Gute Luft

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600 Tonnen Raumluft – so viel atmen wir im Laufe unseres Lebens ein. Zum Vergleich: Das ist etwa um die 200 Mal mehr, als wir Nahrung zu uns nehmen. Sollte es da nicht selbstverständlich sein, dass wir auf ein optimales Raumklima achten? Zumal wir etwa zwei Drittel unseres Lebens in geschlossenen Räumen verbringen. Doch was ist gute Luft eigentlich? Dies und wie Sie für ein optimales Raumklima sorgen, erfahren Sie hier.

Was passiert, wenn wir atmen?

Frische Luft tut gut. Wir fühlen uns frei und können so richtig durchatmen. Doch was passiert dabei eigentlich in unserem Körper? Beim Einatmen strömt die Luft durch Nase oder Mund am Kehlkopf und an den Stimmbändern vorbei, um über die Luftröhre und die Bronchien in die Lungenbläschen zu gelangen. Besser ist, wir atmen durch die Nase. Die Luft wärmt sich dann nämlich vor und wird durch Schleimhäute und Flimmerhärchen gereinigt. In den Alveolen, den Lungenbläschen, findet der Gasaustausch zwischen Außenwelt und Körper statt. Der lebenswichtige Sauerstoff kommt ins Blut, wo er für die meisten Stoffwechselvorgänge in unseren Zellen benötigt wird. Das dabei entstehende Kohlendioxid wird beim Ausatmen wieder abgeführt. Dass die Luftqualität gerade in geschlossenen Räumen nach einer Zeit abnimmt und das Raumklima schlechter wird, gerade wenn sich viele Menschen darin aufhalten, versteht sich.

@wikipedia – LadyofHats / Martiny / Uwe Gille
@wikipedia – LadyofHats / Martiny / Uwe Gille

Wie setzt sich gute Luft zusammen?

Idealerweise beträgt der Sauerstoffanteil in der Atemluft ungefähr 21 %, der Kohlendioxidgehalt liegt bei knapp 4 %. Der überwiegende Rest ist Stickstoff, der für uns Menschen nicht nutzbar ist. Gute Luft sollte klarerweise geruchlos und frei von Schadstoffen sein. In körperlicher Ruhe brauchen wir pro Minute 0,3 Liter Sauerstoff und müssen 0,25 Liter Kohlendioxid wieder abführen. Um diese Menge zu erreichen, schleusen wir ungefähr 8 Liter Luft in einer Minute durch unsere Lunge.

Luftqualität in geschlossenen Räumen

In geschlossenen Räumen – etwa in Wohnungen oder Büros – ändert sich die Luftzusammensetzung, sobald sich Menschen oder Tiere darin aufhalten. Logischerweise nimmt der Sauerstoffanteil ab, im Gegenzug erhöht sich der Kohlendioxidgehalt. Steigt die CO2-Konzentration überdimensional an, kann sich das negativ auf unser Wohlbefinden auswirken: Wir sind unkonzentriert und fühlen uns müde. Schwindel, Sehstörungen und in schlimmen Fällen sogar Funktionsstörungen unseres zentralen Nervensystems können die dramatischen Folgen sein. Ein sinnvolles Lüftungsverhalten beugt diesen Zuständen nachhaltig vor. Optimal wäre es, die Raumluft alle zwei Stunden auszutauschen. Besonders in der Früh ist Durchlüften wichtig, da wir während der Nacht extrem viel Feuchtigkeit an das Raumklima abgeben. Selbstverständlich macht es auch während des Tages und vor dem Schlaf absolut Sinn, eine Prise frische Luft in die Räumlichkeiten zu lassen.

