Gute Wohnraumluft

« Welche Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind für die eigenen vier Wände ideal? »

Geht es um Lebensqualität in der eigenen Wohnung, ist gute Wohnraumluft sehr wichtig. Ohne sie ist der Aufenthalt in Innenräumen nicht lange angenehm. Wir alle kennen das Gefühl verbrauchter Luft, stickiger Räume oder schwüler Zimmer in denen man sich nach frischer Luft sehnt. Aber was macht gute Luft eigentlich aus? Sie sollte möglichst wenig Luftschadstoffe enthalten und die richtige Luftfeuchtigkeit besitzen, wobei die optimalen Werte nicht in jedem Raum gleich sind. Das sollte man berücksichtigen, wenn es um ein gesundes Raumklima geht.

Gute Wohnraumluft ist möglichst schadstofffrei

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes definiert Schadstoffe „als chemische Elemente oder Verbindungen mit nachgewiesener oder vermuteter Schadwirkung auf Mensch, Tier, Pflanze oder Sachgüter“. Sie gelangen beispielsweise als Autoabgase durch geöffnete Fenster in die Wohnraumluft. Im Innenraum können zudem Emissionen von Möbeln, Farben und Klebstoffen oder Zigarettenrauch die Luft belasten. Stoffe wie beispielsweise Formaldehyd führen möglicherweise zu Augenreizungen und steigern sogar das Krebsrisiko, wenn man diesen Stoffen langzeitig ausgesetzt ist. Andere Luftpartikel wie Pollen sind keine Luftschadstoffe im engeren Sinn. Sie können aber auf Pollenallergiker schädlich wirken.

Ähnliches gilt für Hausstaub. Enthält er Kot von Hausstaubmilben, kann er bei Hausstauballergikern allergische Reaktionen auslösen.

Bestenfalls enthält Wohnraumluft ausschließlich ihre natürlichen Bestandteile und zwar im jeweils normalen Anteil. Normalerweise besteht Luft zu etwa 78,08 Prozent aus Stickstoff und zu 20,95 Prozent aus Sauerstoff. 0,93 Prozent der Wohnraumluft sind Argon, 0,04 Kohlenstoffdioxid und der Rest besteht aus weiteren Spurengasen. Insbesondere der CO2-Anteil kann wichtig sein. Er ist zwar gering, wird aber bei einem Anstieg problematisch. Meist ist er dann noch immer gering, aber der Anstieg reicht eventuell dafür aus, dass das CO2 Müdigkeit, Kopfschmerz und eine gestörte Konzentrationsfähigkeit verursacht.

Gute Wohnraumluft ist moeglichst schadstofffrei
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Gutes Raumklima: auch eine Sache der Temperatur

Ob man sich in einem Raum wohlfühlt, hängt auch von der Lufttemperatur ab. Für die Optimaltemperaturen gibt es Empfehlungen vom Umweltbundesamt. Es empfiehlt für den Wohnbereich in der Heizperiode eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius. In der Küche reichen nach Angaben des Amtes etwa 18 Grad und im Schlafzimmer 17 bis 18 Grad aus, während im Bad durchaus 22 Grad Celsius angebracht sind.

Nachts kann man die Raumtemperatur laut Umweltbundesamt in Wohn- und Arbeitszimmern einer Wohnung um vier bis fünf Grad reduzieren.

Wichtig ist die Lufttemperatur aber nicht nur als direkter Einfluss auf das Wohlempfinden von Menschen, sondern auch als indirekter. Sie beeinflusst nämlich die Höhe der relativen Luftfeuchtigkeit.

Optimale Luftfeuchtigkeit: nicht überall gleich!

Die in Prozent angegebene relative Luftfeuchte setzt die vorhandene Menge Wasser in der Luft zur maximalen Speichermenge. Und je höher die Lufttemperatur ist, desto mehr Feuchtigkeit kann die Raumluft speichern. Das bedeutet unter anderem: Sinkt die Lufttemperatur bei einer gleichbleibenden Wassermenge in der Wohnraumluft, steigt ihre relative Luftfeuchte: eventuell auf 100 Prozent. Sinkt die Temperatur dann weiter, kondensiert das Wasser.

