Warum hohe Luftfeuchtigkeit gegen Viren hilft
« Ist es Zufall, warum wir uns gerade im Winter am häufigsten mit Grippe infizieren? Diese Frage stellten sich US-amerikanische Forscher und haben den Zusammenhang der Luftfeuchtigkeit mit der Aktivität von Grippeviren untersucht. Welche Erkenntnisse sie dabei gewannen und wie Luftbefeuchter die Ansteckungsgefahr von Viren vermindern, erfahren Sie in unserem Magazin! »
Grippeviren sind heimtückische Zeitgenossen. Für uns Menschen nicht wahrnehmbar dringen die Mikroorganismen über die Schleimhäute in unseren Körper ein und können gefährliche, für geschwächte und alte Menschen sogar tödliche Krankheiten auslösen. Das Influenzavirus überträgt sich hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion. Sprechen, husten, niesen – so verbreiten sich auch viele andere lästige Krankheitserreger. Dass eine hohe Luftfeuchtigkeit das Infektionsrisiko vermindert, haben nun Wissenschaftler in den USA bewiesen.
Viren: Unsichtbares Gesundheitsrisiko
„Grippewelle im Anmarsch“ – diese Meldung ereilt uns mit verlässlicher Regelmäßigkeit in den Herbst- und Wintermonaten. In unseren Büros und Wohnungen wird gehustet, gefiebert und Nase geputzt, was das Zeug hält. Neben harmlosen Erkältungskrankheiten mischt sich auch die gefährliche Influenza unter das Volk. Die verantwortlichen Viren breiten sich durch die sogenannte Tröpfcheninfektion aus. Auch wenn wir es nicht glauben: Bei jedem Husten und sogar während des Sprechens geben wir feinste Tröpfchen unseres Speichels ab, die sich wie Wasserdampf im Raum verbreiten. Die Mitmenschen atmen diese Luft wieder ein – über die Atemwege gelangen so Krankheitserreger in den Blutkreislauf.
Schon nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen melden sich die ersten Beschwerden. Plötzlich eintretendes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Glieder- und Muskelschmerzen, verstopfte Nase, extreme Müdigkeit – die Symptome sind nicht nur lästig, sondern auch äußerst hartnäckig – manchmal sogar lebensbedrohend. Dann helfen nur mehr strenge Bettruhe und starke, wirksame Medikamente.
Luftbefeuchter: Wie ein feuchtes Klima das Infektionsrisiko vermindert
Schon seit vielen Jahren sind Forscher der Ursache auf der Spur, warum sich Grippeviren hauptsächlich in der kalten Jahreszeit ausbreiten. Ein Grund dafür schien in der Austrocknung der Körperschleimhäute gefunden worden zu sein. Während der Heizperiode ist die Luft in unseren Wohnräumen und Büros extrem trocken. Die Folge: Auch die Schleimhäute in unseren Atemwegen trocknen aus, die schützenden Flimmerhärchen sind in ihrer Funktion stark beeinträchtigt. Bei jedem Atemzug können Feinstaub, Bakterien und Viren ungehindert in unsere Lunge eindringen. Ein Luftbefeuchter ist ein probates Mittel, die Luftfeuchtigkeit in unserer Umgebung auf ein gesundes Level zu heben.
Grippeviren auf der Spur
Eine Gruppe von Medizinern der Universität Morgantown im US-Bundesstaat West Virginia ist der Frage nachgegangen, wie sich das Raumklima auf die Infektionsfreudigkeit von Grippeviren auswirkt. In einem realitätsnahen Simulationsexperiment wurden dabei höchst interessante Erkenntnisse gewonnen. Dazu stellte man in einem geschlossenen Raum zwei Puppen gegenüber. Während die eine das menschliche Husten nachahmte und dabei regelmäßig Millionen von Grippeviren ausstieß, simulierte die zweite Puppe das Einatmen. Mithilfe eines Bioaerosol-Samplers am Puppenmund wurden die Zahl der Viren und deren Infektiosität bestimmt. Im Zuge der Versuchsreihe ließen die Wissenschaftler die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 7 und 73 Prozent variieren. Die Ergebnisse waren erstaunlich.
Forscher beweisen: Hohe Luftfeuchtigkeit schützt vor viraler Ansteckung
So konnte das Forscherteam feststellen, dass bei einer Luftfeuchtigkeit von 23 Prozent nach einer Stunde noch ca. drei Viertel der Influenzaviren ansteckend waren. Bereits bei einer Luftfeuchte von 43 Prozent sank der Anteil der infektiösen Keime auf etwa ein Fünftel. Bereits in den ersten 15 Minuten im feuchten Klima wurden viele der Krankheitserreger inaktiv und verloren ihre gefährliche Wirkung.
Warum das so ist, können die Forscher derzeit noch nicht gewiss beantworten. Es erscheint jedoch sinnvoll, die neuen Erkenntnisse in die Planung von Wartezimmern in Arztpraxen einfließen zu lassen. Schließlich können Luftbefeuchter das Ansteckungsrisiko drastisch minimieren.
Schutz vor Viren durch moderne Klimatechnik
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse bieten eine Erklärung dafür, warum sich Grippewellen gerade während der Wintermonate so stark ausbreiten. In stark beheizten Räumen trocknet die Atmosphäre aus, die Luftfeuchte sinkt oft auf einen Wert von unter 20 Prozent. Gerade unter diesen Bedingungen sind Influenzaviren – aber auch andere Virenarten – sehr aktiv und erhalten ihre Infektiosität über einen längeren Zeitraum. Luftbefeuchter können helfen, die Luftfeuchtigkeit auf einen für die Krankheitserreger ungünstigeren Wert zu heben. Welches Gerät dabei am wirkungsvollsten ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dimension und Technik sollten unbedingt der Raumgröße und dem Einsatzzweck angepasst sein.
In Wohnungen und Büros kommen hauptsächlich Verdunstungsbefeuchter zum Einsatz. Diese Luftbefeuchter saugen die Luft über einen Ventilator ein und lassen sie über eine nasse Verdunstungsmatte fließen. Auf diese Weise mit Wassermolekülen angereichert, wird sie wieder an die Umgebung abgegeben. Es entsteht ein angenehmes, frisches Klima, das sich positiv auf unser Befinden auswirkt. Manche Luftbefeuchter verfügen außerdem über ein ausgeklügeltes Filtersystem, das Feinstaub, Bakterien und andere schädliche Partikel aus der Luft holt. Eine integrierte UV-Lampe, welche Keime abtötet, bietet zusätzlichen Schutz. Auch im Winter müssen wir so auf wohlige Wärme nicht verzichten, wenn ein Luftbefeuchter für eine gesunde Atmosphäre sorgt.
Gute Luft für unsere Umgebung
Eine stabile Luftfeuchtigkeit setzt nicht nur gefährlichen Viren zu, sondern unterstützt unseren Organismus auch auf andere Weise. Unser Körper gibt laufend Feuchtigkeit ab. Eine frische Atmosphäre gleicht diesen Flüssigkeitsverlust aus und steigert damit unsere Leistungsfähigkeit. Augen, Haut und Atemwege danken es uns, wenn wir mit einer intelligenten Technik für ein gutes Klima sorgen. Luftbefeuchter haben sich bestens bewährt, wenn es darum geht, eine konstante Feuchtigkeit in unserer unmittelbaren Umgebung zu erhalten. Die modernen Geräte helfen uns, die wichtigste Grundlage für ein gesundes Leben zu schaffen.