Welche Bedeutung hat die Luftfeuchtigkeit in der Druckerei?

Papier ist ein empfindliches Material. Die Luftfeuchtigkeit in einer Druckerei muss dem Rechnung tragen und darf weder zu gering noch zu hoch sein. Sind die Feuchtigkeitswerte ungünstig, muss die Druckerei handeln. Rechtzeitiges Handeln zu versäumen, kann sie viel Geld kosten und soweit sollte es nicht kommen.

Hohe Luftfeuchtigkeit in einer Druckerei ist problematisch

Die ehemalige Berufsgenossenschaft (BG) Druck und Papierverarbeitung, die heute zur BG Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse gehört, brachte 2004 die Broschüre „Luftbefeuchtung in Druckereien“ heraus. Laut dieser Broschüre liegt die optimale relative Luftfeuchte in Druckereibetrieben bei 50 bis 65 Prozent. Manche Experten differenzieren hier und empfehlen, sich bei der Papierlagerung am oberen Bereich der genannten Spanne zu orientieren. Bei Arbeiten wie dem eigentlichen Drucken kann die relative Feuchtigkeit dagegen am unteren Rand liegen.

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Steigt die Luftfeuchtigkeit in einer Druckerei deutlich über 65 Prozent, wird es problematisch. Das Papier nimmt die Feuchtigkeit aus der Luft in sich auf. Es kann sich dadurch wellen und unbrauchbar für den Druckvorgang werden. Zudem ist feuchtes Papier für Schimmelpilz ein optimaler Nährboden. Nicht zuletzt kann Feuchtigkeit in einer Druckerei den Maschinen schaden: Es kann zu Korrosion kommen und eventuell wird selbst die Gebäudesubstanz durch eindringendes Wasser angegriffen.

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit in der Druckerei schadet ebenfalls

Sinkt die Luftfeuchtigkeit deutlich unter den optimalen Bereich, kann das ebenfalls zu erheblichen Problemen in einer Druckerei führen. So haften Papiere durch eine elektrostatische Aufladung möglicherweise aneinander.

Zusätzlich kann es bei zu großer Trockenheit geschehen, dass das Papier eigene Feuchtigkeit an die Luft abgibt. Dadurch verändert es seine Dimensionen, was oft ebenfalls zu Störungen im Druckprozess führt.

Solche Probleme zu verhindern, indem man die Feuchtigkeitswerte durch einen Luftbefeuchter erhöht, kann Produktionsausfälle verringern, den Produktionsausschuss und Kosten reduzieren. Zusätzlich kann es unter Umständen dazu beitragen, die Krankenrate bei der Belegschaft zu senken.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leiden ebenfalls

Niedrige Luftfeuchtigkeitswerte können auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Probleme bereiten. Durch sie werden eventuell Schleimhäute ausgetrocknet, die für das körpereigene Abwehrsystem wichtig sind. Deshalb steigt durch eine trockene Raumluft im Betrieb das Risiko, dass Menschen an Infektionen erkranken. Dieses Risiko steigt auch deshalb, weil sich die Infektiosität eines Krankheitserregers und damit das Ansteckungsrisiko in trockener Luft erhöht. Nicht zuletzt schweben Krankheitserreger in einem trockenen Raumklima länger in der Luft und können eingeatmet werden.

Arbeit in der Druckerei
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Die Heizperiode erhöht das Risiko eines zu trockenen Raumklimas oft nochmals, weil erwärmte Luft mehr Feuchtigkeit speichern kann als kühle. Dieselbe Menge Wasser in ihr bedeutet deshalb im Verhältnis zur maximalen Speicherkapazität eine verringerte relative Luftfeuchtigkeit. Anders ausgedrückt: Wer die Heizung anstellt und Luft erwärmt, reduziert ihre relative Luftfeuchte.

