Mit Luftreinigern die Luft entstauben
Etwas Staub in der Luft ist völlig normal: an Arbeitsstätten wie in Wohnräumen. Die Luft zu entstauben, ist in solchen Fällen oft nicht nötig. Allerdings übersteigt der Staubgehalt bisweilen das Normalmaß. Abhängig von der Art und Menge des Staubs, ist es dann doch sehr sinnvoll, Staub aus der Luft zu filtern: Das gilt beispielsweise für Allergiker sowie in Regionen mit besonders viel Feinstaub. Hier können Luftreiniger helfen.
Ein paar Worte über Staub
Punkt 2 von Anhang I der Gefahrstoffverordnung definiert Stäube (einschließlich Rauche) als „disperse Verteilungen fester Stoffe in der Luft, die insbesondere durch mechanische, thermische oder chemische Prozesse oder durch Aufwirbelung entstehen“. „Dispers“ ist dabei ein anders Wort für „zerstreut“ und/oder „fein“. In der Definition wird noch nichts über die Zusammensetzung der Stäube gesagt: Die kann sehr unterschiedlich sein. Zu den im Hausstaub enthaltenen Partikeln können Hautschuppen gehören, Blütenpollen, Pilzsporen, Bakterien und Viren, feinste Gesteine, Fasern, Hausstaubmilben und viele weitere organische oder anorganische Partikel.
Grob- und Feinstaub
In der Alltagssprache unterscheidet man Grobstaub und Feinstaub. Diese Unterscheidung wird auch hier im Artikel verwendet. Fachleute sprechen heute aber eher von E- und A-Stäuben.
E-Stäube haben eine Größe von weniger als 100 Mikrometer (µm), ohne so klein wie A-Stäube zu sein. Letztere kommen laut einiger Definitionen auf eine Größe von weniger als 5 Mikrometern.
Allerdings variieren die Angaben bisweilen etwas. Fest steht: Echte Feinstäube sind nochmals deutlich kleiner als Grobstaubpartikel. Zur Einordnung: Die Dicke eines normalen Blatts Papier liegt in etwa bei 80 Mikrometern.
Es gibt aber nicht nur unterschiedliche Staubarten. Sie entstehen ebenso auf unterschiedliche Art. Haustiere verlieren Haare. Viren gelangen durch Virenträger in die Raumluft. Natürliche Zerfallsprozesse lassen Kleinstpartikel entstehen. Arbeiten wie Schweißen, Hobeln, Sägen ebenso. Feinstäube emittieren nicht zuletzt aus Kraftwerken, Kraftfahrzeugen und Heizanlagen. Und so hat jede Region und jeder Raum ihre/seine eigenen Bedingungen für Staubbelastung.
Warum kann nicht zu entstauben, gefährlich sein?
Hausstaub kann sich auf Möbel und Textilien setzen, die man anschließend entstauben muss. Das mag lästig sein, macht Stäube aber erst einmal nicht besonders riskant. Welche Wirkung Stäube darüber hinaus haben, hängt nicht zuletzt von ihrer Zusammensetzung und vom Anteil sehr feiner und feinster Partikel ab. Stäube können gesundheitsschädlich sein: Das gilt natürlich besonders bei Allergikern, da Stäube jene Allergene enthalten können, auf die sie allergisch reagieren. Aber auch darüber hinaus können Probleme auftreten, die es ratsam machen können, die Luft zu filtern.
Mit dem Blick auf Arbeitsstätten unterscheiden beispielsweise der Arbeitsmedizinische und der Sicherheitstechnische Dienst der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) diverse Stäube. Sie benennen in einem Infoblatt mit dem Titel „Thema: Vorsicht Staub!“ neben den sensibilisierenden (allergische Reaktionen verursachenden) Stäuben toxische, kanzerogene (Krebs verursachende), ätzende, radioaktive und fibrinogene (Narben bildende) Stäube. Viele dieser Stäube kommen häufiger an Arbeitsstätten vor als im Hausstaub. Eine völlige Entwarnung ist aber auch in Wohnräumen unangebracht. Das durch Staub bestehende Risiko hängt nicht zuletzt von der Größe der Partikel ab. Die größeren E-Stäube werden zwar durch Mund und Nase eingeatmet, können aber nicht bis in feinste Verästelungen der Lunge vordringen. Oft werden sie bereits durch die Schleimhäute – beispielsweise in der Nase – abgefangen.
