Salzausblühungen erkennen

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Wenn Salzausblühungen eine Wand bedecken, ist das nur ein ästhetisches Problem. Darüber hinaus ist es häufig ein Indiz für feuchte Wände. Deren Feuchtigkeit kann durch die Ausblühung weiter verstärkt werden, was im Extremfall zu ernsthaften Schäden in der Bausubstanz führt. Auch Schimmel ist ein Indiz für feuchte Wände und Decken, unterscheidet sich aber ansonsten deutlich von Salzausblühungen. Der folgende Artikel erklärt die Unterschiede zwischen einer Salzausblühung, Mauersalpeter und Schimmel und beschreibt, wie man eine Salzausblühung bekämpfen kann.

Salzausblühungen und Schimmel sind nicht dasselbe

Als Laie verwechselt man eine Salzausblühung bisweilen mit weißem Schimmelpilz an den Wänden. Beide können Decken und Wände verunstalten. Allerdings handelt es sich bei der Salzausblühung um mineralische Stoffe, während der Schimmelpilz eine organische Substanz ist. Schimmelpilzsporen können eine Allergie auslösen. Manche Arten wirken darüber hinaus toxisch. Dagegen sind Ausblühungen wie der Mauersalpeter zwar eventuell ein Problem für Allergiker, besitzen aber keine toxische Wirkung.

Salzausblühungen an Wand
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Ein weiterer Unterschied zwischen der Ausblühung und dem Schimmel ist die Art, wie beide entstehen. Viele ausblühende Salze werden durch Feuchtigkeit im Mauerwerk aus der Bausubstanz herausgelöst. Stammt die Feuchtigkeit aufgrund einer undichten Gebäudehülle von außerhalb des Gebäudes, kann es sich zusätzlich um Salze aus dem Erdreich handeln. In beiden Fällen gelangen die Salze mitsamt dem Wasser an die Oberfläche der Wand oder Decke. Dort verdunstet das Wasser und das Salz bleibt zurück.

Wände mit Salzausblühungen können an der Oberfläche durchaus trocken sein. Allerdings wirkt eine Salzausblühung feuchtigkeitsanziehend. Zudem dehnen sich feuchtigkeitsspeichernde Salze aus. Dadurch kann der Wandputz abplatzen. Bisweilen schädigen die sich ausdehnenden Salze auch tiefere Schichten der Bausubstanz. Ein Schimmelbefall entsteht im Gegensatz zur Salzausblühung durch Schimmelsporen in der Raumluft. Sie haben auf feuchten organischen Substanzen einen perfekten Nährboden für ihr Wachstum. Solche Substanzen sind beispielsweise feuchte Papiertapeten, Stoffe, Möbel und Fensterrahmen aus Holz.

Schimmel in der Wandecke
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Eine spezielle Ausblühung ist der Mauersalpeter

Mauersalpeter entsteht etwas anders als andere Ausblühungen, sodass manche Experten ihn nicht zu den Salzausblühungen im engeren Sinn zählen. Salpeter ist keine Bezeichnung für einen bestimmten chemischen Stoff. Stattdessen handelt es sich um eine Sammelbezeichnung für diverse Nitrate (Salze der Salpetersäure). Mauersalpeter ist dagegen eine andere Bezeichnung für Calciumnitrat.

Nitrate sind unter anderem ein Bestandteil von tierischem Harn und Jauche. Sie können also beispielsweise in landwirtschaftlich genutzten Regionen von außen in die Bausubstanz dringen oder tauchen in landwirtschaftlich genutzten Gebäuden auf. Reagiert das Salpeter mit Kalk, der aus dem Mörtel von Wand oder Decke herausgelöst wird, entsteht Calciumnitrat, also Mauersalpeter. Tritt Mauersalpeter auf, ist oft zusätzlich zur Entfernung eine umfangreichere Mauersanierung nötig.

Mauersalpeter an der Wand
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Schimmelpilz oder Salzausblühung: Wie findet man das heraus?

Möchte ein Laie erkennen, ob Schimmelpilze oder Salzausblühungen eine Wand verunstalten, kommt eine Kratzprobe infrage. Abgekratzte Salze sind in der Regel trocken, während Schimmelpilze oft eher schmierig wirken. Zusätzlich tendiert Schimmelpilz farblich eher ins Graue, während ausgeblühtes Salz eher weiß ist. Bei einer Kratzprobe sollte man sich mit Handschuhen und Maske schützen. Ansonsten löst man eventuell schädliche Stoffe aus den Wänden heraus und atmet sie ein. Schimmel und Ausblühungen zu unterscheiden, ist also einigermaßen einfach. Die verschiedenen Ausblühungen zu benennen, ist es dagegen nicht. Zwar kann es unter anderem farbliche Unterschiede geben, aber Experten empfehlen zumeist eine Laboranalyse zur eindeutigen Identifizierung.

