundheitsschädigenden Potenzial, das in ihnen steckt. Tückisch: Je kleiner die Feinstaubpartikel, desto gefährlicher sind sie.

@wikipedia – LadyofHats / Martiny / Uwe Gille
@wikipedia – LadyofHats / Martiny / Uwe Gille

Über die Luft und das Einatmen derselben gelangen die Teilchen in die oberen Atemwege. Mit einem Durchmesser unter 2,5 Mikrometern werden die Partikel sogar tief in die Lunge hinein inhaliert, wo sie länger wirken und schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen können. Mitunter bahnen sich die Partikel auch ihren Weg in den Blutkreislauf, verteilen sich im Körper und verursachen unterschiedliche Krankheiten in den menschlichen Organen.

Mögliche Folgen intensiver Feinstaubbelastung

Kopfschmerzen, geschwollene Augen, kratziger Hals und trockenes Hüsteln müssen nicht zwangsläufig Anzeichen einer nahenden Erkältung darstellen. Schuld an den Symptomen kann auch die Feinstaubbelastung sein. In intensiver Ausprägung führt Letztere vorwiegend zu Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale. Doch auch Herz-Kreislauf-Versagen und Lungenkrebs sind mögliche Folgen. Die chemische Zusammensetzung der Feinstaubpartikel entscheidet darüber, wie gefährlich sie für die menschliche Gesundheit sind. Hunderte von Substanzen konnten bereits in den Schwebteilchen nachgewiesen werden, beispielsweise Ruß, Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe, Pollen, Sporen und Keime. In der Stadtluft findet sich darüber hinaus Feinstaub, dem (zusätzliche) Schadstoffe anhaften (können).

@wikipedia – Wissen aus der deutschsprachigen Wikipedia / Antonsusi
@wikipedia – Wissen aus der deutschsprachigen Wikipedia / Antonsusi

Natürliche und menschliche Ursachen für Feinstaub

Feinstaub kann einerseits natürlichen Ursprungs sein (etwa als Folge von Bodenerosion), andererseits jedoch auch (und vor allem) durch menschliches Handeln erzeugt werden. In diesem Zusammenhang sind industrielle Prozesse (33 Prozent), Kraftfahrzeuge (circa 20 Prozent) sowie Öfen und Heizungen in Wohnungen und Häusern (knapp 18 Prozent) hauptursächlich. Eine bedeutende Feinstaubquelle ist zweifelsohne der Straßenverkehr, insbesondere in Ballungsräumen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Partikel nicht nur aus Motoren (vor allem Dieselmotoren), sondern auch durch Bremsen- und Reifenabrieb sowie die Staubaufwirbelung auf der Straßenoberfläche in die Luft gepumpt werden.

© Jürgen Fälchle / Fotolia.com
© Jürgen Fälchle / Fotolia.com

Zudem stellt die Landwirtschaft eine wesentliche Quelle dar: Durch die Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung sowie andere Emissionen gasförmiger Vorläuferstoffe kommt es zu einer sekundären Feinstaubbildung. Wissenschaftler halten die Feinstaubbelastung geschlossen für das inzwischen schwerwiegendste Problem der Luftreinhaltung. Allerdings sind sie sich noch uneinig darüber, ob Feinstaub im Außenbereich oder jener in internen Räumen die größere Gefahr für den Menschen birgt. Fakt ist in jedem Fall, dass die Partikelchen in beiden Fällen zur Genüge vorkommen.

Wo Feinstaub ernst macht

Einige Experten sind der Meinung, dass allein die Feinstaubkonzentration im Freien die Gesundheit des Menschen ernsthaft gefährden kann. Dieselrußpartikel gelten dabei als besonders bedenklich. Andere Experten vermuten hingegen, dass die eigenen vier Wände mit einem höheren Erkrankungsrisiko verbunden sind: Die Luft in Innenräumen sei sowohl relevanter als auch schlechter als die Außenluft. Mit beiden Punkten haben die Vertreter dieser Ansicht nicht unrecht: Rund 90 Prozent eines durchschnittlichen Arbeitstages hält man sich in „geschlossenen“ Räumen auf – ob zuhause, im Büro oder in der Fabrik.

© Jürgen Fälchle / Fotolia.com
© Jürgen Fälchle / Fotolia.com

In ebendiesen Innenräumen gibt es mehrere Quellen, die für Feinstaubbelastung sorgen (können): Bezogen auf den privaten Haushalt sind es vor allem Tätigkeiten wie Braten, Kochen oder Staubsaugen, die Feinstaub in die Luft befördern. Weiterhin leisten im Winter Heizungen einen großen Feinstaubbeitrag. Auch Kerzen und Öllampen sowie Tabakwaren treiben Feinstaubpartikel in die Luft.

Wie unsere Auflistung zeigt, entstehen die Staubteilchen vor allem bei Verbrennungsprozessen. Zusätzlich muss erwähnt werden, dass Lüften prinzipiell wichtig und erforderlich ist. Allerdings gelangen durch das geöffnete Fenster auch die in der Außenluft befindlichen Feinstaubpartikel von Dieselruß und anderen Abgasen ins Innere der Wohnung oder der jeweiligen Arbeitsräumlichkeit.

