Warum Sie die Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen sollten
« Mehr Wohlbefinden und weniger Viren »
Aufgrund von warmer Heizluft wird im Winter ein erhöhtes Ansteckungsrisiko vermutet. In diesem Jahr befeuert das Coronavirus die Angst vor einer hohen Virenkonzentration in geschlossenen Räumen zusätzlich. Wahrscheinlich ist, dass trockene Heizungsluft zu erhöhter Virenlast führt, weswegen empfohlen wird, die Luftfeuchtigkeit im Winter bewusst zu erhöhen. Wie Sie das bewerkstelligen und was die Luftfeuchtigkeit mit der Virenlast zu tun hat, lesen Sie hier.
Die optimale Raumluftfeuchtigkeit: meistens 40 bis 60 Prozent!
Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt in den meisten Räumen einer Wohnung sowie in Büros bei 40 bis 60 Prozent. In Räumen wie dem Badezimmer und der Küche sind auch etwas höhere Werte in Ordnung. Die Prozentangabe bezieht sich stets auf die maximale Wasserspeicherkapazität der Luft. Bei 100 Prozent ist die Sättigungsgrenze erreicht. Führt man der Raumluft dann weiter Wasser zu, kondensiert es und setzt sich beispielsweise an Wänden und Decken ab.
Steigt die Temperatur, sinkt die Luftfeuchte
Die Sache mit der sinkenden Luftfeuchtigkeit bei steigender Lufttemperatur stimmt natürlich nicht immer, weil viele Faktoren die Luftfeuchte beeinflussen. Aber sie stimmt tendenziell, weil unter ansonsten gleichen Bedingungen kühlere Luft weniger Feuchtigkeit speichern kann als wärmere. Bei 15 Grad warmer Luft liegt die maximale Speicherkapazität beispielsweise bei 12,8 Gramm pro Kubikmeter (g/m³), während 25 Grad warme Luft bereits maximal 23 g/m³ Wasser aufnehmen kann. Das bedeutet:
- 15 Grad kühle Außenluft mit 6,4 g/m³ Wasser hat eine relative Luftfeuchte von 50 Prozent, weil sie bis zu 12,8 g/m³ Wasser aufnehmen könnte.
- Dringt diese Luft im Winter ins Hausinnere und wird dort durch die Heizung erwärmt, könnte sie dadurch mehr Feuchtigkeit als zuvor aufnehmen.
- Bleibt die absolute Menge Feuchtigkeit dann gleich (hier: 6,4 g/m³), sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Kann die erwärmte Luft beispielsweise 19,2 g/m³ an Wasser aufnehmen, liegt die relative Luftfeuchte nur noch bei 33,33 Prozent.
Das Beispiel zeigt einerseits, warum die absolute Luftfeuchtigkeit im Winter oft niedrig ist. Die Außenluft ist kühl und kann dadurch wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Es zeigt andererseits, warum die relative Luftfeuchte in geheizten Räumen oft niedrig ist: Die absolute Wassermenge in der Luft bleibt gering, während die Speicherkapazität durch das Erwärmen steigt.
Höhere Luftfeuchte kann die Virenlast senken
Eine zu niedrige Luftfeuchte in Wohnräumen hat gleich mehrere Nachteile. Deshalb ist es häufig sinnvoll, die relative Luftfeuchtigkeit im Winter zu erhöhen. Dies kann nicht zuletzt dazu beitragen, das Infektionsrisiko in Innenräumen zu senken. Bei einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit schweben nämlich in der Regel nicht so viele Viren in der Luft wie in trockener Heizluft. Warum ist das so? Weil die Aerosole (feine Gemische fester und flüssiger Stoffe in der Luft), welche die Viren transportieren, durch die Aufnahme von Feuchtigkeit schwerer werden, deshalb schneller zu Boden sinken und somit kürzer in der Luft verbleiben. Dass wir Viren einatmen, wird durch entsprechend regulierte Luftfeuchtigkeitswerte also unwahrscheinlicher.
