Welches Wasser eignet sich für Luftbefeuchter?

Last updated on Juni 4th, 2025 at 09:38 am

In vielen Fällen muss Luftbefeuchter Wasser keine speziellen Eigenschaften besitzen. Wie bei allen anderen mit Wasser arbeitenden Geräten kann Trinkwasser mit einem hohen Härtegrad aber zu Kalkablagerungen führen, die Wasserrohre verstopfen und die Funktionalität von Geräten beeinträchtigen. Aber welches Wasser eignet sich für Luftbefeuchter? Viele Nutzer fragen sich: Luftbefeuchter welches Wasser? Reicht Leitungswasser in der Luftbefeuchter Wasserschale aus, oder sollte man besser auf destilliertes Wasser für Luftbefeuchter zurückgreifen?

Wasserhärte: Was bedeutet das eigentlich?

Beim Begriff Wasserhärte geht es um den Anteil von Magnesium und Kalzium im Trinkwasser. Diese Mineralstoffe sind die Hauptbestandteile von Kalk. Abhängig vom Anteil dieser beiden Stoffe unterscheidet man weiches, mittleres und hartes Wasser:

  • Weich: weniger als 8,4 °dH (unter 1,5 mmol/l)

  • Mittel: 8,4 – 14 °dH (1,5 – 2,5 mmol/l)

  • Hart: mehr als 14 °dH (über 2,5 mmol/l)

Für den Betrieb eines Luftbefeuchters ist die Wasserhärte entscheidend: Je härter das Luftbefeuchter Wasser, desto größer ist das Risiko von Verkalkungen – sowohl in der Luftbefeuchter Wasserschale als auch in den internen Kanälen des Geräts.

Haertegrad
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Den Härtegrad Ihres Wassers erfahren Sie meist auf der Website Ihres Versorgers oder per Anruf. Teststreifen aus der Apotheke bieten eine schnelle Eigenmessung.

Warum sind hohe Härtegrade manchmal problematisch?

Für die Trinkwasserqualitäten spielt die Härte keine Rolle, aber in Geräten wie Wasserkochern oder Kaffeemaschinen kann sich Kalk ablagern. Bei Luftbefeuchtern ist es ähnlich: In Verdampfern wird Wasser erhitzt, weshalb Luftbefeuchter Wasser mit hohem Härtegrad besonders rasch Kalk nach sich zieht. Aber selbst Kaltverdunster können kalkanfällige Bauteile haben, wenn das Luftbefeuchter Wasser sehr hart ist.

Der Grund liegt im Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht:

  • Regenwasser nimmt Kohlensäure auf, die sich im Boden mit Kalk verbindet und so Kalzium und Magnesium ins Grundwasser befördert.

  • In warmer Umgebung (z. B. im Verdampfer) sinkt der Kohlensäuregehalt, wodurch Kalk ausfällt und sich ablagert.

Da die Temperatur in vielen Befeuchtern leicht ansteigt, ist Verkalkung vorprogrammiert, wenn Sie kein weiches oder destilliertes Wasser für den Luftbefeuchter verwenden.

Trinkwasser
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Unser Wasser enthält Magnesium und Kalzium, weil es durch Erdschichten mit Gips- und Kalkvorkommen fließt und die Mineralstoffe dort herauslöst (Kalk). Natürliche Kohlensäure kann durch die Reaktion von Regenwasser mit Kohlenstoffdioxid in der Luft geschehen. Auch ein Vorkommen von Kohlensäure in unserem Wasser ist nichts Außergewöhnliches. Doch: Je höher der Kohlesäureanteil im Trinkwasser ist, desto höher ist seine Kalk-Aufnahmefähigkeit. Der Kohlesäureanteil des Wassers ist temperaturabhängig und verringert sich bei steigenden Temperaturen. Damit reduziert sich auch die Menge Kalk, die das Trinkwasser aufnehmen kann. Bei sinkender Menge Kohlensäure kann also dieselbe Menge Kalk, die zuvor problemlos war, plötzlich zu hoch sein. Kalk wird dann abgeschieden und setzt sich eventuell an Geräten fest.