Mit einfachen Mitteln den Kampf ansagen

Wenngleich die Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub gegeben ist und nicht klein geredet werden soll, besteht kein Grund zur Panik. Dies liegt vor allem daran, dass man selbst einiges tun kann, um die Feinstaubbelastung in Innenräumen deutlich abzuschwächen.

So hilft beispielsweise beim Kochen eine Dunstabzugshaube. Diese sollte während des Kochens bis kurz nach dessen Ende eingeschaltet sein. Beim Saugen greift man am besten zu einem hochwertigen Staubsauger mit guten Beuteln und Partikelfiltern (Fein- oder Hygienefiltern), die einen Großteil des Staubes zurückhalten. Es empfiehlt sich, Teppiche und Teppichböden ein- bis zweimal pro Woche gründlich zu saugen. Sonstige Böden sollten alle zwei Tage feucht (nicht nass) gewischt werden. Diesbezüglich ist auch erwähnenswert, dass glatte Böden nicht – wie lange Zeit angenommen wurde – hygienischer sind als Teppichböden. Im Gegenteil: Der Staub sammelt sich bei Teppichböden in den weichen Fasern und wird bei weitem nicht so schnell aufgewirbelt wie bei glatten Bodenausführungen. Dies konnten einige Studien nachweisen.

© Pixelot / Fotolia.com
© Pixelot / Fotolia.com

Zwei wesentliche Punkte hinsichtlich der Reduzierung der Feinstaubbelastung im Eigenheim betreffen das richtige Lüften und sinnvolle Heizen. Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen, sollten in den verkehrsberuhigten Zeiten am Abend und in den (ganz) frühen Morgenstunden ausgiebiger lüften, in der sogenannten „Rush Hour“ die Fenster hingegen geschlossen halten. Zudem empfiehlt es sich, nach Aktionen mit dem Staubsauger kurz mit Durchzug zu lüften, um die beim Saugen aufgewirbelten Partikel aus der Raumluft zu treiben.

Luftbefeuchter B 300 Luft- und Wasserentkeimung mittels UV-C StrahlenEin wenig komplizierter gestaltet sich das Heizen (mit Holz): Wichtig ist natürlich, nur eine qualitativ hochwertige Heizung zu verwenden (unter anderem erkennbar am Umweltzeichen „Blauer Engel“). In puncto Brennmaterial sollte man nur dünn gespaltenes und gut getrocknetes Holz zu nutzen – bei zu viel Restfeuchte würde es nämlich nicht vollständig verbrennen. Weiterhin ist es ratsam, zunächst immer nur eine kleine Menge Brennholz anzuzünden, anstatt den Ofen direkt vollzupacken, denn: Brennt das Material am Anfang zu langsam ab, befördert es zahlreiche unverbrannte Kleinstoffe in die Raumluft. Sobald die erste Ladung gut brennt, kann man (wiederum in Maßen) nachlegen. Grundsätzlich sollte die Raumtemperatur 22 Grad nicht überschreiten. Zudem ist eine Luftfeuchtigkeit von etwa 40 bis 60 Prozent anzuvisieren. Thermo-Hygrometer 9026 zum Aufstellen oder AnhängenSo lässt sich der Wirbel des Feinstaubes im Zaum halten und gleichzeitig wird der bei zu hoher Luftfeuchtigkeit drohenden Schimmelgefahr vorgebeugt.

So romantisch, schön, genussbringend und/oder beruhigend sie auch sein mögen: Den Einsatz von Kerzen, Räucherstäbchen und Zigaretten (sowie sonstigen Produkten zum Rauchen) sollte man in Innenräumen zugunsten einer Feinstaubentlastung auf ein Minimum beschränken beziehungsweise – im Falle des Rauchens – ganz vermeiden.

Luftreiniger zur Reduzierung der Feinstaubbelastung

Luftreiniger Defensor PH15 für Sommer und WinterNeben den geschilderten aktiven (und vermeidenden) Maßnahmen stellen auch moderne Luftreiniger eine gute Möglichkeit dar, sich im Wohnungsinneren vor Feinstaub zu schützen. Je nach Filtertyp und -klasse gelingt es einem solchen Gerät, bis zu 99,97 Prozent aller Partikel aus der Raumluft zu filtern. Einige Modelle fungieren zusätzlich als Luftbefeuchter und tragen so zu einem gesunden Raumklima bei – wenn sie korrekt eingesetzt beziehungsweise angewendet werden. Hochwertige Luftreiniger können das Wohlbefinden und damit einhergehend auch die Lebensqualität – vor allem für Asthmatiker und (andere) Allergiker – spürbar verbessern.

Was können Sie also tun?

Feinstaub ist gefährlich. Während Industrie und Verkehr die Außenluft immens belasten, sind in Innenräumen insbesondere Heizungen für eine hohe Feinstaubkonzentration verantwortlich. Mit den richtigen Maßnahmen und Hilfsmitteln, die beispielsweise das Heizen, Lüften, Bodenreinigen und Kochen betreffen, lässt sich die Feinstaubbelastung in den eigenen vier Wänden und/oder im Büro jedoch bedeutend reduzieren. Intelligente Klimatechnik wie Luftreiniger ergänzen die Möglichkeiten zum Selbstschutz.