Weißer Schimmel an der Wand

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Weißer Schimmel an der Wand oder Decke ist ein Problem und um dieses Problem zu lösen, reicht es nicht aus, die Plage nur zu beseitigen. Darüber hinaus ist eine Ursachenanalyse wichtig, um weitere Schimmelbildung zu verhindern. Welche Maßnahmen Sie ergreifen können, erfahren Sie hier.

Viele Arten von Schimmelpilzen

Insgesamt existieren etwa 100.000 bekannte Schimmelpilzarten. Geschätzt wird, dass es nochmals mehr als dieselbe Menge an unbekannten Arten gibt. Nicht alle sind problematisch. Manche der bekannten Pilze veredeln kulinarische Spezialitäten wie Käsesorten. Penicillin ist ebenfalls ein Produkt, das daraus gewonnen wird. Andere Schimmelpilze verderben dagegen Nahrungsmittel und wieder andere findet man bisweilen als schädlicher Belag an Wänden und Decken von Wohnungen und Büros. Auch von diesen Schimmelpilzen existieren viele Arten.

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Man unterscheidet sie zum Beispiel anhand der Farbe. Es gibt weißen, grünen und schwarzen Schimmel sowie weitere Farbkategorien, in die die Pilze eingeteilt werden. Man sollte sich dabei bewusst sein, dass auch die Farbkategorien nicht sicher definieren, um welchen Schimmelpilz es sich genau handelt. Schwarzer oder weißer Schimmel an der Wand steht also nicht für eine bestimmte Schimmelart an der Hauswand. Stattdessen ist eine Gruppe von farbigen Schimmelpilzen gemeint, die keineswegs alle dieselben Eigenschaften besitzen. Dennoch lassen sich einige allgemeine Aussagen über Farbkategorien wie weißen Schimmel treffen.

Daten und Fakten: Eigenschaften von weißem Schimmel

Weißer Schimmel ist an weißen Wänden und Decken oft für längere Zeit fast unsichtbar. Dadurch kann er sich oftmals längere Zeit unerkannt ausbreiten. Das macht es schwieriger, ihn frühzeitig zu bekämpfen. Auf der anderen Seite ist nicht alles weißer Schimmel, was danach aussieht. Bisweilen werden zum Beispiel ausgeblühte Salze an der Hauswand mit ihm verwechselt.

Salpeter an der Wand nach Hochwasser
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Handelt es sich um echten weißen Schimmel, sind gesundheitliche Probleme möglich. Das können unter anderem allergische Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Probleme sein. Zudem können die weißen Schimmelpilze die Schleimhäute reizen und zu Problemen bis hin zu einer chronischen Bronchitis führen.

Wie entsteht der weiße Schimmel im Wohnraum?

Schimmelsporen in der Raumluft sind nichts Außergewöhnliches. Damit sie sich festsetzen, sodass Schimmelpilze wachsen, bedarf es jedoch bestimmter Umgebungsfaktoren. Für sein Wachstum benötigt Schimmelpilz organische Substanzen als Nährstoffe sowie Feuchtigkeit. Als organische Substanz kommt beispielsweise Raufasertapete aus Papier und Holzfasern infrage. Sie bietet den Sporen durch ihre raue Oberfläche zudem einen ausreichend Halt. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Pilzwachstum. Sie kann sich unter anderem an kühlen Stellen eines Raumes entwickeln. Gemeint sind sogenannte Wärmebrücken, an denen überdurchschnittlich viel Wärme aus einem Raum entweicht. Oft gibt es solche Wärmebrücken etwa an einer schlecht gedämmten Hauswand. Hier steigt die Luftfeuchte.

