Schlechte Luft im Schlafzimmer bekämpfen

Schlechte Luft ist in allen Teilen einer Wohnung ein Problem: Sie kann beispielsweise müde machen, Allergien auslösen, aufgrund zu hoher Luftfeuchtigkeit Schimmel verursachen oder aufgrund zu niedriger zum Beispiel Infektionskrankheiten begünstigen. Schlechte Luft im Schlafzimmer ist oftmals noch etwas problematischer, weil sie eventuell den Schlaf beeinträchtigt. Maßnahmen zur Bekämpfung sind hier also besonders wichtig. Helfen können neben häufigerem Lüften Geräte wie Luftreiniger, Luftbefeuchter und Luftentfeuchter.

Was bedeutet eigentlich „schlechte Raumluft“?

Ab wann Raumluft als schlecht empfunden wird, ist natürlich eine individuelle Empfindung. Allgemein bestimmen lässt sich aber in jedem Fall, welche Faktoren die Qualität beeinflussen. In erster Linie spricht man von schlecht, wenn unsere Atemluft ihre Aufgabe für den menschlichen Körper nur noch schlecht erfüllt oder aus irgendeinem anderen Grund die menschliche Gesundheit direkt beeinträchtigt. Über die Atmung wird der wichtige Sauerstoff zu den Zellen transportiert und zugleich wird Kohlendioxid wieder aus dem Körper hinausbefördert.

Luft besteht im Normalfall aus etwa 78 Prozent Stickstoff, ungefähr 21 Prozent Sauerstoff sowie etwa einem Prozent Edelgase.

Der Anteil an Kohlendioxid liegt bei nur etwa 0,04 Prozent. Hinzu kommen Wasserdampf in Form von Luftfeuchtigkeit und Fremdpartikel wie beispielsweise Staub. Halten sich relativ viele Menschen in einem geschlossenen Raum auf, der länger nicht gelüftet wird, kann der Anteil an Kohlendioxid ansteigen. Er bleibt relativ gering, aber er kann durchaus die Marke von einem Prozent übersteigen. Als Folge drohen dann zum Beispiel Kopfschmerzen und Müdigkeit. Luft mit einem relativ hohen CO²-Gehalt wird häufig als schlecht eingestuft und das zu recht.

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Weitere Einflussfaktoren: Staub, Feuchte und Temperatur

Als schlecht wird auch empfunden, wenn unsere Atemluft viele Fremdpartikel wie etwa Staub enthält. Sehr feiner Staub dringt oft durch die Atemwege bis in feinste Verästelungen der Lunge vor und wirkt dort schädlich. Der Staub kann zudem Allergene enthalten, die bei einem Allergiker allergische Reaktionen auslösen. Staub schwebt vor allem in trockener Umgebung, während er bei relativ feuchter Raumluft schneller zu Boden sinkt. Das ist einer der Gründe, warum der Feuchtigkeitsgehalt ebenfalls einen Einfluss auf die subjektiv empfundene Güte von Raumluft hat.

Die optimale relative Luftfeuchtigkeit liegt im Schlafzimmer wie in den meisten anderen Wohnräumen bei 40 bis 60 Prozent.

Feuchte Raumluft kann außerdem zu Schimmelbildung an Wänden und Decken führen und sorgt für Pilzsporen. Hohe Trockenheit kann darüber hinaus Schleimhäute austrocknen und das Risiko erhöhen, an einer Infektionskrankheit zu erkranken. Austrocknen können zudem Haut und Augen. Aus den hier genannten Gründen leistet neben einem staubfilternden Luftreiniger bisweilen Klimatechnik wie ein Luftbe- oder Luftentfeuchter gute Dienste, wenn man stickige Schlafzimmer oder andere Räume bekämpfen möchte. Im weiteren Sinn spricht man nicht zuletzt bei zu warmer und zu kalter von schlechter Luft. Dabei können hohe Temperaturen in Kombination mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit besonders unangenehm wirken.

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Gute Luft ist im Schlafzimmer besonders wichtig

Ist die Atemluft im Schlafraum nicht gut, kann das den Schlaf eines Menschen deutlich verschlechtern. Mögliche Folgen des schlechten Schlafes sind dann zum Beispiel eine nachlassende körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit sowie Bluthochdruck. Ein wiederkehrender erheblicher Schlafmangel kann zudem zu Störungen beim Herzschlag oder bei der Atmung führen sowie die Psyche negativ beeinträchtigen. Man wird eventuell gereizt und in extremen Fällen kann es sogar zu Halluzinationen kommen.

Schlaflosigkeit kann sehr viele Ursachen haben. Bevor man Maßnahmen ergreift, sollte man also die konkrete Ursache finden und beheben.

Gute Luft ist im Schlafzimmer besonders wichtig
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Stickig im Schlafzimmer: Ursachen suchen und beheben

Die Ursachenforschung ist wichtig, wenn es um schlechte Schlafzimmerluft geht. Um den Schlafraum davon zu befreien, muss man in einem ersten Schritt klären, warum man sie überhaupt als schlecht empfindet. Ist sie zu warm? Ist sie zu trocken oder zu feucht? Enthält sie vielleicht viele Fremdpartikel oder zu viel Kohlendioxid? Viele der genannten Faktoren kann man messen.

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So gibt es etwa CO²-Messgeräte und Thermo-Hygrometer, mit denen man zugleich die Lufttemperatur und die Luftfeuchte misst. Manche Maßnahmen, mit denen sich schlechte Klimabedingungen im Raum verbessern lassen, sind ganz einfach. Wenn möglich, sollte man die Temperatur im Schlafzimmer auch im Winter nicht zu hoch einstellen. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Schlafräume 17 Grad Celsius. Ist die Umgebung sehr trocken, kann bisweilen Lüften helfen. Aber nicht immer.

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Im Winter strömt durch das Lüften eher trockene Außenluft in die Wohnung. Die einströmende Außenluft kann dann zwar einen ungünstigen CO²-Gehalt der Raumluft verbessern. Zur Steigerung der Luftfeuchtigkeit eignet sie sich eher nicht. Zimmerpflanzen können stattdessen eine gute Möglichkeit sein, die schlechte, bzw. geringe Feuchtigkeit im Schlafzimmer zu steigern. Reichen solche kleineren Maßnahmen aber nicht aus, ist Klimatechnik eventuell ein geeignetes Instrument.

Reinigen, befeuchten, entfeuchten – und befreit aufatmen

Abhängig von der konkreten Ursache für die schlechte Luft im Schlafzimmer kann unterschiedliche Klimatechnik helfen. Sehr feuchte Raumluft bekommt man mit einem Luftentfeuchter trockener. Und bei einer permanent trockenen Raumluft hilft ein Luftbefeuchter. Vermutet man viele Fremdpartikel, die die schlechte Schlafzimmerluft verursachen, ist ein Luftreiniger das richtige Gerät.

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Ein Luftreiniger ist häufig ein Kombigerät, das die Luft zugleich reinigen und befeuchten kann. Für die Reinigung setzt sie auf feinste Filter wie etwa auf Aktivkohlefilter, während sie für die Luftbefeuchtung zum Beispiel auf das Prinzip der Kaltverdunstung setzt. Eventuell muss man den Einsatz von Klimatechnik mit oben beschriebenen Maßnahmen wie Lüften und das Aufstellen von Zimmerpflanzen kombinieren, um die schlechte Luft im Schlafzimmer wirkungsvoll zu bekämpfen. Aber die Mühe ist es wert. Als Belohnung wirkt gesünderer Schlaf. Und das ist wahrlich nicht die schlechteste Belohnung.