Klimatechnik für Antiquitäten
« Warum eine gute Luftfeuchtigkeit für antike Möbel wichtig ist »
Die Kommode aus dem Biedermeier, die koloniale Truhe, ein historischer Sekretär – antike Möbel haben Charme und schmücken deshalb immer häufiger unsere Heime. Um den Wert der kostbaren Möbelstücke zu erhalten, ist eine ideale Luftfeuchtigkeit von großer Bedeutung. Erfahren Sie in unserem Magazin, worauf Sie achten sollten, wie sich Luftbedingungen auf antike Möbel auswirken und wie Luftbefeuchter helfen, für stabile klimatische Verhältnisse zu sorgen.
Alte, gebrauchte Möbelstücke haben einen unglaublichen Reiz. Sie versprühen Charme, lassen die Vergangenheit aufleben und wecken persönliche Erinnerungen. Vintage und Shabby Chic – die Einrichtungsbranche hat diesem Trend längst neue Namen verpasst. Die Popularität antiker Möbel ist ungebrochen – im Gegenteil, immer mehr Wohnungen und Häuser werden in diesem Stil gestaltet. Der Landhausstil ist ebenso populär wie modern und lässt die harmonische Kombination aus antiken und neuen Möbeln zu. Wer im Besitz solcher Unikate ist, tut jedoch gut daran, sorgfältig auf das richtige Raumklima zu achten. Alte Fundstücke aus Holz reagieren nämlich auf die Luftfeuchtigkeit extrem sensibel. Luftbefeuchter helfen, die Atmosphäre zu stabilisieren.
Gutes Klima für wertvolle Möbel
Antiquarische Möbelstücke sind der letzte Schrei. Liebhaber lassen sich diesen Einrichtungsstil einiges kosten. Damit der Wert der alten Einrichtungsgegenstände über lange Zeit erhalten bleibt, sollten deren Besitzer einige Dinge beachten. Insbesondere moderne Gebäude sind nämlich so gut wärmegedämmt, dass fast kein Luftaustausch mehr stattfindet. Gerade während der Heizperiode trocknet das Klima aus – mit diesem Zustand haben Holzmöbel ziemlich zu kämpfen. Furniere können sich abheben, Spannungsrisse entstehen. Mit einem geeigneten Luftbefeuchter lässt sich die Atmosphäre hingegen auf den idealen Luftfeuchtigkeitswert zwischen 50 und 60 % stabilisieren.
Holz: Ein hygroskopisches Material
Die Lebensgeschichte jedes Baumes ist einzigartig. Seine Charakteristik ist geprägt von den unterschiedlichen Wuchsmerkmalen wie Zeichnung, Farbe und Struktur. Diese abweichenden Naturmerkmale machen aus jedem Echtholzmöbel ein Unikat mit einem individuellen Erscheinungsbild. Diese Eigenschaft ist ein wesentliches Echtheitsindiz und macht Holz so begehrt.
Holz ist ein natürliches Material, das ständig Feuchtigkeit aus seiner Umgebung aufnimmt und wieder abgibt. Eine konstante Luftfeuchtigkeit ist für antike Möbel deshalb ein zentrales Aufbewahrungskriterium. Leidet der Werkstoff unter ständig schwankenden klimatischen Bedingungen, kommt es zu Rissen oder offenen Leimfugen – manchmal lösen sich sogar die Beschläge. Das Holz beginnt zu arbeiten, wie man im Volksmund sagt. Das Raumklima, das für Menschen und Pflanzen optimal ist, eignet sich auch für antike Möbel. Doch keine Sorge: Der Naturwerkstoff Holz ist so strapazier- und widerstandsfähig, dass er kurzfristige Abweichungen der idealen Luftfeuchtigkeit leicht aushält.
Wie wirkt sich starke Lichteinstrahlung auf antike Möbel aus?
Ob künstlich oder natürlich – extreme Lichteinstrahlung verändert die Holzoberfläche. Während gebeizte Hölzer ausbleichen, kommt es bei Naturhölzern zur Vergilbung. Daher sollten antike Möbel vor starker Lichteinwirkung unbedingt geschützt werden. An einem hellen Südfenster mit großer Glasfläche sollten Sie Ihren kostbaren Sekretär also eher nicht aufstellen. Je nach Holzart würde sich die Oberfläche innerhalb weniger Wochen entweder verdunkeln oder aufhellen.
Wie antike Möbel schützen?
In erster Linie hilft es, die edlen Möbelstücke gut zu pflegen. Ob Wachs oder Öl – die Oberfläche von Zeit zu Zeit mit hochwertigen, natürlichen Pflegemitteln zu behandeln, kann Wunder wirken. Vor allem in der kalten Jahreszeit ändert sich bei schwankender Luftfeuchtigkeit die Zellstruktur des Holzes, weil bei überhitzten Räumen die Luft zur Austrocknung neigt. Bei alten Möbeln wachsen oder schrumpfen dann Schubläden, Türen und Klappen, die Passform wird beeinträchtigt und die Teile schleifen. Was dagegen tun?
Mit einem Luftbefeuchter lässt sich die Luftfeuchtigkeit auf den idealen Wert heben. Die Funktion dieser Geräte ist schnell erklärt: Ein Ventilator saugt die Raumluft ein und führt sie über eine nasse, großflächige Filtermatte. Die angefeuchtete Luft wird wieder in den Raum ausgeblasen. Luftbefeuchter, die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten, können die Atmosphäre nicht überfeuchten, weil nur Wasserdampf abgegeben wird. Außerdem punkten diese Apparate durch ihre luftreinigende Wirkung. Selbstverständlich sollten Sie darauf achten, dass der Luftbefeuchter mit einem geringen Energieverbrauch betrieben werden kann.
Hygrometer und Hygrostate regeln die Steuerung
Antike Möbel brauchen stabile klimatische Bedingungen. Wer aber meint, ständig die Luftwerte beobachten zu müssen, um bei der Klimatechnik die richtigen Einstellungen vornehmen zu können, der täuscht sich. Ein Hygrometer misst vollautomatisch die Luftfeuchtigkeit sowie die Temperatur und regelt den Betrieb des Luftbefeuchters entsprechend, um die eingestellten Soll-Werte zu halten beziehungsweise zu erreichen. Moderne Absorptionshygrometer arbeiten auf Basis eines digitalen Sensors, der die Daten in Echtzeit weiterleitet. Mit mobilen elektronischen Handmessgeräten können Sie punktuelle Sofortmessungen durchführen und auf einen PC auslesen. Hygrometer und Hygrostate machen es dadurch leicht, optimales Klima zu schaffen.
Moderne Klimatechnik für Museen und Galerien
Was für den privaten Zweck noch neu und ungewöhnlich ist, hat sich in Museen und Galerien schon längst durchgesetzt. Auch die wertvollen Exponate dort bestehen oft aus hygroskopischen Materialien. Leinen, Holz, Papier – diese lebendigen Natur-Stoffe entziehen der Umgebungsluft die Feuchtigkeit. Wechseln die klimatischen Bedingungen rasch und häufig, kann sich das verheerend auf die kostbaren Ausstellungsstücke auswirken. Irreparable Schäden an Gemälden oder Textilien sind dann kaum mehr zu vermeiden. Aus diesem Grund finden auch in diesem Bereich Luftbefeuchter verbreitet Verwendung. In Kombination mit einer modernen Messtechnik, wie zum Beispiel Hygrometern oder Hygrostaten, haben es Museen und Galerien leicht, die perfekte Luftfeuchtigkeit zu erreichen, die außerdem für Besucher, den Aufenthalt angenehmer macht.