Feuchtigkeit an der Wand
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Aber warum? Die in Prozent gemessene relative Feuchtigkeit der Luft bezieht sich stets auf ihre maximale Wasserspeicherkapazität und die ist bei kühlerer Luft niedriger als bei wärmerer. Dieselbe absolute Feuchtigkeitsmenge steht bei wärmerer Luft zum Beispiel für eine Luftfeuchtigkeit von fünfzig Prozent. Kühlt sich diese Luft ab, sinkt ihre Aufnahmekapazität für Wasser. Dadurch steigt die relative Luftfeuchtigkeit bei derselben Menge Wasser in der Raumluft an und kann schnell die 100 Prozent übersteigen. In diesem Fall schlägt sich Feuchtigkeit an Oberflächen nieder. Die Folge: Decken, Innenwände oder andere Gebäudeteile werden feucht. Pilze wie weißer Schimmel haben damit eine gute Grundlage für ihr Wachstum.

Weißer Schimmel – was ist zu tun?

Findet sich weißer Schimmel an der Wand, sind zweierlei Maßnahmen nötig. Einerseits sollte man den vorhandenen Schimmel beseitigen. Andererseits muss eine effektive Schimmelbekämpfung darüber hinausgehen. Sie muss auch die Ursachen bekämpfen, da es ansonsten sehr schnell zu erneuter Schimmelbildung kommt.

Kleinere und oberflächlich von Schimmel befallene Stellen kann man in der Regel selbst vom Schimmel befreien.

Möglich ist das mit Mitteln wie Wasserstoffperoxid oder einem chemischen Schimmelentferner. Falls die Innenwände oder die Decke eines Zimmers aber großflächig von Schimmelpilzen befallen sind, reichen einfache und selbst durchgeführte Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung oft nicht mehr aus. In diesem Fall sollte man eine professionelle Schimmelbekämpfung buchen.

Wichtig ist die Analyse der Umgebungsfaktoren

Ist kein weißer Schimmel an der Wand mehr erkennbar, ist der erste Schritt getan. Nun gilt es, die Umgebungsfaktoren so zu verändern, dass der Schimmel kaum noch Wachstumschancen hat. Das heißt oft vor allem: Man sollte verhindern, dass sich Feuchtigkeit an Wänden und Decken niederschlägt. Entsteht diese Feuchtigkeit aufgrund von Wärmebrücken, muss man diese beseitigen. Das kann im ungünstigsten Fall zu hohen Sanierungskosten führen.

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Ähnlich teuer kann es werden, wenn es sich bei der Feuchtigkeit auf den Oberflächen gar nicht um niedergeschlagene Luftfeuchte handelt. Sind Wände etwa aufgrund von Regenwasser feucht, das von außen durch das Mauerwerk dringt, ist eine effiziente Abdichtung nötig. Auf der anderen Seite reichen bisweilen einfachere Maßnahmen aus, damit weißer Schimmel an der Wand keine Chance mehr hat.

Man kann etwa für eine niedrigere Luftfeuchte sorgen, indem man bei geeigneten Wetterbedingungen für einen häufigeren Austausch feuchter Innenraumluft durch trockenere Außenluft sorgt.

So etwas kann insbesondere nach dem Baden oder Duschen im Badezimmer wichtig sein. Zudem kann man bisweilen Feuchtigkeitsquellen ausschalten, indem man etwa Wäschetrockenräume durch eine Tür vom übrigen Haus abtrennt und durch geöffnete Fenster ebenfalls für einen ausreichenden Luftaustausch sorgt. Nicht zuletzt lassen sich Decke und Innenwände durch einen Luftentfeuchter vor Schimmelbildung schützen. Hierfür eignen sich Geräte wie der Dehumid 9 von Brune.

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Das Gerät besitzt ein integriertes Hygrostat und kann deshalb automatisiert arbeiten. Er springt dann automatisch an, wenn voreingestellte Feuchtigkeitswerte überschritten werden. Und er arbeitet solange, bis diese Werte wieder unterschritten sind. Weißer Schimmel oder andere Schimmelarten haben so kaum eine Chance, sich an Oberflächen festzusetzen. Das ist auch deshalb gut, weil grundsätzlich gilt: Schimmel vorzubeugen, ist immer besser, als Schimmel beseitigen zu müssen.