Bisweilen dringen aber selbst Grobstäube bis in oberere Bereiche der Bronchien und können dort Schadstoffe ablagern. Dennoch gilt grundsätzlich: Von kleineren Partikeln geht tendenziell die größere Gefahr aus. Deshalb ist es umso wichtiger, die Luft zu entstauben bzw. Möbel und andere Objekte in Räumen zu entstauben, in denen man sich oft aufhält, wenn feine Partikel in der Raumluft auftreten.
Luft entstauben: Aber wie?
Raumluft zu entstauben, kann gesundheitliche Risiken senken. Reduzieren lässt sich die Staubbelastung in Räumen mit einer relativ trockenen Raumluft bisweilen bereits mit einem Luftbefeuchter. Durch die höhere Luftfeuchtigkeit sinken Schwebstoffe schneller zu Boden, was das Risiko reduziert, die Partikel einzuatmen. Und auch reine Luftbefeuchter sind häufig mit einem Luftfilter ausgestattet, der zumindest den Grobstaub herausfiltert.
Ist aber die Feinstaubbelastung in einer Region relativ hoch, dringt Feinstaub auch in die Wohnräume ein. Und auch an Arbeitsstätten, in denen häufiger Stäube entstehen, reichen reine Luftbefeuchter oft nicht aus. Hier sollte man auf Luftreiniger setzen, die deutlich effektiver arbeiten, wenn es darum geht, die Luft zu entstauben. So besitzen die meisten Luftreiniger Filter, die der Raumluft selbst feinste Geruchspartikel und Viren entnehmen können.
HEPA: feine und Feinstfilter
Wer Luftreiniger gegen Staub einsetzen möchte, sollte auf Filter wie HEPA- oder Aktivkohlefilter achten. Mit ihnen kann man tatsächlich die Luft so filtern, dass ihr ein Großteil der in ihr enthaltenen Staubpartikel entnommen wird. HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air (Filter), wobei die in Luftreinigern für Wohnräume eingebauten in der Regel den Anforderungen an die Luftreinigung in solchen Räumen vollauf genügen. Sie können also ausreichend Staub aus der Luft filtern, um zu einem angenehmen Raumklima beizutragen.
An Arbeitsstätten mit hohen Staubemissionen sollten die Luftreiniger Filter besitzen, die bisweilen nochmals deutlich mehr können. Die DIN EN 1822-1 unterscheidet hier bei einem Luftreiniger gegen Staub Schwebstofffilter mit Filterklassen von E10 bis U17. Als Schwebstofffilter werden Filter definiert, die Partikel mit einer Größe von weniger als einem Mikrometer aus der Raumluft herausfiltern können. Wichtige Größe ist der Abscheidegrad: Er beschreibt, wie wirksam ein Trennverfahren funktioniert. Bezogen auf einen Luftreiniger bedeutet das: Mit dem Abscheidegrad wird dargestellt, wie gut sich mit dem jeweiligen Filtersystem die Luft entstauben lässt.
Ein Filtersystem der Filterklasse E10 kann die Luft so filtern, dass er ihr mehr als 85 Prozent des Staubs entzieht. Dagegen entstauben Filtersysteme der Klasse U17 nochmals weitaus effektiver: Sie entziehen über 99,999995 Prozent des Staubes.
Auch wichtig: die richtige Leistungsstärke
Nicht jeder Luftreiniger mit jedem Luftfilter ist für jede Raumgröße geeignet. Man sollte daher auf Angaben zur maximalen Raumgröße achten, in der sich der Luftreiniger einsetzen lässt.
Wenn ein einzelnes Gerät nicht ausreicht, kann man mehrere Geräte klug positionieren, sodass sie gemeinsam für eine ausreichend hohe Staubabscheidung sorgen. So lassen sich nicht nur für kleinere Wohnungen, Büros und Hallen Lösungen für eine geringere Staubbelastung entwickeln, sondern auch für riesige Produktions- und Lagerhallen.