Luftbefeuchter im Weinkeller

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Echte Weinkenner haben mitunter wahre Schätze in ihrem Weinkeller. Und die benötigen ein möglichst gutes Raumklima, damit ihre hohe Qualität bewahrt bleibt. Eine optimale Luftfeuchtigkeit gehört ebenso zu den Bedingungen wie die passende Raumtemperatur und gute Lichtverhältnisse. Ist all das nicht gegeben, sollte man nachhelfen: Dabei kann bisweilen zum Beispiel ein Luftbefeuchter im Weinkeller gute Dienste leisten.

Weine reagieren auf ihre Umwelt

Geht es um die Frage, wie man Wein lagern sollte, muss man sich eines immer bewusst machen: Weine sind keine unveränderlichen Produkte. Ihre Inhaltsstoffe reagieren aufeinander und teils auf Umwelteinflüsse. Dabei spielt Sauerstoff eine relativ große Rolle. Eine Oxidation, also die Reaktion mit Sauerstoff, kann bei der Reifung eines Weins durchaus beabsichtigt und vorteilhaft sein.

So wird Wein mitunter im sogenannten Barrique (Eichenfass) gelagert. Hier dringt Luft durch das Holz und verändert das Aroma des Weins positiv, indem es die Fruchtaromen reduziert.

In anderen Fällen kommt es dagegen zu unerwünschten Reaktionen des Weins mit Sauerstoff und zu sogenannten Weinfehlern. So kann etwa Weißwein durch Oxidation beginnen, für einen Weinkenner schal zu riechen.

Zu viel Wärme tut nicht gut

Eine zu hohe Temperatur kann eine unerwünschte Oxidation beschleunigen. Der Wein ist dann schnell kein Genuss mehr. Zu niedrige Raumtemperaturen sind allerdings ebenfalls problematisch, weil sich dann Weinsäure in kristalliner Form am Flaschenboden absetzt. Auch das kann den Trinkgenuss beeinträchtigen. Das Deutsche Weininstitut empfiehlt zur Weinlagerung deshalb eine durchschnittliche Raumtemperatur von zehn bis zwölf Grad Celsius.

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Zugleich warnt es, dass Temperaturen von mehr als 20 Grad für die Weinlagerung ungeeignet sind. Wichtig ist aber nicht nur die Einhaltung von Limits bei der Raumtemperatur. Darüber hinaus sollte man zu große Temperaturschwankungen vermeiden.

Auch wichtig: wenig Licht und möglichst keine Gerüche

Weinexperten empfehlen als einen Weinkeller zur Lagerung edler Tropfen einen möglichst lichtarmen Raum. Generell sollten Weine nicht dauerhaft einer Lichtquelle ausgesetzt sein. Besonders UV-Licht kann sowohl die Farbe als auch die Aromen eines Weins negativ verändern. Die Qualität des Weins leidet. Wird der Weinkeller nicht ausreichend dunkel, kann man die Flaschen auch in den Kartons verwahren. Das Deutsche Weininstitut empfiehlt die liegende Lagerung von Weinflaschen, die mit Korken verschlossen wurden. Dann wird der Korken benetzt und trocknet nicht aus.

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Allerdings gibt es auch Experten, die die stehende Weinlagerung vorziehen. Die Frage, ob man Weine stehend oder liegend lagert, gehört also zu denen, die sich zumindest bisher nicht abschließend beantworten lassen. Weinexperten raten zudem dazu, gelagerte Weine keinen allzu großen Erschütterungen auszusetzen. Der Kellerraum, in dem man den Wein lagern möchte, darf deshalb möglichst nicht derselbe sein, in dem die Waschmaschine läuft.

Werden die Weinflaschen zu häufig und zu stark erschüttert, kann das Bestandteile des Weins trennen, die nicht getrennt werden sollen. Auch in solch einem Fall verlieren die Weine an Qualität.