Letztlich geht es um ein optimiertes Raumklima

Neben passenden Feuchtigkeitswerten sollte in Druckereien eine ausreichend gute Luftreinheit gewährleistet sein. Insbesondere beim Schneiden von Papier entstehen häufig feine Stäube. Durch Druckfarben gelangen ebenfalls feinste Partikel in die Luft, die ein Risiko für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Druckereibetrieb darstellen. Mit passenden Geräten lässt sich gewährleisten, dass im Betrieb ein optimales Raumklima herrscht und erhalten bleibt. Luftbefeuchter verhindern zu trockene Raumluft. Gegebenenfalls können Luftentfeuchter ihre Feuchtigkeit entziehen.

Schneidemaschine in einer Druckerei
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Und gute Luftreiniger beziehungsweise komplexe Absauganlagen reinigen sie so gut, dass sich das Risiko einer zu hohen Partikelbelastung für Mitarbeiter deutlich reduziert. Raumluftoptimierung ist ein Prozess aus Messen und Regulieren, wobei ein gutes Luftbefeuchtungsgerät beide Funktionen in sich vereint. Es misst mit einem integrierten Hygrostaten permanent die Feuchtigkeitswerte. Sinken sie unter einen eingestellten Minimalwert, beginnt der Befeuchter automatisch mit seiner Arbeit. Erreicht die Feuchtigkeit dann wieder Normalwerte, stellt er sich ebenso automatisch ab. So werden zu niedrige Werte relativ schnell nach oben reguliert, ohne dass sich jemand darum kümmern muss.

Ein hilfreiches Gerät: der B 250 Luftbefeuchter von Brune

Ein Luftbefeuchtungsgerät, das sich auch für den professionellen Einsatz in Druckereien eignet, ist der B 250 von Brune. Er lässt sich in Räumen bis zu einer Größe von 500 Kubikmetern einsetzen. Das entspricht zum Beispiel einem zehn mal zwanzig Meter großen und 2,5 Meter hohen Raum. Den B 250 kann man bei Bedarf mit einer automatischen Wasserzufuhr ausrüsten. Er besitzt zwar einen etwa 25 Liter großen Wassertank, sodass es eine Weile dauert, bis manuell Wasser nachgefüllt werden muss. Dennoch ist es noch viel komfortabler, wenn die Wasserzufuhr automatisiert abläuft.

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Für den Fall möglicher Defekte, durch die Wasser in den Raum fließen und dort Schäden anrichten könnte, sollte man einen automatisch mit Wasser versorgten Luftbefeuchter zusätzlich mit Sicherheitstechnik ausstatten. Beim B 250 gibt es dafür einen Wasserwächter, einen Sicherheitsdruckschlauch sowie eine Sicherheitsauffangwanne.

Und noch ein Befeuchter: der B 500 Professional von Brune

Der B 500 Professional ist ein noch leistungsstärkeres Luftbefeuchtungsgerät. Es kann die Feuchtigkeit in einem maximal 900 Kubikmeter großen Raum einer Druckerei reduzieren. 900 Kubikmeter stehen beispielsweise für einen zehn mal dreißig Meter großen und drei Meter hohen Raum. Der B 500 Professional lässt sich optional ebenfalls mit einer automatischen Wasserzufuhr und Sicherheitstechnik ausstatten.

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Darüber hinaus erhält man für den B 500 Professional als Zusatz eine UV-Entkeimung sowie eine Kalkumwandlungspatrone und ein Aktivkohle-Reinigungsfilterset. Durch die UV-Entkeimung und das Filterset wird der Luftbefeuchter zusätzlich zu einem effektiven Luftreiniger, während die Kalkumwandlungspatrone die Anzahl notwendiger Gerätereinigungen reduziert und so die Betriebskosten der Druckerei senkt.

Luftbefeuchtung und -entfeuchtung als Gesamtsystem

Um die Luftfeuchtigkeit in einer Druckerei exakt in einem vorgegebenen Rahmen zu halten, kann man den B 500 Professional mit dem Luftentfeuchter Dehumid HP 50 zu einem automatisch arbeitenden Gesamtsystem verbinden.

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Ein Hygrostat misst dann die Luftfeuchtigkeit und schaltet den Befeuchter an, falls die Feuchtigkeitswerte unter das vorab definierte untere Limit rutschen. Werden die Feuchtigkeitswerte dagegen zu hoch, springt der Luftentfeuchter an, um sie zu senken.