Wandfarbe trocknen

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Nach einem Anstrich muss man die Wandfarbe trocknen lassen, bevor man sie weiterbearbeiten und/oder den angestrichenen Raum wieder nutzen kann. Manchmal soll es nach dem Streichen allerdings besonders schnell gehen. Dann kann man verschiedene Maßnahmen ergreifen, damit die Wände schneller trocken werden. Helfen können dabei beispielsweise Luftentfeuchter oder bei Neubauten spezielle Bautrockner.

Wie lange muss man Farbe trocknen lassen?

Trocken werden müssen Wandfarben, weil sie im flüssigen Zustand auf eine Wand aufgebracht werden und dort in einen festen Zustand übergehen sollen. Besonders häufig werden Dispersionsfarben auf Wasserbasis für den Anstrich genutzt. Als Dispersion bezeichnet man in der Chemie ein Gemisch aus Stoffen, in dem die einzelnen Stoffe sich nicht auflösen. So handelt es sich bei Nebel um eine Dispersion mit einem gasförmigen und einem flüssigen Stoff. Bei der Dispersionsfarbe sind beispielsweise flüssige und feste Stoffe als Dispersion verbunden. Lässt man die Wandfarbe trocknen, gibt man ihr die benötigte Zeit, um das Wasser an die Umgebung abzugeben.

Die Farbe muss die Feuchtigkeit an die Luft abgeben
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Wie lange trocknet Wandfarbe?

Eine pauschale Aussage darüber, wie lange Wandfarbe trocknen muss, nachdem man die Wand angestrichen hat, lässt sich pauschal kaum beantworten. Die Trocknungszeit hängt von diversen Faktoren ab. Zu ihnen gehören die Dicke der Farbschicht und der Untergrund, auf dem die Wandfarbe aufgetragen wurde.

Bei Wänden mit einer dickeren Farbschicht auf einem schlecht saugenden Untergrund dauert es länger, die Wandfarbe trocknen zu lassen.

Zusätzlich sind es Umgebungsbedingungen, die die Trocknungszeit beeinflussen. Grundsätzlich gilt: Je kühler die Raumtemperatur ist, desto länger dauert es, bis die Farbe an der Wand trocknet. Der Grund dafür ist schnell nachvollziehbar. Kältere Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als wärmere. Deswegen kann die Wandfarbe ihre Feuchtigkeit auch bei kälterer Luft nur in geringerer Menge an die Umgebung abgeben. Ist die Luft wärmer, kann sie mehr Wasser speichern, was die Farbtrocknung beschleunigt.

Wie schnell und gut Wandfarbe trocknet hängt von den klimatischen Bedingungen des Raumes ab
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Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf die Trocknung

Ähnliches gilt bei einer bereits hohen relativen Luftfeuchtigkeit. Je näher der Feuchtegrad an der Marke von 100 Prozent liegt, desto weniger Feuchtigkeit kann die Luft zusätzlich aufnehmen. Eine hohe Luftfeuchte verlängert deshalb die Trocknungsphase. Umgekehrt kann die Luft bei einer niedrigeren Luftfeuchte mehr Feuchtigkeit speichern, sodass die Wandfarbe schneller trocknet. Ein geringer Luftaustausch verlängert ebenfalls die Zeit der Trocknung. Die im Raum vorhandene Luft wird dann mit Feuchtigkeit gesättigt und aufgrund des geringen Luftaustausches nur langsam gegen frische Luft ausgetauscht, die wieder mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Farbe trocknen: Wie trocken soll es denn sein?

Orientierungswerte für die Trocknungszeit gibt es in der Regel in der Anleitung, die mit einer Wandfarbe beim Kauf geliefert wird. Da relative Luftfeuchte und Raumtemperatur die Zeit beeinflussen, bis die Wand nach dem Streichen trocken ist, wird die Angabe zur Trocknungszeit meistens für standardisierte Umgebungswerte gemacht: 20 Grad Celsius Raumtemperatur und eine relative Luftfeuchte von 65 Prozent.

