Ausstellungsstücke vor Klimaeinflüssen schützen

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Ausstellungsstücke in einem Museum besitzen in der Regel einen nicht unerheblichen Wert und lassen sich nur schwierig ersetzen. Bisweilen sind sie aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters besonders empfindlich. Deshalb ist ein adäquater Schutz der Exponate wichtig. Gute Vitrinen können dafür eine geeignete Maßnahme sein. Da aber auch das richtige Klima im Museum bedeutungsvoll ist, leisten Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter ebenfalls wertvolle Dienste.

Welche Gefahren durch Umwelteinflüsse drohen?

Die Bandbreite möglicher Exponate in einem Museum ist riesig. Natürlich gehören Kunstwerke auf Leinwand, Papier oder Stoff dazu, ebenso Skulpturen aus Holz, Metall oder Stein. In historischen Museen findet man eventuell historische Bücher und Dokumente sowie Kleidung und Alltagsgegenstände aus vergangener Zeit. Und in Naturkundemuseen werden vielleicht Tierskelette und ausgestopfte Tiere ausgestellt.

Für historische Objekte ist die richtige Klimatisierung wichtig
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Die jeweiligen Ausstellungsstücke sind diversen Risiken ausgesetzt. Insbesondere bei einigen organischen Materialien ist beispielsweise eine passende Luftfeuchtigkeit besonders relevant weil sowohl zu feuchte als auch zu trockene Luft schädlich ist. Andererseits kommt es auf konkrete Umgebungsbedingungen sowohl im Ausstellungraum als auch im Archiv an.

Die häufigsten Gefahren für Ausstellungsstücke im Überblick

Schimmel

Schimmelpilze benötigen für ihr Wachstum organische Substanzen und Feuchtigkeit. Bei hoher Luftfeuchtigkeit droht deshalb Schimmelbefall an Papier, Textilien oder Holz.

Spannungen

Insbesondere organische Materialien können leiden, wenn die Luftfeuchtigkeit zu sehr schwankt, weil Spannungen im Material auftreten können. Bei trockener Luft gibt eine organische Substanz wie Papier oder Textilien Feuchtigkeit an die Luft ab und zieht sich zusammen. Bei hoher Luftfeuchte nimmt sie dagegen Feuchtigkeit auf und dehnt sich aus. Dadurch ist das Material oft in Bewegung. So können Spannungen entstehen, die bei Gemälden etwa zu Rissen in der Leinwand sowie zu abplatzenden Farben führen.

Ein falsches Raumklima kann Gemälde schädigen
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Zersetzung

Sehr feuchte Luft kann die Zersetzung von Materialien wie Zellulose und Proteine begünstigen. Bedroht sind also Papiere und proteinhaltige Materialien wie Leder. Eine durch hohe Luftfeuchtigkeit begünstigte Spaltung in kleinere Einzelelemente wird bei der Zellulose auch Hydrolyse genannt.

Andere Veränderungen

Eine hohe Luftfeuchte kann bei Ausstellungsstücken aus Metall oder Glas unter anderem zu unerwünschten Veränderungen an den Oberflächen führen. So kann Eisen oxidieren und Silber anlaufen.

Es geht nicht nur um die Luftfeuchtigkeit

Bisher war immer von Auswirkungen niedriger oder hoher Luftfeuchtigkeit auf Ausstellungsstücke im Museum die Rede. Aber auch andere Einflussfaktoren auf Raumklima sind wichtig. Dazu gehört die Temperatur. Einerseits ist die relative Luftfeuchte abhängig von der Raumtemperatur (kalte Luft kann weniger Wasser speichern). Andererseits verlangsamen niedrige Temperaturen die oben definierten Zerfallsprozesse und schützen Exponate auf diese Weise. Allerdings wirken zu kühle Temperaturen natürlich unangenehm auf Museumsbesucher. Hier wird man einen gesunden Kompromiss finden müssen.

