Fotos aufbewahren

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Wenn man Fotos aufbewahren möchte, geht es meistens nicht alleine um die Objekte in Form von Motiven auf Fotopapier. Vielen Privatleuten geht es dabei um ihre individuellen Erinnerungen, die manchmal durch Fotos angeregt werden müssen, um nicht zu verblassen. Hobby- und Profifotografen dokumentieren ihr Werk und für Archivare bewahren sie die Erinnerung an wichtige Ereignisse und Entscheidungen. Man sollte sie also möglichst gut erhalten. Aber wie?

Fotografien brauchen ein spezielles Umfeld

Verstaut man Fotografien irgendwo in einem Karton und holt sie nach einem halben Jahr wieder heraus, dann sehen sie in der Regel kaum anders aus als zuvor. Anders sieht die Sache aus, wenn man Fotografien über viele Jahre oder Jahrzehnte aufbewahren möchte. Dann spielen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur mit einem Mal eine große Rolle und man wird eventuell darüber nachdenken müssen, sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Noch wichtiger ist eine optimale Umgebungsbedingung bei der Frage, wie man alte Fotos richtig aufbewahren kann. Solche Bilder sind möglicherweise bereits vergilbt oder verfärbt. Eventuell ist ihr Papier bereits angerissen und solche Schäden steigern das Risiko, dass es zu weiteren Schäden kommt. Die optimale Umgebung ist zur Lagerung also wichtig. Bleibt die Frage, wie die optimale Umgebung aussieht, in der man Fotos aufbewahren kann.

Nostalgische Fotografien
© Sinnlichtarts / Fotolia.com

Vorsicht vor zu viel UV-Licht

Optimale Lagerorte sollten nicht zu hell sein. Papier ist lichtempfindlich. Setzt man es beispielsweise zu lange UV-Licht aus, trägt das Licht dazu bei, dass das Papier vergilbt. Deshalb sollte man Fotos aufbewahren, wo es relativ dunkel ist.

Als Aufbewahrungsorte eignen sich deshalb beispielsweise Kellerräume, Truhen oder Schränke.

Hohe Feuchtigkeit vermeiden

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist sehr problematisch für Fotografien, weil das Fotopapier sich dann zum Beispiel wellt oder wölbt. Darüber hinaus steigt das Schimmelrisiko. Deshalb sollte man bei der Fotoaufbewahrung darauf achten, dass die relative Luftfeuchte einen Wert von 60 % nicht übersteigt. Experten raten sogar zu deutlich niedrigeren Werten. So empfiehlt das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) als (fast) Idealbedingung zur Fotoaufbewahrung eine relative Luftfeuchtigkeit von 30 % +/- 5 %. Als noch ausreichende Klimawerte bezeichnet das Zentrum dagegen einen Wert von 45 % +/- 5 %.

Altes Fotoalbum
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Temperaturen: eher kühl!

Auch bei der Raumtemperatur gilt: Niedriger ist besser. Niedrigere Temperaturen verzögern physikalische und organische Zerfallsprozesse. Deshalb sollte man Fotografien dort aufbewahren, wo es kühler als im klassischen Wohnraum ist. Das Umweltbundesamt empfiehlt für normale Wohnräume eine Temperatur von maximal 20 Grad Celsius, um Heizkosten zu sparen. Senkt man die Temperatur im Winter zu sehr ab, fühlen sich Menschen nicht mehr wohl.

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Für Fotografien sind maximal 20 Grad bereits zu viel. Das Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) empfiehlt als nahezu ideal für die Fotoaufbewahrung eine Temperatur von 15 Grad Celsius +/- zwei Grad und als einen noch ausreichenden Wert 16 Grad Celsius +/- zwei Grad.

Nicht in Plastik einpacken

Manche Menschen nutzen Plastikhüllen, wenn sie Fotos aufbewahren. Die sind allerdings oft eher schlecht für eine langfristige Aufbewahrung geeignet. Fotografien können Feuchtigkeit im Lauf der Zeit „ausschwitzen“. Durch die Plastikhüllen kann sie schlecht entweichen, sodass jedes Foto irgendwann in seiner eigenen kleinen Sauna liegt. Inwiefern hohe Feuchtigkeit einem Foto nicht guttut, wurde ja bereits beschrieben.

Fotos im Retrostil
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In den Hobbykeller? Eher nicht!

Nicht zuletzt gilt: Man sollte Fotografien vor chemischen Einflüssen schützen, also beispielsweise vor Dämpfen und Spritzern von Reinigungsmitteln, Farben und Leimen. Orte, wie der nicht täglich genutzte Hobbykeller, könnten also in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit gut zur Aufbewahrung geeignet sein. Wird aber häufiger mit Farbe und Leim gearbeitet, sollte man besser einen anderen Aufbewahrungsort wählen.

Eine Lösung: Digitalisieren. Aber …

Viele Dienstleister empfehlen eine Digitalisierung von bisher nur in Papierform vorliegenden Fotos, um die Fotos so zu schützen. Tatsächlich ist es oft einfacher, Bilder auf digitalen Trägermedien sicher aufzubewahren, auch wenn Foto-CDs unter sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen ebenfalls leiden. Allerdings sind besonders ältere Fotografien oft mit all ihren Vergilbungen und leichten Fehlern, die sich im Lauf der Zeit entwickelt haben, ein Wert an sich.

Fotos digitalisieren
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Eine Digitalisierung ist zwar auch bei ihnen sinnvoll, um im Extremfall wenigstens irgendetwas zu haben, was sich auch in Papierform reproduzieren lässt. Die neuen alten Fotos werden jedoch nie das sein, was die alten waren: originale Zeitdokumente. Eine Digitalisierung ist also keineswegs immer gut als Ersatz für die Suche nach Antworten auf die Frage, wie man alte Fotos richtig aufbewahren kann.

Luftfeuchtigkeit messen und regulieren

Orte zur Fotoaufbewahrung sollten möglichst allen oben genannten Bedingungen genügen, um eine möglichst optimale Aufbewahrung zu sichern. Dazu sollte man die aktuellen Bedingungen im Raum kennen und gegebenenfalls korrigieren.

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Beim Thema „Luftfeuchte“ kann man dafür mit einem Thermo-Hygrometer die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit messen. Die Luftfeuchtigkeit regulieren kann man dann mit einem kleinen Luftentfeuchter. Geräte wie den Dehumid 9 von Brune gibt es in den Varianten „9“ und „9H“. Beide eint ein relativ geringer Stromverbrauch. Aber während der Dehumid 9 der Raumluft „nur“ Feuchtigkeit entnimmt, besitzt der Dehumid 9H zusätzlich eine Heizfunktion. Man kann ihn also zum Entfeuchten und/oder zum Beheizen eines Raums nutzen. Ob man beide Funktionen benötigt, hängt von den jeweiligen Umgebungsbedingungen ab.

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Beide Gerätevarianten können automatisiert laufen. Das bedeutet: Ein integrierter Hygrostat misst die relative Luftfeuchte und aktiviert das Gerät nur dann, wenn der gemessene Wert über dem eingestellten Sollwert liegt.

Geeignet sind Luftentfeuchter wie der Dehumid 9 und 9H für Räume bis zu einer Größe von 85 beziehungsweise 100 m².

Das dürfte für eine private Fotoaufbewahrung vollauf reichen. Möchte man Fotos in größeren Archiven aufbewahren, greift man eventuell besser auf größere Geräte wie den Dehumid HP 50 zurück.