Mann mit Handschuhen kratzt an Wand mit Salzausblühungen
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Salzausblühungen beseitigen: aber wie?

Stellt man eine Salzausblühung fest, stehen zwei wichtige Aufgaben an: Man sollte bestehende Salzausblühungen beseitigen und kommende verhindern. Salpeter- sowie andere Ausblühungen von Salzen lassen sich auf verschiedene Weisen beseitigen. Sind nur kleine Stellen betroffen, entfernt man die Salzablagerungen eventuell mit einer Bürste. Bei größeren Stellen reicht die Arbeit mit der Bürste zumeist nicht aus, um die Salzausblühungen von der Wand zu entfernen. Dann kann man zum Beispiel mit einem Nitrat- oder einem speziellen Salpeter-Entferner arbeiten. Allerdings sollte man auch hier etwas vorsichtig sein: Die Entferner enthalten bisweilen starke Säuren.

Die Arbeit mit Sanierputz (auch Opferputz genannt) kann ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein, um Salzausblühungen auf einer Wand zu beseitigen. Der Putz wird auf die Wand aufgetragen. Er weist Feuchtigkeit aus dem Rauminneren ab und lässt Feuchtigkeit aus der Gebäudesubstanz nach außen dringen. Zugleich speichern Sanierputze austretende Salze bis zu einer Sättigungsgrenze. Opferputze heißen sie, weil sie am Ende „geopfert“ werden: Sie werden also mitsamt der aufgenommenen Salze abgeschlagen.

Mann verputzt Wand - Sanierputz zur Bekämpfung von Salzausblühungen
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Wasser raus aus dem Mauerwerk

Salzausblühungen einfach abzubürsten oder anders zu entfernen, reicht allein nicht. Zum einen muss man zusätzlich die Feuchtigkeit aus der Bausubstanz ziehen, weil sie eine Ursache für die austretenden Salze ist. Auf der anderen Seite sollte man verhindern, dass immer wieder Feuchte nachdringt.

Feuchtigkeit in einem Mauerwerk kann man beispielsweise mit einer Mauerwerksinjektion reduzieren. Dafür bohrt man Löcher in die Wand und füllt sie einem Material wie Kunstharzkautschuk. Es reagiert mit dem Wasser in der Mauer, trocknet sie und wird zudem zu einer Sperre, durch die keine neue Feuchtigkeit in die Mauer eindringt.

Bautrockner im Einsatz
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Eine andere Methode zur Trocknung einer Mauer ist es, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Zwischen dem Mauerwerk und der Raumluft findet ein Feuchtigkeitsaustausch statt. Das bedeutet unter anderem: Reduziert man die Luftfeuchtigkeit mit einem Bautrockner, kann sie umso eher neue Feuchtigkeit aus den Wänden aufnehmen. Diese Eigenschaft wird verstärkt, wenn man die Luft zusätzlich erwärmt. Wärmere Raumluft kann nämlich mehr Wasser speichern als kühlere.

Für den Kampf gegen feuchte Wände kommen meistens nur leistungsstarke Bautrockner und nicht kleinere Luftentfeuchter infrage. Bei Brune erhält man für solch eine Aufgabe den Bautrockner Dehumid BT. Bei einer Raumtemperatur von 25 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte von 60 Prozent schafft er bis zu 36 Liter pro Tag. Die Entfeuchtung darf man aber nicht zu schnell durchführen, weil es ansonsten zu Spannungen und Rissen im Mauerwerk kommt. Im Zweifelfall greift man am besten auf das Wissen von Experten zurück.

Bautrockner Dehumid BT

Auch bei der Salzausblühung ist Prophylaxe wichtig!

Alle bisherigen Maßnahmen reichen noch immer nicht, wenn immer wieder neue Feuchtigkeit in die Bausubstanz nachdringt. Deshalb ist im ungünstigsten Fall zusätzlich eine umfangreiche Sanierung nötig, um die Bausubstanz künftig vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Das zu beurteilen und entsprechende Maßnahmen durchzuführen, ist allerdings ebenfalls eine Aufgabe von Spezialisten.