Nicht zuletzt sollte man Weine nicht mit geruchsintensivem Gemüse wie Zwiebeln in einem Keller lagern. Der Wein nimmt den Geruch eventuell über den Korken auf, sodass sich sein Aroma verschlechtert. Noch etwas problematischer ist die Lagerung beispielsweise in einem Heizungskeller, in dem es nach Heizöl riecht.

Die falsche Luftfeuchte kann dem Wein ebenfalls schaden

Die Luftfeuchtigkeit im Weinkeller beeinflusst mitunter ebenfalls die Güte eines Weins. Da die Feuchtigkeitswerte für die Weinlagerung tendenziell etwas höher sein sollten als etwa im Wohnraum, kann ein Luftbefeuchter im Weinkeller sinnvoll sein. Die konkreten Angaben zur richtigen Luftfeuchtigkeit für die Weinlagerung im Keller variieren. Manche Experten empfehlen eine relative Luftfeuchte von 50 bis 80 Prozent, während andere das obere Limit bereits bei 70 Prozent ansetzen.

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Zum Vergleich: Für ein Wohnzimmer empfehlen die Experten in der Regel eine relative Luftfeuchte von 40 bis 60 Prozent. Wichtig ist die Luftfeuchte vor allem bei Weinflaschen, die mit einem echten Korken verschlossen sind. Bei ihnen kann zu trockenes Raumklima den Korken austrocknen. Dadurch wird er möglicherweise porös, sodass verstärkt Sauerstoff in die Flasche dringt und es zu den bereits erwähnten Negativfolgen einer unerwünschten Oxidation kommt.

Bei einem allzu trockenen Raumklima ist also ein Luftbefeuchter im Weinkeller durchaus sinnvoll.

Auch zu hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht sinnvoll. In solch einem Fall droht bei einer verkorkten Flasche Schimmelbefall, weil die Schimmelpilze Feuchtigkeit und einen organischen Untergrund für ihr Wachstum benötigen. Dies bedeutet für Weinkenner, dass Sie zuerst die Luftfeuchtigkeit messen sollten, bevor Sie handeln.

Luftbefeuchter im Weinkeller: Welche Geräte eignen sich?

Für einen privaten, nicht allzu großen Weinkeller ist kein besonders leistungsstarker Luftbefeuchter nötig. Ein Beispiel: Ein kleiner Befeuchter wie der B 125 von Brune ist für Räume bis zu einer Größe von 140 Kubikmetern geeignet. Das entspricht etwa einem 8 mal 7 Meter großen und 2,5 Meter hohen Raum.

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Handelt es sich um einen größeren Keller, in dem man seinen Wein lagern lässt, müssen leistungsstärkere Geräte wie etwa der für 600 Kubikmeter geeignete B 300 ran. Für die Lagerung von Weinen sind Luftbefeuchter besonders vorteilhaft, die im Automatikbetrieb laufen können. Sie starten automatisch, sobald die Luftfeuchte unter einen eingestellten Mindestwert sinkt. Erreicht sie diesen Mindestwert wieder, stoppt das Gerät.

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Diese Automatikfunktion ist praktisch, aber keineswegs die einzige, die moderne Befeuchter bieten. Der Luftbefeuchter kann durch passendes Zubehör auch automatisch mit Wasser zum Befeuchten versorgt werden. Dann muss man sich kaum noch selbst um eine optimale Luftfeuchtigkeit kümmern.

Edelste Tropfen brauchen besondere Sorgfalt

Je wertvoller Weine sind, desto wichtiger wird das optimale Raumklima an ihrem Lagerort. Zur Lagerung besonders wertvoller Weine sollte man deshalb eventuell ein automatisiertes System aus Luftentfeuchter und Luftbefeuchter im Weinkeller installieren. Es kann die Luftfeuchte in einem sehr eng begrenzten Rahmen halten und so dazu beitragen, dass der Weinkeller den Weinen tatsächlich die optimalen Lagerbedingungen bietet, damit edle Tropfen wirklich edel bleiben.

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