Sparsame Luftentfeuchter

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Die primäre Eigenschaft moderner Luftentfeuchter, die Luftfeuchtigkeit auch großzügig dimensionierter Räumlichkeiten dauerhaft zu regulieren, verhilft der Technik inzwischen seit Jahrzehnten zu einem Alleinstellungsmerkmal in der Bewahrung deutschen Kulturgutes. Deshalb betrachten viele Museumsbetreiber und Archivisten ihren Einsatz zum Schutz von Exponaten und Dokumenten als alternativlos. Die Auswirkungen der Energiewende und der damit einhergehende Anstieg der Stromkosten erstrecken sich aber mittlerweile selbst auf solch hochspezialisierte Geräte und lassen den Ruf nach effizienten Modellen immer lauter werden. Dass konstante Luftentfeuchtung und Kostenkontrolle jedoch schon heute keine gegensätzlichen Zielsetzungen mehr repräsentieren, wird der folgende Bericht verdeutlichen.

Entfeuchter unter „Leistungsdruck“

Um uns dieser Thematik angemessen zu nähern, muss allerdings zunächst mit einem unter deutschen Verbrauchern weitverbreiteten Irrtum aufgeräumt werden: Die Kennzeichnung der Energieeffizienzlabel besitzt keine allgemeingültige, sondern nur eine begrenzte Aussagekraft, wenn es darum geht, zu ermitteln, wie sparsam elektrische Geräte im Endeffekt wirken werden. Schließlich stützt sich die Einordnung der Siegel in weiten Teilen auf den Wirkungsgrad der getesteten Entfeuchter, also das Verhältnis der abgegebenen Leistung zur zugeführten, dessen Wert sich bei umlaufenden Maschinen fast ausschließlich auf die Qualität des primären Antriebaggregats zurückführen lässt.

Luftentfeuchter zum Schutz von Dokumenten
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Daher erlauben dementsprechende Kennzeichnungen an Alltagsgeräten zuverlässige Rückschlüsse auf deren Sparsamkeit. Die Hersteller hochentwickelter Spezialmaschinen, die überwiegend gewerblich genutzt werden, wozu auch Luftentfeuchter zählen, kooperieren jedoch zumeist nur mit wenigen Motorenzulieferern. Und da jene Bauteile hinsichtlich ihres Wirkungsgrades nur marginale Differenzen aufweisen, werden Varianten, die zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden, fast ausschließlich mit der Energieeffizienzklasse C gekennzeichnet.

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So hat die 1994 erfolgte Einführung der Effizienzlabel nicht zuletzt ein Imageproblem für die Hersteller hochwertiger Luftentfeuchter bewirkt. Demnach müssen sich sparsame Geräte in anderen Aspekten von ihren Konkurrenzmodellen abheben.

Sparsame Nutzung, aber sicher

In diesem Zusammenhang haben sich vor allem Klimageräte hervorgetan, die über ein integriertes Messinstrument zur Luftfeuchtigkeit verfügen. Solche modernen Hygrostate sind in der Regel mit einer Digitalanzeige versehen, die es dem Nutzer erlaubt, den Wert der gewünschten Luftfeuchte gezielt festzulegen. Immerhin kommen sparsame Entfeuchter nicht ausschließlich in Wohnräumen zur Anwendung, deren Luft 40 bis 60 Prozent Feuchtigkeit beinhalten sollte.

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So tolerieren etwa antike Bücher (60-65%) und hochwertige Tabakwaren (66-75%) nur geringfügige Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, weshalb sparsame Entfeuchter beim Erreichen des Zielwertes automatisch in den Ruhemodus übergehen und sich bei dessen Unterschreiten wieder zuschalten. Darüber hinaus zeichnen sich effiziente Geräte auch über folgende Eigenschaften aus:

Echtzeitanzeige:

Hygrostate dienen nicht nur dazu, die Luftfeuchtigkeit vollautomatisch zu regulieren, sondern zeigen dem Nutzer selbst im Ruhemodus den vorherrschenden Wert an, um unnötige Entfeuchtungsvorgänge auszuschließen.

Vielseitigkeit:

Besonders sparsame Entfeuchter kennzeichnen sich über niedrigen Energieverbrauch hinaus auch dadurch aus, dass sie an mehreren Orten wirken können, um die Anschaffungskosten zu minimieren. So ist den Herstellern hochwertiger Modelle daran gelegen, dessen maximalen Luftvolumenstrom weit oberhalb der 100 m³ anzusiedeln, der für private Räumlichkeiten (Garagen und Keller- bzw. Wohnräume) benötigt wird.

Luftentfeuchter zum Schutz von Exponaten
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Integrierte Filter:

Dieser Faktor mag den Wirkungsgrad der Geräte zwar etwas weniger beeinflussen, sollte aber nicht außer Acht gelassen werden. Immerhin erreicht die Schadstoffbelastung der Luft deutscher Großstädte ständig neue Rekordwerte, was insbesondere den berüchtigten Feinstaub betrifft. Luftentfeuchter, deren Motoren ungefilterter Luft ausgesetzt werden, büßen im Laufe der Zeit einen nicht unerheblichen Anteil ihrer Leistungsfähigkeit ein, weil sich in ihrem Inneren größere Schadstoffpartikel anreichern, die unter anderem negative Auswirkungen auf das Drehmoment der Motorwelle haben können. Der sparsame Betrieb ist dann kaum mehr möglich.