Bis die Farbe durchgetrocknet ist können bis zu zwölf Stunden vergehen
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65 Prozent liegen etwas über der normalerweise empfohlenen Raumfeuchte von 40 bis etwa 60 Prozent. Das ist realistisch. Farbhersteller gehen zu Recht davon aus, dass die Luftfeuchte bei Malerarbeiten häufig höher liegt. Schließlich tritt ja bereits bei noch laufenden Arbeiten Wasser aus der aufgetragenen Farbschicht aus und steigert die Luftfeuchtigkeit. Liegt die Luftfeuchte höher und/oder ist die Temperatur niedriger als der angegebene Standardwert, steigt die nötige Trocknungszeit. Bei Dispersionsfarbe übersteigt sie unter Standardbedingungen selten fünf Stunden. Allerdings ist dann oft „nur“ die sogenannte Oberflächentrockenheit erreicht. Bis die Farbe durchgetrocknet ist, dauert es länger: zum Beispiel zwölf Stunden.

Wie verkürzt man die Trocknungszeit?

Wer eine Wand streichen und sehr schnell danach weiterarbeiten oder den Raum wieder nutzen möchte, kann die Farbtrocknung beschleunigen. Da eine höhere Raumtemperatur und ein schneller Luftaustausch die Trocknungszeit verkürzen, können Heizen und Lüften passende Maßnahmen sein.

Luftentfeuchter oder Bautrockner beschleunigen das Trocknen
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Da zudem die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt, können Luftentfeuchter helfen. Sie entziehen der Luft Feuchtigkeit, sodass sie in derselben Zeiteinheit mehr neue Feuchtigkeit aufnehmen kann. Das führt ebenfalls dazu, dass sich die Wände schneller erneut streichen lassen, falls ein zweiter Anstrich nötig wird. Aber Achtung: Man kann den Trocknungsprozess verkürzen, sollte es aber nicht übertreiben. Etwas Zeit sollte man der Wandfarbe lassen, um auf schonende Art zu trocknen. Trocknet sie nämlich zu schnell, können Risse in der Farbschicht entstehen oder die Farbe platzt sogar ab.

Luftentfeuchter helfen

Für eine beschleunigte Farbtrocknung einsetzbar, sind beispielsweise die Luftentfeuchtungsgeräte Dehumid HP50 und Dehumid 9 von Brune. Letzterer existiert auch in der Version Dehumid 9H mit integrierter Heizung. Dann kann er gleich zwei Funktionen übernehmen, die die Trocknungszeit bei Wandfarben reduzieren.

Luftentfeuchter Dehumid HP 50             Luftentfeuchter Dehumid 9

Im Vergleich zum HP 50 ist der Dehumid 9 die kleinere Variante. Während der Dehumid 9 für Räume bis zu einer Größe von 200 Kubikmetern geeignet ist, sind es beim HP 50 bis zu 600 Kubikmeter. Unterschiede zeigen sich auch bei Leistungszahlen. Die Entfeuchtungsleistung liegt beim Dehumid 9 in einer standardisierten Umgebung mit 25 Grad Celsius und 80 Prozent relativer Luftfeuchte bei ungefähr 10,5 Liter. Die Entfeuchtungsleistung des Dehumid HP 50 wird für eine standardisierte Umgebung mit 27 Grad Celsius und 80 Prozent Luftfeuchte angegeben und liegt dann bei 45 Litern. Für Malerarbeiten in größeren Räumen ist er also eindeutig die bessere Wahl, während der Dehumid 9 (bzw. 9H) in kleineren Räumen völlig ausreicht.

Farbtrocknung im Neubau ist besonders herausfordernd

Möchte man die Wände in einem Neubau nach dem Streichen schnell trocknen, ist es oft wichtig, dass das Luftentfeuchtungsgerät für niedrige Temperaturen geeignet ist. Ein Gerät wie der Dehumid 9 ist bei Temperaturen zwischen plus 7 und plus 35 Grad Celsius einsetzbar. Es kann deshalb an sehr kühlen Tagen auf der Baustelle schnell die falsche Wahl sein. Besser ist der HP 50. Er lässt sich bei Temperaturen ab einem Grad bis zu 35 Grad Celsius einsetzen. Optimal für Baustellen geeignet, ist der besonders robuste Bautrockner Dehumid BT. Aufgrund einer integrierten Heißgasabtauung funktioniert er auch bei 0 Grad Celsius. Um ihn später allerdings im Alltag täglich weiter zu verwenden, ist er wohl zu leistungsstark.