Schimmel am Arbeitsplatz

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Schimmel am Arbeitsplatz droht insbesondere überall dort, wo Raumklima mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht oder wo einzelne Bereiche der Arbeitsstätte besonders feucht sind. Ein erhöhtes Risiko besteht in Branchen, in denen viel mit Wasser in Innenräumen gearbeitet wird (z.B. Gastronomie). Aber auch Gebäudeeigenschaften tragen zu einem erhöhten Risiko bei. Tritt der Schimmelpilz erst einmal auf, kommt man häufig nicht um geeignete Maßnahmen herum, um den Arbeitsschutz umfassend zu gewährleisten.

Schimmel braucht Feuchtigkeit und organische Substanzen

Schimmelpilzsporen in der Luft sind der Normalfall, nicht die Ausnahme. Das ist zunächst einmal kein Problem. Problematisch wird es erst, wenn die Sporen auf geeignete Voraussetzungen treffen, sodass Schimmelpilz aus ihnen entsteht. Feuchte organische Oberflächen bilden einen guten Nährboden für sie. Organisch sind beispielsweise alle Objekte aus Holz, die nicht extra für eine Schimmelresistenz behandelt wurden. Zudem kann Schimmelpilz auf Flächen aus Papier oder Stoff wachsen oder auch Staub mit organischen Elementen für sein Wachstum nutzen.

Schimmelnde Tapete - Schimmel am Arbeitsplatz ist eine permanente Gefahr
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Ein passender Untergrund für Schimmelpilz sind also unter anderem Zellulosetapeten wie die bekannte Raufasertapete oder Vliestapeten, die aus Zellulose und Textilbestandteilen produziert werden. Auf Akten und anderen gelagerten Dokumenten fühlt sich der Schimmelpilz bei passend hoher Luftfeuchte ebenfalls sehr wohl.

Manchmal ist das Schimmelrisiko besonders hoch

Hohe Luftfeuchte ist neben dem organischen Untergrund eine weitere Grundlage für das Wachstum von Schimmelpilzen. Die Verbraucherzentrale bezeichnet als günstige Voraussetzung für den Schimmelpilz eine relative Luftfeuchtigkeit, die permanent bei mehr als 60 Prozent liegt. Andere Quellen nennen eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent.

In manchen Branchen steigt die Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz tendenziell eher auf solche Höhen als in anderen. Das gilt beispielsweise für einen Arbeitsplatz in der Gastronomie, wo mit Wasser gekocht und gedünstet wird. Ebenfalls erhöhte Risiken bestehen bei einem Arbeitsplatz in der Lebensmittelproduktion oder bei handwerklichen Arbeiten, bei denen mit feuchtem Putz gearbeitet wird.

Koch steht an dampfenden Kochtöpfen - Schimmel am Arbeitsplatz ist in Großküchen besonders kritisch
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Beachten sollte man auch, dass jedes Lebewesen (Tier, Pflanze und Mensch) ein Feuchtigkeitsspender ist. So verliert etwa ein Mensch täglich 0,5 Liter Schweiß, selbst dann, wenn er körperlich weitgehend untätig ist und nicht offensichtlich schwitzt. Bei schwerer körperlicher Arbeit kann die Menge durchaus auf sechs Liter pro Tag oder darüber hinausgehen. Kommen viele Menschen in einem Raum zusammen, in dem Feuchtigkeit nur unzureichend abgeführt wird, kann das durchaus ins Gewicht fallen.

Auch die Arbeitsstätte trägt bisweilen zum Risiko bei

Die Arbeitsstätte selbst kann beispielsweise bei schlechter oder nicht vorhandener Dämmung zur Schimmelbildung beitragen. Besonders risikoreich sind sogenannte Wärmebrücken, also Stellen im Bauwerk, an denen besonders viel Wärme entweicht. Sie sind tendenziell kälter als andere Bereiche eines Raumes. Auch die Raumluft ist dort kälter und kann dadurch weniger Feuchtigkeit speichern als wärmere.

Aus diesem Grund führt ein Abkühlen bisweilen dazu, dass Feuchtigkeit in der Raumluft deren maximale Wasserspeicherkapazität übersteigt. Die Folge: Das Wasser kondensiert. Ein erhöhtes Risiko für Schimmel am Arbeitsplatz besteht zudem überall dort, wo Feuchtigkeit schlecht abtransportiert wird: also etwa an Stellen, an denen feucht gewordene Papiere in einem Raum mit geringem Luftaustausch übereinandergestapelt werden.