Neben der Luftfeuchtigkeit spielt die richtige Temperatur eine wichtige Rolle
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Weitere Faktoren, die das optimale Raumklima im Museum beeinflussen, sind UV-Licht und Luftverunreinigungen. 2011 berichtete das Magazin „Der Spiegel“ etwa, dass eine bestimme Farbe bei einigen Van-Gogh-Gemälden aufgrund einer durch UV-Licht verursachten und unbekannten chemischen Reaktion verblasste. Bei Luftverunreinigung geht es um winzige Fremdpartikel in der Luft, also um Partikel wie Schimmelpilzsporen, Bakterien oder winzige Mineralien. Sie können ebenfalls zum Risiko für ausgestellte Objekte werden.

Vitrinen bieten nicht nur vor Berührungen Schutz

Viele kleinere Objekte werden im Museum in Vitrinen ausgestellt. Schaukästen professioneller Hersteller vereinen gleich mehrere Vorteile in sich. Sie schützen Museumsstücke einerseits vor unbefugter Berührung. Darüber hinaus sind sie mit Sicherheitsschlössern gesichert, sodass sie die Ausstellungsstücke optimal gegen Diebstahl schützen. Als sichtbarer Teil in Ausstellungsräumen haben die Schaukästen zusätzlich eine ästhetische Funktion. Sie sollten durch ein reizvolles Design überzeugen, ohne den Exponaten die Schau zu stehlen.

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Sicherheit für Ausstellungsstücke bietet eine gute Vitrine nicht nur vor Langfingern, sondern zusätzlich vor Stäuben in der Luft. Nicht zuletzt kann man mit einem kleinen Luftbefeuchter wie dem B 120 von Brune oder einem Luftentfeuchter in einem Schaukasten ein Mikroklima mit eigenen Bedingungen erzeugen. Sinnvoll kann das beispielsweise bei ausgestellten Mineralien sein. Bei verschiedenen Stoffen sind nämlich unterschiedliche Feuchtigkeitswerte optimal, um die Stabilität des jeweiligen Minerals zu gewährleisten. Und diese Optimalwerte können sich von den Werten unterscheiden, die im gesamten Ausstellungsraum herrschen sollten.

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Die Vitrine alleine reicht nicht

Schaukästen einzusetzen und in ihnen ein eigenes Mikroklima zu erzeugen, reicht natürlich nicht für die Bewahrung sämtlicher Exponate in Museumsräumen und -archiven aus. Manche Ausstellungsstücke sind so groß, dass sie nicht in einen Schaukasten passen. Wichtig ist es deshalb, im gesamten Ausstellungs- oder Archivraum Werte wie Temperatur, Lichteinfall, Luftbelastung und Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Luftbefeuchter B 500 Professional

Optimalwerte für Temperatur und Feuchtigkeit nennt zum Beispiel der Landschaftsverband Stade. Laut Aussage auf seiner Website wird für Museen häufig eine Luftfeuchte von 45% bis 55% sowie eine Raumtemperatur von 19°C bis 21°C empfohlen. Abweichende Werte gäbe es bei einzelnen Materialgruppen, heißt es auf der Website weiter. Nicht zuletzt spricht sich der Verband dafür aus, Temperatur- und Feuchtigkeitswerte möglichst konstant zu halten.

Zielgerichteter Einsatz von Klimatechnik

Um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und für ein optimales Klima im Museum auf einem möglichst gleichbleibenden Niveau zu halten, empfiehlt sich ein System aus miteinander verbundenen Luftbe- und Luftentfeuchtern. Das gilt insbesondere in einer Umgebung mit tendenziell häufigen Wechseln der Feuchtigkeitswerte, wenn sie den oben genannten optimalen Bereich von 45 bis 55 Prozent oft über- oder unterschreiten.

Solch ein System entsteht mit einem Hygrostaten sowie dem Luftbefeuchter B 500 Professional und dem Luftentfeuchter Dehumid HP 50 des Unternehmens Brune. Verbindet man alles miteinander, misst das Messgerät kontinuierlich die Luftfeuchte und sendet die Werte an die angeschlossenen Geräte. Dort werden sie mit eingestellten Sollwerten abgeglichen. Unterschreitet der IST- den SOLL-Wert-, hebt ihn der Befeuchter wieder auf das erforderliche Niveau. Liegt der IST-Wert dagegen höher als der SOLL-Wert, senkt der Luftentfeuchter ihn ab. So wird gewährleistet, dass alle Ausstellungsstücke vor Klimaeinflüssen gut geschützt bleiben.