Aufgrund des Einflusses der Temperatur können insbesondere Raumbefeuchter, die zu den sogenannten Verdampfern gehören, zu Verkalkung neigen.

Bei diesen Befeuchtern wird Wasser durch relativ hohe Temperaturen verdampft und gelangt so in die Raumluft. Das steigert das Verkalkungsrisiko. Allerdings kann es auch bei sogenannten Kaltverdunstern durchaus zu Kalkablagerungen kommen, die in Extremfällen Störungen verursachen. Wie verhindert man das? Und wie reagiert man, wenn ein Verhindern bereits zu spät ist?

Hoher Härtegrad? Wasser enthärten! Aber wie?

Wer in einer Region mit hartem Wasser wohnt, sollte über eine Wasserenthärtung nachdenken. Es gibt verschiedene Methoden, Luftbefeuchter Wasser zu enthärten:

Kalkloeser fuer Luftbefeuchter

  1. Ionentauscher: Tauschen Kalzium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium-Ionen.

  2. Umkehrosmose-Anlagen: Pumpen Wasser durch eine halbdurchlässige Membran, was nicht nur Kalzium/Magnesium, sondern auch andere Mineralstoffe reduziert.

Beachten Sie, dass eine Hauswasserenthärtung kostenintensiv sein kann. Sie können aber auch gezielt Luftbefeuchter welches Wasser über einzelne Geräte entkalken:

 

 

 

Enthärtung des einzelnen Geräts

Müssen Sie nicht das ganze Hauswasser enthärten, sondern nur das für den Luftbefeuchter, haben Sie folgende Optionen:

  • Destilliertes Wasser kaufen: Viele Hersteller empfehlen destilliertes Wasser für Luftbefeuchter mit Wasseranschluss.

  • Regeneriersalz-Tabletten: Für Geräte mit Kannenfüllung. Einfach in die Luftbefeuchter Wasserschale geben, um Kalzium/Magnesium im Wasser zu binden.

  • Wasserfilter-Kanne: Filtert das Leitungswasser vor, bevor Sie es in den Wassertank füllen.

luftbefeuchter-b-280 luftbefeuchter-b-300

Diese Varianten erhöhen zwar die Betriebskosten, verhindern aber wirkungsvoll Kalkablagerungen und verlängern die Lebensdauer Ihres Geräts.

Verkalkung verhindern mit einer Kalkumwandlungspatrone

Eine weitere Möglichkeit, Kalk im Luftbefeuchter Wasser zu reduzieren, ist der Einsatz einer Kalkumwandlungspatrone. Diese Patronen verändern die Kristallstruktur von Kalk, sodass er sich nicht mehr am Gerät ablagert. Viele Modelle (z. B. der Brune B 500 Professional) lassen sich mit einer solchen Patrone nachrüsten.

Kalkumwandlungspatrone fuer Brune B 500

Kalk im Entfeuchter: Gerät entkalken!

Ist es bereits zu spät, weil sich in der Luftbefeuchter Wasserschale oder den Verdunsterelementen Kalk angesetzt hat, hilft nur regelmäßiges Entkalken:

  1. Filterhalterung des Verdunstfilters: Herausnehmen, mit geweichtem Kalklöser und einem Tuch reinigen.

  2. Wasserbehälter: Komplett entleeren, mit Kalklöser füllen, kurz einwirken lassen, mit klarem Wasser nachspülen.

  3. Düsen oder Auslässe bei Ultraschallgeräten: Ebenfalls mit einem milden Kalklöser und feinem Zewa behandeln.

Achten Sie darauf, nach dem Entkalken Luftbefeuchter Wasser (zum Beispiel gefiltertes oder destilliertes) zu verwenden, um das Risiko einer erneuten Verkalkung zu minimieren.

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