Grobstaubfilter für Luftreiniger erklärt
« Funktionsweise und verschiedene Klassen auf einem Blick »
Was sind Grobstaubfilter für Luftreiniger? Wie funktionieren sie? Erfahren Sie hier mehr über den Einsatz dieser Filter. Ebenso stellen wir verschiedene Reinigungsgeräte vor, welche mit diesem Filtersystem arbeiten.
Grundlegendes: Was sind Grobstaubfilter?
Grobstaubfilter gehören nicht nur zur Ausstattung vieler Luftreiniger – Luftbefeuchter sind oft ebenfalls mit diesen Filtern ausgestattet. Sie sorgen dafür, dass selbst ansonsten filterlose Geräte zumindest grobe Staubteile aus der Luft filtern. Und sie sorgen bei einem Luftfiltersystem dafür, dass feinere Filter nur noch den Feinstaub herausfiltern müssen und so länger halten. Bevor Filter thematisiert werden, steht aber zunächst eine andere Frage im Vordergrund.
Was ist eigentlich Staub?
Der Fachbereich „Rohstoffe und chemische Industrie“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV) definiert Stäube als in der Luft „feinst verteilte feste Teilchen, die durch mechanische Bearbeitung oder Aufwirbeln entstehen“. Bestandteile von Staubpartikeln können organische Teilchen wie Pilzsporen und Pollen sein, aber auch anorganische Materialien wie winzige Gesteine oder Kunstfasern. Das zeigt auch, dass Staubpartikel auf sehr unterschiedliche Weise entstehen. Staub wird aber nicht nur anhand der Zusammensetzung voneinander unterschieden, sondern auch anhand der Partikelgröße. Staubpartikel mit einer Größe von mindestens 10 Mikrometern (µm) wird Grobstaub genannt. Um die Größe besser einschätzen zu können: Der Durchmesser von einem menschlichen Haar liegt ungefähr bei 50 Mikrometern.
Staubpartikel, die weniger als 10 Mikrometer groß sind, werden als Feinstaub bezeichnet. Sind kleiner als 1 Mikrometer, spricht man von Schwebstoffen. In der Fachwelt werden heute noch andere Begriffe verwendet: Als E-Stäube werden dort Partikel bezeichnet, die klein genug sind, um eingeatmet zu werden. Die noch kleineren A-Stäube können darüber hinaus bis in feinste Verästelungen der Lunge vordringen und dort Schäden verursachen. Besonders feine Stäube sind auch als ultrafeine Aerosole bekannt.
Feinstaub kann gefährlich sein. Grobstaub nicht?
Vorweg: Das es Grobstaubfilter gibt, hat seinen Grund. Auch grobe Staubpartikel können aus sehr unterschiedlichen Bestandteilen bestehen: zum Beispiel aus Tierhaar, Pollen, Sporen, winzigen Gesteinspartikeln Fasern und weiteren kleinen Teilchen. Solche Staubpartikel werden oft bereits von der Nasenschleimhaut abgefangen und aus dem Körper heraus oder aber in den Magen transportiert, wo sie neutralisiert werden. Allerdings kann etwa eine niedrige Luftfeuchtigkeit die Arbeit der Schleimhäute behindern, sodass diese Abwehr schlechter funktioniert. Und selbst bei gut funktionierender Körperabwehr wird nicht der gesamte Anteil des Grobstaubs herausgefiltert.
Der übrige Teil kann dann durchaus bis in die Bronchien vordringen.
Unter Umständen enthält er diverse Schadstoffe oder Allergieauslöser. Das bedeutet nicht, dass man jede Staubart als sehr risikoreich einstufen muss. Auf der anderen Seite sollte man aber auch Grobstaubpartikel nicht als etwas einstufen, was immer völlig harmlos ist. Das ist ein Grund, warum Grobstaubfilter nützlich sind. Der einzige Grund ist es nicht.
Und was macht ein Grobstaubfilter?
Grobstaubfilter filtern groben Staub aus der Luft, während Feinstaub- und Schwebstofffilter der Luft auch feinere Partikel entnehmen. Das bedeutet: Um aus der Luft mit einem Luftreiniger Staub unterschiedlichster Größe zu filtern, würde im Prinzip ein Schwebstofffilter ausreichen, weil er kleinste, kleine und auch größere Staubpartikel aus der Luft filtert.
Allerdings sind Filter tendenziell umso teurer, je feiner die Partikel sind, die sie filtern können. Daher wäre es Verschwendung, wenn man Feinstaubfilter für Grobstaub verwenden würde. Filtert man mit einem Luftreiniger Staub aus der Luft, sorgen die Grobstaubfilter dafür, dass größere Partikel der Luft entnommen werden, bevor die feineren Filter auch kleinere Partikel herausfiltern. Das führt nicht zuletzt dazu, dass man feinere Filter seltener austauschen muss.
Grobstaubfilter gibt es in verschiedenen Klassen
Nicht alle Filterarten für Grobstaubpartikel sind gleich. Man unterteilt diese Filter in die Klassen G1 bis G4, die sich im Abscheidegrad voneinander unterscheiden. Als Abscheidegrad wird die Effizienz des Trennverfahrens bezeichnet, die der Luft Fremdpartikel entnimmt. Filter der Klasse G1 sind die gröbsten und Modelle der Klasse G4 die feinsten Grobstaubfilter. Diverse Filterklassen gibt es übrigens auch für die Feinstaubfilter. Grundlage der Klassifizierung ist in beiden Fällen die Norm DIN EN 779.
Für intensive Luftreinigung nicht ausreichend
Grobstaubfilter werden nicht nur bei Luftreinigern eingesetzt, sondern beispielsweise auch bei Luftbefeuchtern, die mit dem Kaltverdunstungsprinzip arbeiten. Hier sorgt sie unter anderem dafür, dass die Verdunstungsmatte nicht durch grobe Partikel belastet wird, die die Zufuhr von Feuchtigkeit beeinträchtigen können.
Bei einem Luftreiniger wie dem Defensor PH15 oder dem Defensor PH28 sind ebenfalls Filter für grobe Staubpartikel installiert. Aber sie lassen sich darüber hinaus mit weiteren Filtersystemen ausstatten. Unterschieden wird bei diesen Luftreinigern zwischen dem Sommer- und dem Winterbetrieb mit einem jeweils eigenen Filterset. Das Winter-Filterset enthält einen Filter zur Abscheidung grober Staubpartikel. Ausgestattet mit dem Sommer-Filterset, kann der Luftreiniger mehr Staub aus der Luft entnehmen. Das ist im Sommer oft wichtiger als im Winter, weil dann beispielsweise die Belastung durch Pollen größer ist.
Möchte man die Luft möglichst effizient von Fremdpartikeln unterschiedlicher Größe befreien, kommt der Grobstaubfilter bei einem Luftreiniger schnell an seine Grenzen. Dann kommen Aktivkohlefilter oder HEPA-Filter zum Einsatz.
Luftreinigung ist nicht nur mit Filtern möglich
Für eine effektive Luftreinigung kommen nicht alleine Filtersysteme in Betracht. Den Defensor PH15 kann man beispielsweise zusätzlich mit Technik zur Silberionisierung ausrüsten. Sie befreit das Wasser zur Luftbefeuchtung ebenfalls von möglicherweise vorhandenen Keimen, die über die Verdunstungsmatte in die Raumluft gelangen können. Das zeigt: Gute Luftreinigungsgeräte setzten auf das gelungene Zusammenspiel von Technologien, um zu einem guten Raumklima beizutragen.