Stickige Luft

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Stickige Luft in der Wohnung ist nicht nur unangenehm und belastend, sondern kann auch die Gesundheit beeinträchtigen. Bisweilen helfen in solchen Fällen Hausmittel, die Luft im Raum wieder zu optimieren. Manchmal ist jedoch echte Klimatechnik nötig: Dann kommen Luftbefeuchter, Luftentfeuchter oder Luftreiniger zum Einsatz.

Wann herrscht eigentlich stickige Raumluft?

Der Duden definiert das Wort „stickig“ in Bezug auf Luft als „verbraucht“ und „schlecht“, sodass „das Atmen beklemmend unangenehm ist“. Frisch wirkt Raumluft auf Menschen, wenn sie die richtige Temperatur besitzt. Sie darf weder zu feucht noch zu trocken sein, nicht zu viele Fremdpartikel enthalten und sollte anteilig richtig zusammengesetzt sein.

Jede Abweichung davon birgt das Risiko, dass in der Wohnung eine stickige Atmosphäre herrscht.

Ein zu hoher Kohlenstoffdioxidgehalt

Eine Atmosphäre mit zu viel Kohlenstoffdioxid in einem Raum wird von den meisten Menschen als stickige Raumluft empfunden.

Normalerweise beträgt der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Raumluft nur 0,04 Prozent. Bereits ein kleiner Anstieg kann als unangenehm empfunden werden. Halten sich viele Menschen in einem Raum auf, der zudem zu wenig gelüftet wird, kann der Kohlenstoffdioxidanteil besonders schnell ansteigen.

Frau oeffnet Fenster zum Lueften
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Unangenehme Gerüche und Fremdpartikel

Unangenehme Gerüche tragen ebenfalls zum Gefühl bei, das Raumklima sei schlecht. Es gibt zahlreiche Quellen für derartige Gerüche. Möglicherweise befinden sich faulende Lebensmittel im Mülleimer. Übervolle Aschenbecher können stinken und im Kühlschrank befinden sich bisweilen ebenfalls Quellen schlechten Geruchs. Feuchte Kleidung kann ebenfalls nicht nur zu einem feuchten Raumklima beitragen, sondern unangenehm riechen.

Im ungünstigsten Fall sind Schäden an der Bausubstanz wie Schimmel für die Geruchsbildung verantwortlich. Neben Geruchspartikeln können Fremdstoffe wie Staub, Sporen oder Pollen für eine stickige Raumatmosphäre sorgen.

Unangenehme Gerueche und Fremdpartikel
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Wärme und Wasser sind ebenfalls Einflussfaktoren

Als optimale Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung gelten Werte von 40 bis 60 Prozent, wobei die Werte in Küche und Bad auch etwas höher liegen dürfen. Als optimale Raumtemperatur werden häufig Temperaturen von 19 bis 22 Grad Celsius genannt. Hier spielt jedoch einerseits das individuelle Temperaturempfinden eine Rolle. Andererseits muss man zwischen einzelnen Räumen von Wohnungen unterscheiden. Das Bundesumweltamt empfiehlt im Wohnbereich eine Raumtemperatur von maximal 20 Grad Celsius, nicht zuletzt aus Gründen der Energieeffizienz.

In der Küche reichen laut Umweltbundesamt 18 und im Schlafzimmer 17 Grad Celsius. Liegen die Feuchtigkeits- und/oder Temperaturwerte deutlich über dem Optimalbereich, wird das Raumklima schnell als stickig, schwül und schlecht empfunden. Zu trockenes Raumklima ist aber auch nicht gut.

Im Schlafzimmer reichen 17 Grad Celsius
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„Stickig“ ist nicht nur unangenehm

Stickige Luft kann zu Unwohlsein führen und die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen. Bei einem zu hohen Kohlenstoffdioxidgehalt kann unter anderem die Konzentrationsfähigkeit leiden. Man fühlt sich müde. Ein hoher Kohlendioxidgehalt ist zudem häufig ein Indikator für ein hohes Infektionsrisiko in einem Raum. Ist der Anteil an Kohlendioxid hoch, steigt auch das Risiko, beispielsweise an einer Erkältung zu erkranken. Fremdstoffe wie Pollen und Staub können als Allergene zu allergischen Reaktionen führen. Feinste Stäube dringen zudem eventuell durch die Atemwege bis in feinste Verästelungen der Lunge vor und können dort zu Schäden führen.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bei relativ hoher Temperatur führt eventuell zu einem schwülen Raumklima, das unter anderem Kreislaufprobleme verursachen kann. Darüber hinaus drohen feuchte Stellen im Raum, an denen sich Schimmel bildet.

Werden die Werte für eine optimale Luftfeuchtigkeit deutlich unterschritten, entsteht ein Raumklima, das die Infektiosität von Krankheitskeimen steigert. Das erhöht wiederum das Erkrankungsrisiko.

Hinzu kommt, dass trockene Raumluft Mund- und Nasenschleimhäute austrocknen kann, was das körpereigene Abwehrsystem schwächt.

Manchmal helfen Hausmittel

Klimatechnik wie Luftbefeuchter, Luftreiniger und Luftentfeuchter können stickige in eine gesunde Raumluft verwandeln. Aber es muss keineswegs immer Technik sein, die das Problem erfolgreich meistert. Gegen einen zu hohen Kohlendioxidgehalt hilft Lüften. Experten empfehlen, die Fenster fürs Lüften kurzzeitig komplett zu öffnen. Das ist deutlich effektiver als mit gekippten Fenstern zu lüften. Zu hohe Raumtemperaturen kann man herunterregulieren. Und Geruchsquellen lassen sich beseitigen.

Kuechenzeile
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Wird etwa Müll zu einer Geruchsbelästigung, kann man ihn entsorgen, auch wenn der Müllbeutel noch nicht ganz voll ist. Manchmal ist es sinnvoll, den Mülleimer mit Essigreiniger sorgfältig zu säubern. Feuchte Kleidung lässt man am besten nicht lange herumliegen, sondern wäscht und trocknet sie.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, können Schälchen mit Salz, Katzenstreu oder anderen Granulaten helfen. Falls die Luft zu trocken ist, helfen eventuell Zimmerpflanzen. Sie geben Wasser an die Umgebung ab. Zusätzlich können sie den CO²-Gehalt im Raum senken und so zum Kampf gegen stickige Luft in Wohnungen beitragen.

Relaxte Frau entspannt auf der Couch
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Und manchmal muss es doch Klimatechnik sein

Klimatechnik wie Luftentfeuchter und Luftbefeuchter senken, beziehungsweise steigern die Luftfeuchtigkeit, bis sie Optimalwerte erreicht.

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Diese Geräte sind dann sinnvoll, wenn stickige Luft durch zu viel Trockenheit oder ein zu feuchtes Raumklima entsteht, Hausmittel nicht helfen und keine schwerwiegenden Ursachen wie Schäden in der Bausubstanz vorliegen.

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Ob ein Raumklima zu feucht oder zu trocken ist, kann man mit Messgeräten wie einem Thermo-Hygrometer herausfinden.

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Zu den Befeuchtern gehören auch einige Luftreiniger. Sie kombinieren die befeuchtende mit der reinigenden Funktion, indem sie mit deutlich effizienteren Filtern als die Befeuchter ausgestattet werden.

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Dabei handelt es sich zum Beispiel um sogenannte HEPA-Filter, wobei das HEPA für „High Efficiency Particulate Air“ steht. Effiziente Geräte im Kampf gegen stickige Luft sind sie unter anderem deshalb, weil sie selbst Geruchspartikel aus der Luft filtern können.