Verschiedene Buecher in der Bibliothek
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Externe Kondensatpumpen:

Um sparsame Luftentfeuchter möglichst handlich anbieten zu können, verzichteten die meisten Anbieter auf den Einbau großvolumiger Wassertanks, in denen sich die aus der Luft gefilterte Feuchtigkeit (Kondensat) ansammelt. Damit geht allerdings der Nachteil einher, dass sich jene Klimageräte nur im Intervallbetrieb nutzen lassen, da sie sich automatisch abschalten, sobald die Wassermenge im Tank eine kritische Grenze überschreitet. Da jener Umstand zunächst zulasten der Geräteeffizienz geht und sich letztlich auch ungünstig auf antike Bücher und Tabakwaren auswirkt, die jeweils sehr sensibel auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit reagieren, erwuchs in der Folge der Wunsch nach einer automatisierten Lösung der Tankentleerung.

Moderne Kondensatpumpen können diese auch über längere Strecken und Höhenunterschiede von bis zu 5 Metern realisieren, werden bis heute allerdings noch recht selten als Bauteil der Entfeuchter veräußert und müssen demnach zusätzlich erworben werden.

Bislang gelang es nur wenigen Herstellern, sparsame Luftentfeuchter zu kreieren, die all jene Vorzüge in einer Geräteklasse vereint. Die Dehumid-Serie von Brune kommt dem Ideal allerdings recht nahe.

Luftbefeuchtung Proklima GmbH: Traditionsunternehmen auf dem Weg in die Zukunft

Die seit 1928 existierende Brune GmbH gründete jene Gesellschaft im Jahre 1983, um die Produktion hochwertiger Lüftungssysteme und Messinstrumente in ein 100-prozentiges Tochterunternehmen auszulagern. Die beiden folgenden Luftentfeuchter haben sich indessen als sehr zuverlässige Modelle mit einem überdurchschnittlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis etabliert.

Dehumid 9H Allround-Entfeuchter in anspruchsvollem DesignDehumid 9H: Allround-Entfeuchter in anspruchsvollem Design

Beim Dehumid 9H wurde dabei besonderer Wert auf höchste Flexibilität gelegt. Die für seine Größe recht ordentliche Lüfterleistung von 300 m³ pro Stunde erlaubt es ihm, die Luftfeuchtigkeit auch relativ weitläufiger Kellerräume, Garagen, Dachböden und Wintergärten zu regulieren. Dank seiner angebauten Rollen sowie der integrierten, 1100 Watt starken Heizung, eignet er sich jedoch ebenso für den Einsatz in Wohnräumen und zur Entfeuchtung von Badezimmern oder Waschräumen. Um letztlich auch energieeffizient wirken zu können, sind die Geräte zudem mit einem automatischen Hygrostaten sowie einer elektronischen Abtauvorrichtung versehen.

Der 9H darf darüber hinaus die vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten als Pluspunkt verbuchen, weshalb vor allem Privatpersonen dieses Modell bevorzugen. Die sparsame Preisgestaltung ist nicht zuletzt aber auch der Tatsache geschuldet, dass das aus der Luft gefilterte Wasser nicht automatisch abgepumpt wird. Die für betriebliche Zwecke quasi unentbehrliche Kondensatpumpe muss demnach bei Bedarf extra erworben werden.

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Think Big: Der Dehumid HP 50

Dieser Einsatzort darf daher schon eher dem HP 50 zugeordnet werden, dessen Tank zwar ebenfalls nicht automatisch abgepumpt wird, dafür aber insgesamt 20 Liter Fassungsvermögen aufweist, was es ihm erlaubt, die Luftfeuchtigkeit bis zu 600 m³ umfassender Räumlichkeiten zuverlässig zu regulieren. Als leistungsstarker Entfeuchter eignet er sich nicht nur für Privathaushalte, sondern insbesondere für den Einsatz im Baugewerbe, in Museen, Archiven und kleinen Lagerräumen. Damit der große Bruder des 9H in all diesen Einsatzgebieten glänzen kann, musste er selbstverständlich mobil, kompakt und mit einem robusten Gehäuse ausgestattet werden, das aus einer Kombination aus Kunststoff und Edelstahl gefertigt wurde.

Think Big Der Dehumid HP 50Als entscheidenden Faktor darf der 950 Watt starke Großraumentfeuchter jedoch die hochwertige Steuerung, der zudem die Sensordaten eines funkgestützten Hygrostaten zur Verfügung stehen, für sich verbuchen. Darüber hinaus lässt sich der Geräteteil, in dem die Feuchtigkeit kondensiert, mit Heißgas erwärmen, um Eisbildung vorzubeugen. In Kombination ergeben diese Eigenschaften ein leistungsstarkes und wandlungsfähiges Modell, das dank seiner ansprechenden äußeren Erscheinung auch geeignet erscheint, die Luft edler Verkaufs- oder Ausstellungsräumlichkeiten auf einem konkreten Feuchtigkeitsniveau zu stabilisieren. Und das natürlich auf vergleichsweise sparsame Weise.

Effizient meint das Gerät passend zur Raumgröße auszuwählen.

Und die Größe ist doch entscheidend! So lassen sich moderne Geräte dank integrierter Hygrostate und Filter sowie zusätzlicher Kondensatpumpen grundsätzlich energieeffizient betreiben, müssen dazu aber korrekt gehandhabt werden. Der maximale Volumenstrom der Luftentfeuchter sollte demnach der Größe der sie betreffenden Räumlichkeiten angepasst werden, sodass sich die gesamte Luft innerhalb von 2 Stunden entfeuchten lässt. Abgesehen von diesen weichen Faktoren scheinen sich die Hersteller moderner Luftentfeuchter jedoch hervorragend an die Anforderungen der Energiewende angepasst zu haben.