Feuchte Dokumente - so kann Schimmel am Arbeitsplatz entstehen
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Schimmelpilze sind nicht nur ein ästhetisches Problem

Schimmelbefall ist zwar kein Grund für Panik, er kann jedoch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. So verweist das Umweltbundesamt auf „zahlreiche Studien“, die einen Zusammenhang zwischen Schimmelpilzbefall und Atemwegsbeschwerden belegen. Schimmelpilze sind zudem potenzielle Allergieauslöser. Kleinere von Schimmelpilzen befallene Stellen sind in der Regel harmlos, aber je größer die befallene Stelle ist, desto größer ist das Risiko.

Das Gefährdungspotenzial hängt zudem von der Art des Schimmels ab. Es gibt zahlreiche Schimmelpilzarten, die unter anderem anhand von Farben kategorisiert werden: zum Beispiel in Rot-, Gelb- und Schwarzschimmel. Da es sich um Kategorien handelt, ist bei einem schwarzen Schimmelpilz noch lange nicht klar, um welche konkrete Schimmelart es sich handelt. Beim Schwarzschimmel existieren mehrere Dutzend Arten. Eine Pilzart wie „Alternaria Alternate“ stößt ein sogenanntes Mykotoxin aus. Es wirkt also giftig und kann bei sensibilisierten Menschen unter anderem Atemnot auslösen. Damit besitzt sie ein zusätzliches Gefährdungspotenzial. Die gute Nachricht dabei: Die Art „Alternaria Alternate“ kommt in Büros und Wohnungen eher selten vor.

Mann in Anzug fasst sich an den Hals
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Der Arbeitgeber muss seine Mitarbeiter schützen

Bei möglichen Gefahren für Mitarbeiter durch Schimmel am Arbeitsplatz greifen diverse Gesetze, beziehungsweise Verordnungen. Sie definieren die Verantwortung, die der Arbeitgeber gegenüber seinen Arbeitnehmern hat. So muss er laut Arbeitsschutzgesetz die mit der Arbeit der Beschäftigten verbundene Gefährdung ermitteln und gegebenenfalls beseitigen. Ebenso wichtig ist die Arbeitsstättenverordnung. Sie definiert Regeln zum „Schutz der Gesundheit der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten“.

Durch Schimmel am Arbeitsplatz kann es sein, dass der Arbeitgeber seiner in den genannten Regeln definierten Verantwortung für den Arbeitsschutz nicht mehr nachkommt. Ob das der Fall ist, wird gegebenenfalls durch professionelle Gefährdungsbeurteilung ermittelt. Laut der technischen Regel für Arbeitsstätten namens „Gefährdungsbeurteilung“ kann es sich bei Schimmelpilz-Wachstum in Räumen um eine biologische Gefährdung im Sinne der Arbeitsstättenverordnung handeln. Dann besteht Handlungsbedarf.

Symbolbild zum Thema Schimmel und Recht
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Schimmel beseitigen – Schimmel verhindern.

Treten Schimmelpilze am Arbeitsplatz auf, sollte man den Schimmel bekämpfen. Kleine Schimmelflecken bekommt man eventuell mit Wasserstoffperoxid, Spiritus oder einem anderen einfachen Mittel weg. Ist aufgrund von Schimmel am Arbeitsplatz allerdings eine umfangreichere Schimmelsanierung nötig, gehören bisweilen umfangreichere Begleitmaßnahmen dazu. So muss man Regeln der Biostoffverordnung (BioStoffV) beachten. In ihnen werden unter anderem Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter im Betrieb bei den Sanierungsarbeiten definiert.

Neben der Schimmelbeseitigung sind vorbeugende Maßnahmen wichtig, um künftigen Schimmelbefall zu verhindern. Dazu eignen sich alle Maßnahmen, um die Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz zu reduzieren. Möglich ist das beispielsweise mit einem Luftentfeuchter. Ein passendes Gerät für kleinere Arbeitsstätten ist der Dehumid 9 von Brune. Er eignet sich für Räume bis zu einer Größe von 200 Kubikmetern. Für größere Räume kann man zum Beispiel den leistungsstärkeren Luftentfeuchter Dehumid HP 50 nutzen.

  Luftentfeuchter Dehumid 9            Luftentfeuchter Dehumid HP 50

Sind bauliche Fehler an der Arbeitsstätte die Ursache des Schimmelpilzes, reicht es bisweilen nicht aus, den Schimmelpilz zu bekämpfen und die Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz mit professioneller Klimatechnik zu senken. Eventuell kommt man in solchen Fällen nicht um eine Gebäudesanierung herum, wenn man das Problem nachhaltig lösen möchte. Das wird oft deutlich teurer. Scheuen sollte man aber auch dann die Kosten nicht. Schließlich geht es um die Gesundheit von Mitarbeitern am Arbeitsplatz. Und diese sollte oberste Priorität haben.

Büro Sanierung
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