© Vitaliy Hrabar / Fotolia.com
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Lüften gegen Schimmel

Ein regelmäßiger Luftaustausch hilft nicht nur dem Raumklima, sondern beugt auch der Schimmelbildung vor. Schimmelsporen befinden sich nämlich überall in unserer Umgebung. Damit sie auf einer organischen Oberfläche aufkeimen können, benötigen sie Feuchtigkeit. Schimmelbildung kommt vor allem in schlecht gelüfteten Räumen nicht selten vor, weil das Wasser auf kalten Böden, Wänden oder Decken kondensiert. Wenn die Mikroorganismen erst mal gedeihen, ist es schon zu spät. Ein schwarzer Flaum überzieht die befallenen Stellen. Schimmel riecht nicht nur modrig, sondern stellt auch für unsere Gesundheit ein erhebliches Risiko dar. Die Sporen mancher Arten verursachen allergische Reaktionen – vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können dadurch ernsthafte Probleme bekommen. Kluges Lüften und der Einsatz eines Luftentfeuchters sind wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Plage.

Für ideale Luftfeuchtigkeit in Räumen sorgen

Vom Raumklima, insbesondere von der Luftfeuchtigkeit, hängt stark unser subjektives Wohlbefinden ab. Der Richtwert für die optimale Luftfeuchtigkeit in Räumen liegt zwischen 40 und 60 %. Ist das Raumklima zu trocken, werden Viren erst richtig aktiv. Und nicht nur das: Ausgetrocknete Schleimhäute in unseren Atemwegen tun sich schwer, die gefährlichen Krankheitserreger abzuwehren. Es ist kein Zufall, dass wir uns mit Grippe viel öfter in überhitzten, trockenen Wohnungen und Büros anstecken, als in der frischen Natur. Gereizte Augen, Kopfschmerzen und gerötete Haut sind weitere unangenehme Nebenerscheinungen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist.

Luftbefeuchter Brune B 250Eine Möglichkeit, das Raumklima zu verbessern, ist der Einsatz von Luftbefeuchtern. Die modernen Geräte funktionieren mittlerweile vollautomatisch und sorgen nachhaltig für eine frische, gute Luft. Wer auf diese Technik lieber verzichten will, kann auch auf natürliche Weise mit Zimmerpflanzen versuchen, die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu stabilisieren. Dabei gilt: Nur Pflanzen, die viel Wasser aufnehmen, geben dieses auch wieder an das Raumklima ab. Zyperngras, die Grünlilie, die Sommerlinde oder auch Papyruspflanzen sind dafür bekannt, die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer zu erhöhen. Dabei erfüllen sie noch eine weitere wichtige Funktion: Sie filtern Schadstoffe aus der Atmosphäre und verbessern damit das Raumklima.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen macht träge

Luftentfeuchter Dehumid 2Gute Luft darf allerdings auch nicht zu feucht sein. Besonders im Sommer, wenn die Temperaturen hoch sind, neigt das Raumklima zu einer Feuchtigkeit von mehr als 70 %. Die Luft ist schwül, wir schwitzen mehr und fühlen uns schlapp und erschöpft. An einen gesunden Schlaf ist kaum mehr zu denken. Diese Umstände sind auch ein günstiger Nährboden für Hausstaubmilben und Schimmel – vor allem, wenn die Feuchtigkeit auf kühlen Oberflächen kondensiert. Eine wirksame Gegenmaßnahme ist der Einsatz eines Luftentfeuchters. Außerdem nützt ein kluges Lüftungsverhalten, um einen regelmäßigen Luftaustausch zu bewirken.

Gute Luft – ein Wohlfühlfaktor

Ein ausgewogenes Raumklima wirkt sich nicht nur positiv auf unsere Gesundheit aus, sondern erhöht auch unser Wohlbefinden. Die wichtigsten Faktoren für eine gute Luft sind deren optimale Zusammensetzung, der Feuchtigkeitsgehalt und nicht zuletzt die Temperatur. Während wir letzteres leicht beeinflussen können, müssen wir beim Sauerstoffgehalt und bei der Luftfeuchtigkeit in Räumen schon besser achtgeben. Wer jedoch einige Grundprinzipien kennt, wird keine Probleme damit haben, für frische, gute Luft zu sorgen.