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Die optimale relative Luftfeuchte ist in verschiedenen Räumen von Wohnungen unterschiedlich hoch. In den meisten Wohnräumen liegt sie bei 40 bis 60 Prozent. In der Küche erreicht der untere Optimalwert etwa 50 Prozent. Im Keller (50 bis 65 Prozent) und im Badezimmer (50 bis 70 Prozent) sind sowohl der untere als auch der obere Wert höher. Liegt der Luftfeuchtewert oft deutlich über dem optimalen Bereich, droht Schimmel an Wänden und Decken.

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Bei oftmals niedrigeren Werten erhöht sich das Risiko einer Infektionskrankheit. Das hat mehrere Gründe. Einerseits schweben Krankheitserreger in trockener Wohnraumluft länger und lassen sich deshalb auch länger einatmen. Andererseits kann zu trockene Raumluft die Schleimhäute in Mund und Nase austrocknen. Auf diese Weise schwächt sie das körpereigene Abwehrsystem.

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Raumluft verbessern, weil gute Luft wichtig ist

Die Folgen zu niedriger oder zu hoher Luftfeuchte zeigen ebenso wie die möglichen Folgen von Luftschadstoffen, dass gutes Raumklima für die menschliche Gesundheit wichtig ist. Schadstoffe in der Luft kann man zum Beispiel vermeiden, wenn man möglichst schadstofffreie Möbel und Wohnraumaccessoires kauft. Umweltsiegel wie der Blaue Engel helfen bei der Kaufentscheidung.

luftreiniger-defensor-ph15Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, sind möglicherweise bereits einfache Verhaltensänderungen wie kürzere Duschzeiten hilfreich.

Steigern kann man die Luftfeuchtigkeit unter anderem mit den richtigen Zimmerpflanzen.

Gesundes Raumklima erreicht man aber auch mit elektrischen Geräten. Für reduzierte Luftschadstoffe eignen sich Luftreiniger. Um die Luftfeuchte zu senken, kann man Luftentfeuchter einsetzen.

Zur Steigerung der Feuchtigkeit sind Luftbefeuchter die richtige Wahl. Bis zu einem gewissen Grad sind sie zugleich Reiniger, da Schadstoffe und Krankheitserreger in feuchterer Luft weniger lang schweben. Darüber hinaus besitzen die Geräte in der Regel zumindest Grobstaubfilter, die einen Teil der Fremdpartikel aus der Wohnraumluft entnehmen. Manche sogenannte Kaltverdunster führen die Luft zudem über Verdunstungsmatten. Sie reichern die Wohnraumluft mit Feuchtigkeit an und halten ebenfalls einige Fremdpartikel zurück.

Wichtig ist in jedem Fall, sich bei Faktoren wie der Feuchtigkeit in der Wohnraumluft nicht auf das eigene Gefühl zu verlassen.

Messgeräte wie Thermohygrometer sind dafür geeignet, Mutmaßungen durch Fakten zu ersetzen. Diese Messgeräte messen sowohl die Raumtemperatur wie die Luftfeuchte in der Wohnung. Damit haben die Bewohner gleich mehrere Faktoren für ein gutes Raumklima im Blick.

In Wohnungen müssen nicht die leistungsstärksten Geräte ran

Wer in seiner Wohnung die Raumluft verbessern möchte und dabei auf elektrische Lösungen setzt, benötigt zumeist nicht die leistungsstärksten Geräte auf dem Markt. Zumeist reichen kleinere und relativ preisgünstige Varianten.

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Als Luftentfeuchter kann man den Dehumid 9 oder den Dehumid 9H von Brune wählen. Im Unterschied zum Dehumid 9 besitzt der „9H“ eine zusätzliche Heizfunktion. Als Luftbefeuchter für die Wohnung eignet sich unter anderem der B 125 von Brune.

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Gute Luftreiniger sind in der Regel etwas teurer, die Geräte allerdings sehr effizient. Man sollte sie in Wohnräumen aber nur einsetzen, wenn es dort dauerhaft gravierende Probleme mit Luftschadstoffen gibt, die auf andere Weise nicht zu lösen sind.