Wichtig könnte das auch in Bezug auf das Coronavirus sein. Anfangs dachte man, dass dieses Virus nur im direkten Kontakt zwischen Menschen übertragen wird. Mittlerweile geht man davon aus, dass das Coronavirus als Teil von Aerosolen durch die Luft schwebt und auf diese Weise übertragen wird. Sinken Viren durch erhöhte Luftfeuchtigkeit schneller zu Boden, kann das die Virenlast in der Luft reduzieren. Es steht also zu vermuten, dass auch bei Corona das bereits skizzierte Prinzip greift.
Was bedeutet „Virenlast“?
Ursprünglich war mit Virenlast die Virenmenge im Blut oder Speichel eines Patienten gemeint. Mittlerweile wird der Begriff aber auch für die Virenmenge in der Raumluft genutzt.
Ein Virus kann in trockener Luft infektiöser sein!
Letztlich erreicht man durch ein Anheben der Feuchtigkeitswerte bei zu trockener Raumluft ein besseres Raumklima und mehr Wohlbefinden. Feuchtere Luft senkt das Infektionsrisiko noch aus einem weiteren Grund:
Herrscht im Winter über einen längeren Zeitraum trockene Heizluft, kann das die Schleimhäute in Mund und Nase austrocknen und so das menschliche Abwehrsystem schwächen. Die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut können dann Fremdkörper und Krankheitserreger nicht mehr so effektiv aus der Nase transportieren.
Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen: aber wie?
Alle vorab genannten Beispiele haben gezeigt, dass eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Winter tendenziell schädlich auf den Menschen wirken kann und die Erhöhung des Risikos einer Viruserkrankung möglich ist. Deshalb sollte man die Feuchtigkeitswerte der Raumluft messen und gegebenenfalls die Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen, falls die Mindestwerte für ein optimales Raumklima kontinuierlich unterschritten werden. Zur Feuchtigkeitsmessung eignen sich Thermo-Hygrometer, die man für wenig Geld im Handel bekommt. Für eine Steigerung der Luftfeuchtigkeit im Winter gibt es mehrere Ansatzpunkte. Mitunter sorgen bereits Kleinigkeiten für feuchtere Luft und ein besseres Raumklima.
Raumtemperatur senken
Möglicherweise kann man die Raumtemperatur im Winter etwas absenken, ohne dass man die Wohnung dann als zu kalt empfindet. Mit der Temperatur der Luft würde auch deren Speicherkapazität sinken, sodass bei gleichbleibender absoluter Wassermenge die relative Luftfeuchtigkeit steigt.
Elektrische Luftbefeuchter befeuchten effizient
Nicht zuletzt kann man für ein besseres Raumklima und mehr Wohlbefinden im Winter elektrische Luftbefeuchter einsetzen. Zur Befeuchtung kleinerer Wohnräume eignen sich Luftbefeuchter wie der B 125 von Brune. In größeren Räumen wie Museums- oder Bibliothekssälen müssen aber leistungsstärkere Geräte ran. Für solche Aufgaben eignet sich zum Beispiel der B 500 Professional, zumal er im Kampf gegen Viren nicht nur die Luftfeuchtigkeit steigert. Zur optionalen Sonderausstattung gehören ein Entkeimungssystem mit UV-Licht sowie ein Aktivkohle-Filterset, das feinste Teile aus der Luft filtert.
Pflanzen als Feuchtigkeitsspender
Auch mit neuen Feuchtigkeitsspendern kann man die Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhen. Solche Spender sind beispielsweise großblättrige Zimmerpflanzen wie der Ficus oder die Zimmerlinde, die relativ viel Feuchtigkeit an ihre Umgebung abgeben. Auch Aquarien sind Feuchtigkeitsspender, die ähnlich funktionieren wie Luftbefeuchter, die man sich an die Heizung hängt.