Im Keller wohnen: ungesund oder in Ordnung?

Last updated on Oktober 28th, 2025 at 12:51 p.m.

Das müssen Sie beim Wohnen oder Schlafen im Kellergeschoss beachten

Viele Menschen fragen sich: Ist es ungesund, im Keller zu wohnen oder zu schlafen?
Sorgen wegen Feuchtigkeit, unzureichender Belüftung oder möglicher Radonvergiftung können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, daher sollten alle Bedenken ernst genommen werden. Leider ist es wahr, dass manche Kellerräume ein unerwünschtes Klima aufweisen, aber das muss nicht bedeuten, dass das Leben dort ungesund sein muss. Mit der richtigen Planung und vorbeugenden Maßnahmen kann ein Kellerraum zu einer sicheren Umgebung zum Wohnen oder Ausruhen werden. 

Kellerbewohnung nur bei geeigneter Ausstattung

Nicht jeder Kellerraum kann gemäß den örtlichen Bauvorschriften als Wohnung oder Wohnraum genutzt werden. Jeder Ort legt Mindeststandards hinsichtlich Raumhöhe, Beleuchtungsstärke, Luftzirkulation und Wärmeschutzanforderungen für sein Zuständigkeitsgebiet fest.
Fehlen Fenster oder eine ausreichende Lüftung, kann das schnell zum Problem werden, besonders bei längerer Nutzung.
Wer seinen Keller ohne Genehmigung umbaut, riskiert, dass die Nutzung untersagt wird – wie es etwa 2011 beim Dorint-Hotel auf Sylt geschah, das 25 nicht genehmigte Kellereinheiten schließen musste.

Für kurzfristige Aufenthalte – beispielsweise, um im Sommer die kühle Temperatur zu nutzen – ist ein Kellerraum dagegen oft unbedenklich, solange ausreichend Frischluft vorhanden ist. In Mehrfamilienhäusern ohne Fenster oder Luftzirkulation ist das Schlafen im Keller dagegen nicht empfehlenswert.

Heller geraeumiger Kellerraum mit Treppe

Besonderes Raumklima im Keller

Kellerräume unterscheiden sich baulich deutlich von Wohnräumen im Obergeschoss.
Weil ihre Außenwände teilweise oder ganz im Boden liegen, sind sie kühler und oft feuchter. Solche Temperaturunterschiede haben auch Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit.
Im Sommer ist das angenehm, weil der Keller meist kühler ist – perfekte Bedingungen zum Schlafen, wenn es heiß ist.  Experten sind sich einig, dass eine Schlaftemperatur von 16 bis 18 °C ideal ist.
Im Winter ist die Raumtemperatur abhängig von der Dämmung und der Heizquelle.
Ohne ausreichende Wärmedämmung kann es zu Kondensation und Feuchtigkeit kommen, was langfristig die Schimmelbildung fördert.

Die Luftfeuchtigkeit im Keller im Sommer steigt besonders schnell, wenn warme Außenluft beim Lüften einströmt und dort abkühlt. Dann kann die relative Feuchte auf Werte über 60 % klettern, obwohl sie zuvor im unteren Bereich lag. Jeder Mensch verliert beim Schlafen Wasser, etwa einen Liter Schweiß pro Nacht, und verschärft so das Feuchteproblem im Keller Zimmer.

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Ein digitales Hygrometer zeigt, ob die Feuchte außerhalb des Optimalbereichs (40–60 %) liegt. Besonders in Keller Zimmern ohne Fenster ist das wichtig, da hier die natürliche Verdunstung langsamer abläuft

Radon – das unsichtbare Risiko im Untergeschoss

Radongas, ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das aus dem Boden austritt und durch Risse in den Wänden, Spalten oder beschädigte Fundamente in Gebäude eindringt, ist ein weiterer Faktor, der das Leben in Kellern beeinflusst. Da es schwerer als Luft ist, sammelt es sich am häufigsten in diesen Räumen.

Bestimmte Regionen in Deutschland, darunter das Erzgebirge, der Schwarzwald, der Bayerische Wald, die Sächsische Schweiz und Teile Thüringens, weisen besonders hohe Radonwerte auf. Regelmäßige Radonmessungen und gute Belüftungssysteme tragen dazu bei, die Belastung zu verringern und eine ideale, stressfreie Atmosphäre in jedem Raum zu schaffen.

Wohnzimmerinnenraum mit Sportgeraeten im Keller

Wer ein Keller Zimmer nutzt, sollte also regelmäßig die Feuchte messen und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen. Eine ausreichende Lüftung, insbesondere wenn Sie in einem Keller ohne Fenster lüften müssen, oder der Einsatz eines Luftentfeuchters kann ausreichen, um die Gesundheit zu schützen.

Ein paar Worte über Radon

Radon ist ein radioaktives Gas, das in vielen Untergründen vorkommt. Über Mauerrisse, undichte Fundamente oder Schächte für Rohre gelangt Radon ins Innere, wobei die Konzentration in Keller Räumen am höchsten ist. Die Süddeutsche Zeitung nennt typische Radon-Gebiete: Erzgebirge, Schwarzwald, Bayerischer Wald, Sächsische Schweiz und Teile Thüringens.

Durch Mauerrisse, undichte Fundamente oder Schächte für Kabel und Rohre gelangt Radon ins Rauminnere, wobei die Konzentration im Kellerraum in der Regel am höchsten ist.

Das Strahlenschutzgesetz definiert 300 Bq/m³ als Obergrenze für Innenräume. Ab 100 Bq/m³ steigt das Lungenkrebsrisiko. Die Broschüre „Radon – ein kaum wahrgenommenes Risiko“ des Bundesamts für Strahlenschutz zeigt, dass nur etwa 5–10 % aller Wohnungen in Deutschland Werte über 100 Bq/m³ haben. Nur in 0,04 % aller Fälle werden 1 000 Bq/m³ überschritten

Sobald Sie also in einem Keller Zimmer oder in Wohnräumen im Keller wohnen, sollten Sie einen Radon-Test durchführen. Liegt der Wert zu hoch, hilft verändertes Lüftungsverhalten oder der Einbau einer Lüftungsanlage zum Radonausschluss.

Modernes Wohngebaeude mit geraeumigem Keller

Was kann man für gesundes Wohnen im Keller tun?

Um ohne Bedenken in einem Keller Zimmer einzuziehen, sind einige Maßnahmen sinnvoll:

      1.Richtiges Lüften:

    • Lüften Sie früh morgens, wenn die Außenluft noch kühler und weniger feucht ist, um die aktuelle Luftfeuchtigkeit im Keller im Sommer zu senken.
    • Wenn Sie in einem Keller ohne Fenster lüften, kann eine mechanische Lüftungsanlage oder eine kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) helfen, frische Luft zuzuführen. 
  1. Luftentfeuchter einsetzen:
    • Für Wohnräume im Keller eignen sich kompakte Geräte wie der Dehumid 9 von Brune. Diese reduzieren den Feuchtigkeitsanteil, bevor Schimmel entsteht.

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3.Renovierungsarbeiten:

    • Innendämmung oder neue Abdichtungen verbessern das Raumklima. Bei starken Bauschäden helfen nur aufwendige Maßnahmen, um Feuchtigkeit dauerhaft aus dem Keller Zimmer zu verbannen.4.Radonschutz:
      • Um den Radongehalt im Keller Zimmer zu senken, hilft zusätzliches Lüften, das Abdichten von Rissen oder die Installation einer Radondrainage.5.Regelmäßige Kontrolle:
        • Messen Sie Luftfeuchtigkeit im Keller im Sommer sowie Temperatur und Radon-Werte. Ein Hygrometer und Radonmessgerät geben rechtzeitig Alarm.

Mit diesen Schritten können Sie bedenkenlos in Wohnräumen im Keller leben oder schlafen und ein gesundes Raumklima erzielen.

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